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1408 - Der Totenholer

1408 - Der Totenholer

Titel: 1408 - Der Totenholer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte nur den Kopf schütteln. »Es ist wieder mal, als würdest du das Böse anziehen.«
    Ich widersprach nicht. »So kommt es mir auch bald vor.«
    Wir redeten über den Fall, denn es war wichtig, dass ich Suko einweihte. Das berufliche Team bildeten er und ich, während mich mit Bill Conolly eine alte Freundschaft verband, die sich allerdings oft genug ebenfalls auf die berufliche Ebene ausweitete.
    Ich wollte mit McRoss sprechen oder dessen Vertreter, der die Tagschicht übernommen hatte. Ich würde ihn vom Büro aus anrufen, in dem wir natürlich verspätet eintrafen, was Glenda Perkins mit einem breiten Lächeln quittierte und auch dementsprechend nickte.
    »Die Herren haben mal wieder verschlafen?«, erkundigte sie sich mit honigsüßer Stimme.
    Ich hob die Hand. »Nur ein Herr.«
    »Aha. Dann war die Nacht wieder mal anstrengend.«
    »Du sagst es. Und jetzt brauche ich bitte einen Kaffee.«
    »Den hätte dir auch deine nächtliche Begleitung kochen können.«
    Ich blieb vor ihr stehen und lächelte schief. »Meine nächtliche Begleitung hätte mich lieber umgebracht als mir einen Kaffee zu kochen.«
    »Ärger also?«
    »Und nicht zu knapp.«
    Glenda fragte nicht weiter, sondern erklärte, dass Sir James schon nach uns gefragt hatte.
    »Sollen wir zu ihm kommen?«
    »Nein, er will selbst hier erscheinen.«
    »Weißt du, um was es geht?«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Er hat nicht mal eine Andeutung gemacht.«
    »Dann warten wir mal.«
    Ich nahm den Kaffee mit in unser Büro. Suko nahm sich eine Tasse mit Tee, und wir setzten uns auf unsere Plätze.
    »Was ist mit der Fahndung, John?«
    »Die werde ich jetzt einläuten.«
    Dazu kam ich nicht, denn aus dem Vorzimmer vernahmen wir die Stimme unseres Chefs.
    »Sind die beiden da?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut.«
    Sekunden später tauchte Sir James in unserem Büro auf. Er sah aus wie immer. Grauer Anzug, diesmal allerdings mit feinen Streifen, und auch die Brille mit den dicken Gläsern saß vor seinen Augen. Er war der Mann im Hintergrund und der perfekte Organisator, auch wenn er hin und wieder auch an die vorderste Front geschoben wurde. Da brauchte ich nur an seine Entführung in die Vampirwelt zu denken, doch auch das hatte er überstanden.
    Nach dem Morgengruß nahm er Platz. Er erkundigte sich nicht nach unserer Verspätung, sondern sprach davon, dass ihm die Kollegen von der Metropolitan Police eine Nachricht hatten zukommen lassen, die uns wohl interessieren würde.
    »Vorausgesetzt, dass alles so stimmt, wie man es gesagt hat«, fügte er noch hinzu.
    »Worum geht es denn?«, fragte ich.
    Diesmal musste sogar er lachen. »Sie werden es kaum glauben, aber es geht um das Stehlen einer Leiche.«
    »Bitte?«
    Meine Reaktion musste ihm wohl ein wenig zu heftig vorgekommen sein, denn er blickte mich an und schüttelte den Kopf.
    »Ein Leichendieb?«
    »Ja, John.«
    »Das gibt es nicht.«
    Sir James begriff sehr schnell. »Jetzt sagen Sie nur nicht, dass der Fall für Sie nicht neu ist!«
    »Das werde ich Ihnen sagen, wenn ich gehört habe, um was es bei Ihnen geht.«
    »Deshalb bin ich hier.«
    Und dann hörten Suko und ich eine Geschichte, die haargenau in das Raster des Falls hineinpasste, in den ich gestern hineingeschliddert war. Ein Ehepaar hatte seine Aussagen zu Protokoll gegeben, und die Kollegen hatten wohl nicht so recht gewusst, was sie damit anfangen sollten. Deshalb war die Aussage an unsere Abteilung weitergeleitet worden, da wir uns ja mit ungewöhnlichen Fällen befassten.
    Ich nickte meinem Chef zu. Dass ich mittlerweile die Tasse geleert hatte, war mir gar nicht bewusst geworden.
    »Sir, es passt zu dem, was Bill Conolly und ich in der vergangenen Nacht erlebt haben.«
    »Einen Leichenraub?«
    »Ja.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Ich legte alles auf den Tisch, und ich sah, dass Sir James seine Probleme damit hatte.
    »Verdammt, das ist hart«, flüsterte er. »Da hat das Schicksal mal wieder etwas zusammengefügt. Das Ehepaar Melrose hat den Leichendieb so beschreiben, wie Sie ihn erlebt haben, John.«
    »Dann gibt es eine weitere Spur.«
    »Denken Sie auch an den Wagen? Ich meine den Transporter des Leichendiebs!«
    »Ich hoffe, dass er gefunden wird, Sir, und dass er unserem ›Freund‹ auch gehört.«
    Sir James nickte grimmig und stellte dann die Frage, wie es möglich war, dass jemand mit dieser Messerhand ein Fahrzeug lenken konnte.
    Ich breitete sie Arme aus. »Da bin ich leider überfragt.«
    »Vielleicht kann er die Hand auch abnehmen«,

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