Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1408 - Der Totenholer

1408 - Der Totenholer

Titel: 1408 - Der Totenholer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
aus Ihrem Bekanntenkreis den folgenden Wagen fährt.« Suko gab ihm eine genaue Beschreibung des Ford, und Melrose hörte ebenso genau zu.
    »Sie haben alles verstanden?«
    »Klar.«
    »Und?«
    »Mann, Sie stellen Fragen.«
    »Die wichtig sind.«
    »Ja, ich weiß. Grundlos fragt ein Polizist nicht. Aber einen dunklen Ford-Transporter… das ist nicht leicht.«
    »Er kann aus der Gegend stammen, Mr. Melrose. Ich gehe mal davon aus, dass hier jeder jeden kennt.«
    »So ungefähr stimmt das schon. Die Leute fahren auch Autos.« Er kratzte auch an der rechen Kopfseite. »So sehr habe ich mich dafür nicht interessiert.«
    »Es fällt Ihnen also niemand ein?«
    »Das will ich nicht sagen. Ich könnte mal mit meiner Frau sprechen. Sie weiß unter Umständen besser Bescheid.«
    »Ist sie denn dazu in der Lage?«, fragte ich. »Sie hat doch einen Schock!«
    »Das hoffe ich.«
    Die Tür zum Wohnzimmer wurde aufgestoßen. Automatisch drehten wir uns um und sahen, dass eine Frau mit rötlich gefärbten und unfrisierten Haaren das Zimmer betrat. Sie trug einen Morgenmantel aus grauer Farbe, den sie vor dem Bauch mit einem Gürtel zusammengeknotet hatte. Die Augen blickten müde. Trotzdem lag eine gewisse Angst in ihrem Blick.
    An der Tür blieb sie stehen und fragte: »Wer sind die beiden Männer, Jack?«
    »Es sind Polizisten.«
    »Ah ja.«
    »Und Sie kümmern sich um Vaters Verschwinden. Aber sie haben auch eine bestimmte Frage.«
    »So?«
    »Vielleicht kannst du helfen, Harriet.« Melrose ging auf seinen Frau zu und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Die Gentlemen suchen ein Auto. Einen dunklen Ford.« Er beschrieb ihr das Fahrzeug so gut wie möglich und fragte dann, ob sie jemanden aus dem Ort kannte, der einen solchen Wagen fuhr.
    »Oh, das ist nicht einfach.«
    »Aber du kennst doch Gott und die Welt.«
    »Ja, schon.«
    »Und? Fällt dir nichts ein.«
    Mrs. Melrose lehnte sich gegen den Türrahmen. Man sah ihr an, dass sie intensiv nachdachte. Ein paar Mal nickte sie vor sich hin, sagte allerdings kein Wort.
    »Hast du es?«
    Harriet Melrose gab die Antwort mit leiser Stimme. »Ich glaube, ich kenne jemanden, der ein solches Auto fährt.«
    Sofort horchten Suko und ich auf.
    »Und wer ist es?«
    »Silas Manson.«
    »Der?« Jack lachte auf. »Das ist doch der Küster…«
    »Er war es bis vor einem halben Jahr. Er ist entlassen worden. Den Grund kennt wohl nur der Bischof, wie man hört. Aber ich weiß, dass Manson einen solchen Wagen fährt.«
    »Seit wann?«
    Harriet hob die Schulter. »Keine Ahnung. Erst nach seiner Entlassung habe ich ihn damit gesehen.«
    Suko und ich hatten bisher nur zugehört. Es war verdammt interessant, was uns die Frau da erzählte. Das glich schon einer kleinen Offenbarung, und wenn ich ehrlich war, dann hatte ich das Gefühl, dass Licht in das Dunkel kam.
    Ich ging einen langen Schritt auf Mrs. Melrose zu. Dabei lächelte ich, um ihr die Angst zu nehmen.
    »Es war sehr interessant, was Sie uns da gesagt haben. Wenn möglich, würden wir gern etwas mehr über diesen Silas Manson wissen.«
    »Da kann ich Ihnen nicht viel sagen.«
    »Das Wenige würde uns schon reichen.«
    »Na ja, er war hier Küster, und er war recht bekannt, das muss man schon sagen. Er ging dem Pfarrer zur Hand, bis er dann plötzlich entlassen wurde.«
    »Durch den Bischof?«
    »Ja.«
    »Und Sie kennen den Grund wirklich nicht?«
    »Nein.«
    Wieder lächelte ich. »Mrs. Melrose, mich interessieren auch Gerüchte. Was sagt man denn hier im Ort über ihn? Wissen Sie das?«
    Harriet Melrose nagte auf ihrer Unterlippe. »Er wurde schon immer als komisch angesehen, das muss man zugeben. Er war ruhig und verschlossen, und er wurde auch oft auf dem kleinen Friedhof an der Kirche gesehen. Was er dort gemacht hat, weiß ich nicht, aber vielen Menschen hier ist er nicht ganz geheuer gewesen.«
    »Warum nicht?«
    »Er war verschlossen. Außerdem hat er nie jemanden in sein kleines Haus gelassen.«
    »Wohnt er dort immer noch?«
    »Ja. Man konnte ihn nicht hinauswerfen, obwohl das Haus auf dem Gelände der Kirche steht. Aber es gehörte ursprünglich seiner Tante, und von der hat er es geerbt. Als sie starb, zog er dort ein, und weil er schon mal in der Nähe der Kirche wohnte, erhielt er auch gleich den Job des Küsters. Ich nehme an, dass er vorher arbeitslos war, und der Pfarrer hatte wohl Mitleid.«
    »Dann könnten wir ihn dort finden.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Und sein Auto?«
    »Das stellt er in einen Schuppen. Der steht

Weitere Kostenlose Bücher