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1408 - Der Totenholer

1408 - Der Totenholer

Titel: 1408 - Der Totenholer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brachte den rechten Arm hoch und legte ihn auf die Kühlerhaube. So bekam ich das leichtes Zittern in den Griff. Jetzt noch den linken Arm. Zum Glück hatte ich meine kleine Lampe nicht verloren. Ihr Licht war ebenso wichtig wie meine Beretta.
    Noch einmal volle Konzentration. Ich musste mich dabei zur Ruhe zwingen.
    Atem holen.
    Ruhig sein und ruhig bleiben.
    Mein rechter Zeigefinger lag am Drücker. Doch zuerst schaltete ich das Licht der kleinen Lampe ein.
    Es strahlte auf – und…
    Volltreffer!
    Die Gestalt war mir verdammt nahe gekommen. In der einen Sekunde, die verstrich, sah ich viel. Der Leichendieb hatte sogar die rechte Hand erhoben und sie nach vorn gestreckt. So strahlte ich wieder gegen diese tödliche künstliche Klaue – und dann drückte ich ab.
    Der Schuss klang überlaut. Er zerrisse die Stille.
    Ich hatte auf den Körper gezielt und hoffte darauf, dass ich ihn auch traf.
    Ob das der Fall war, bekam ich jedoch nicht so genau mit. Das Bild vor mir fing an zu wackeln, als würde ich einen alten Film sehen.
    Zum einem zweiten Schuss kam ich nicht, denn die Klaue wuchtete in meine Richtung, und jetzt war es mein Glück, dass ich hinter dem Traktor stand, denn die verdammten Säbelfinger schlugen heftig auf die Motorhaube, als wollten sie das Metall zerreißen. Sie rutschten auch weiter vor, und ich musste mich zurückwerfen.
    Das Licht der Lampe fiel auf die Metallklaue und schuf einen zuckenden Blitzstrahl, der über mir durch die Dunkelheit der Scheune wanderte und auch die Decke erreichte. Ich war mit dem Rücken gegen die Wand gefallen. Dort wollte ich nicht bleiben. Ich wusste auch nicht, ob meine Kugel den Körper erwischt hatte oder nur den Stahl der Klaue.
    Ich hörte die heftigen Schritte, die zugleich schnell und stampfend waren.
    Sofort tauchte ich hinter der Deckung hoch. Wieder trat meine Lampe in Aktion. Diesmal schwenkte ich sie und erkannte, dass der Totenholer schon die Tür erreicht hatte.
    Ich wollte feuern, es war leider zu spät. Da hatte er es geschafft, sie aufzureißen.
    Zuletzt sah ich noch das Blinken der verdammten Mordklaue, dann hatte er die Scheune verlassen…
    ***
    Bill Conolly war geschockt. Er stand unbeweglich auf der Stelle und konnte seinen Blick nicht von dem trichterförmigen Shredder lösen.
    Die Hand lag auf dem Rand, als hätte sie dort jemand abgelegt, nachdem sie zuvor vom Arm abgeschnitten worden war. Daran glaubte Bill nicht. Der Mann war nicht ganz in den Shredder hineingestopft worden, und der Zerkleinerer war auch nicht angestellt worden.
    Die schaurige Entdeckung brachte einen Vorteil. Bill wusste jetzt, dass John und er der richtige Weg eingeschlagen hatten, aber seine Gedanken wirbelten. Er konnte sich vorstellen, dass der Tote aus dem Wagen durch den Unfall so verstümmelt worden war, dass ihn der Unbekannte nicht für seine Pläne gebrauchen konnte. Deshalb hatte er ihn auch auf eine makabre Art und Weise entsorgen wollen.
    Bill führte diesen Gedanken bis zum Ende durch – und dachte dann an seinen Freund John Sinclair. Er hatte sich in diese Scheune geschlichen, und es bestand durchaus die Möglichkeit, dass ihm dort der Leichendieb begegnet war.
    Bill wusste plötzlich, dass er John helfen musste. Zu zweit waren sie im Vorteil, auch wenn es ein gnadenloser Gegner war.
    Er drehte sich vom Shredder weg – und hörte den Schuss.
    Bill verharrte auf der Stelle, als hätte ihn der Blitz getroffen. Dem Klang nach war mit einer Beretta geschossen worden, und ein John Sinclair tat dies nicht ohne Grund.
    Bill hatte die Hoffnung, dass sein Freund den Unhold erwischt hatte. Er lief noch nicht los, um nachzuschauen, und wartete erst ab.
    Sekunden nur, das reichte ihm. Der Schuss wiederholte sich nicht, und so lief Bill wieder den gleichen Weg zurück, den er auch gekommen war.
    Diesmal schneller. Er rechnete damit, John zur Hilfe kommen zu müssen, doch die Ereignisse sprachen dagegen.
    Von innen her wurde die Tür der Scheune aufgerammt. Nicht John Sinclair verließ die Scheune, sondern eine große dunkle Gestalt, gegen deren Rücken Bill schaute.
    Bill befand sich ebenfalls im freien Lauf, stieß einen Schrei aus und hätte auch auf die Beine des Flüchtenden geschossen, aber es war zu dunkel, und der Mann rannte zu schnell davon.
    Die Scheune war nicht mehr wichtig für ihn. So schnell wie möglich hetzte er über den Acker in Richtung Straße, wo er seinen Wagen abgestellt hatte.
    Für Bill war sein Freund John im Moment wichtiger. Er wollte in die

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