Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hörten wir Schritte.
    Ich schaute in den Gang hinein, sah an dessen Ende eine Treppe, aber die hatte der Templer bereits hinter sich gelassen. Er näherte sich uns, und er trug nicht die Kluft der Templerritter, die weiße Kutte mit dem roten Tatzenkreuz. Er war normal gekleidet. Eine schwarze Hose und dazu als Oberteil trug er einen braunen Pullover.
    Er gehörte zu den Menschen, die den Anschlag überstanden hatten. Ich kannte ihn vom Ansehen, seinen Namen wusste ich nicht.
    »Das ist wirklich eine Überraschung.« Er begrüßte uns durch Handschläge und stellte sich als Pierre vor.
    »Wussten Sie nicht Bescheid?«
    »Nein, John, das wussten wir nicht. Zumindest hat Godwin uns nichts von Ihrem Besuch gesagt.«
    »Das ist komisch.«
    »Es ging auch etwas schnell«, meinte Suko.
    Ich fragte: »Ist er denn im Haus?«
    Pierre nickte. Er hatte ein rundes Gesicht, und seine Haut sah sonnenbraun aus. Auf dem Kopf wuchs graues Haar, das er nach vorn gekämmt hatte, der Stirn entgegen.
    »Er ist aus Alet-les-Bains wieder zurückgekehrt, das stimmt schon. Aber er war nicht allein, wie ich hörte.«
    »Mit wem kam er denn?«
    »Das ist die Frage.« Pierre schaute zu Boden. »Er brachte eine Frau mit. Wir haben es auf dem Bildschirm gesehen. Keiner von uns kannte die Person. Er hat sie uns auch nicht vorgestellt, und ich muss sagen, dass sie eine sehr hübsche Frau gewesen ist, die sich gar nicht mal so fremd benahm und mit Godwin ziemlich vertraut zu sein schien. Die beiden sind wohl zu ihm gegangen.«
    Ich schaute ihn an. »Und Sie haben auch keine Fragen gestellt?«
    »Gott behüte, nein. Das wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Keine Fragen. Wenn es etwas gegeben hätte, was für uns interessant gewesen wäre, dann hätte er es uns schon gesagt. Davon können wir ausgehen. So müssen wir abwarten.«
    »Wir aber nicht«, erklärte Suko. »Godwin erwartet uns. Wir haben mit ihm gesprochen.«
    »Das kann ich mir denken. Soll ich Sie zu ihm bringen?«
    »Gibt es denn einen neuen Weg nach dem Umbau?«, fragte ich.
    »Nein, das nicht. Es ist nur vieles renoviert worden von dem, was stehen gelassen wurde.«
    »Dann finden wir den Weg allein.«
    »Bitte.«
    »Sonst alles in Ordnung?«
    Pierre schaute mich an. »Rechnen Sie denn mit Problemen, John?«
    »Es könnte welche geben.«
    »Das haben wir uns auch gedacht. Godwin ordnete erhöhte Wachsamkeit an.«
    »Nannte er auch Gründe?«
    »Nein«, erklärte Pierre. »Was er sagte, klang sehr allgemein. Konkretes hat er nicht gesagt. Aber wir müssen uns darauf einstellen, dass es weitere Feinde gibt. So jedenfalls hat er uns in einer gewissen Wachsamkeit gehalten.«
    »Was auch wichtig ist«, sagte ich.
    »Wieso? Wissen Sie mehr?«
    Ich hob die Schultern. »Eigentlich nicht. Aber es könnte etwas passieren, denn Sie befinden sich ebenfalls unter Kontrolle.«
    »Durch wen?«
    »Ich kann es noch nicht genau sagen«, wich ich aus. »Aber gehen Sie davon aus, dass Ihre Gruppe keine Ruhe haben wird. Die Feinde sind weiterhin vorhanden, auch wenn sie sich andere Namen geben. Davon kann man ausgehen.«
    »Ja, so muss man wohl denken. Es ist unser Schicksal. Aber keine Sorge, ein derartiger Überfall wird nicht mehr passieren. Das kann ich Ihnen versprechen.«
    »Sehr gut.«
    »Brauchen Sie noch etwas?«
    »Nein, Pierre, danke. Ich bin nur gespannt, was es für eine Frau ist, mit der Godwin das Kloster betreten hat.«
    »Oh, wenn Sie wollen, kann ich Ihnen die Video-Aufzeichnung zeigen. Das ist kein Problem.«
    »Nein, nicht nötig, wirklich. Außerdem weiß Godwin Bescheid, dass wir kommen. Wir haben uns nur leider ein wenig verspätet. Er wird schon auf uns warten.«
    »Verstehe.«
    Der Weg war uns bekannt. Wir mussten zur anderen Seite gehen und den zweiten Gang nehmen. So erreichten wir die Tiefe des Klosters und auch eine gewisse Leere und Ruhe, denn es war nichts zu hören. Wir schienen in dem großen Bau die einzigen Menschen zu sein. Niemand hätte in dieser Umgebung auf die Idee kommen können, dass in dem Bau zahlreiche Menschen lebten und arbeiteten.
    Das geschah mehr in der ersten Etage, wo viele Zimmer nüchternen Firmenräumen glichen.
    Es roch noch alles so neu. Der alte Klostergeruch war längst verschwunden. Manche Farbe schien noch nicht richtig getrocknet zu sein. Auch der Boden war neu gefliest worden und hatte das Aussehen des vorderen Bereichs erhalten.
    Ich runzelte die Stirn und schüttelte leicht den Kopf, noch bevor wir Godwins Räume erreicht hatten.
    »Was hast

Weitere Kostenlose Bücher