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1408 - Der Totenholer

1408 - Der Totenholer

Titel: 1408 - Der Totenholer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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direkt neben seinem kleinen Haus.«
    »Waren Sie schon mal dort?«
    Harriet Melrose schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Was hätte ich auch dort zu suchen? Auch seine Tante war irgendwie eine komische Frau, die sehr für sich lebte.«
    »Verstand sie sich denn mit dem Pfarrer?«
    »Das kann ich nicht sagen. In der Kirche ist sie nie gesehen worden.«
    »Danke, Mrs. Melrose. Ich glaube, dass Sie uns sehr geholfen haben.«
    »Bitte.« Sie sprach ihren Mann an. »Ich bin nur gekommen, um mir etwas zu trinken zu holen.«
    Sie verließ uns und ging wohl in die Küche.
    Jack Melrose war noch blasser geworden. Er musste sich zunächst räuspern, bis er ein Wort hervorbrachte. »Glauben Sie denn, dass dieser Küster die Leiche meines Vaters geholt hat?«
    »Wir wissen es nicht.«
    »Was sollte er damit anstellen können?«
    »Keine Ahnung, aber Sie können sicher sein, dass wir ihn danach fragen werden.«
    »Ja, ja…« Er nickte vor sich hin, weil er in seine eigenen Gedanken versunken war. »Er ist schon ein komischer Kerl, das gebe ich zu. Nur dass er Leichen raubt… verdammt, was stellt man denn damit an?«
    »Wir wissen es auch nicht.«
    »Klar.« Melrose schaute mich wieder an. »Wenn man ihn sah, dann ging er immer in Schwarz. Darüber hat sich jeder gewundert. Und auf dem Friedhof ist er auch öfter gesehen worden.«
    »Da hat er bestimmt das Grab seiner Tante besucht.«
    »Kann sein.«
    Suko und ich hatten beide den Eindruck, dass wir nicht mehr erfahren würden, als wir bisher gehört hatten. Wir bedankten uns für die Auskünfte und wollten gehen. Jack Melrose begleitete uns bis zur Haustür.
    »Darf man erfahren, was Sie jetzt vorhaben?«
    »Wir werden dem Küster einen Besuch abstatten.«
    »Gut.«
    »Und Sie sagen bitte zu keinem Menschen ein Wort! Das gilt auch für Ihre Frau.«
    »Sie können sich darauf verlassen.« Er schluckte. »Ich will nur, dass mein Vater eine anständige Beerdigung erhält. Das ist alles. Und ich möchte, dass niemand mehr irgendwelche Leichen stiehlt.«
    »Da sind wir uns einig.«
    Nach dieser Antwort gingen wir zu unserem Auto…
    ***
    Diesmal fuhr Suko. Wir hatten kaum Platz genommen und uns angeschnallt, da meldete sich mein Handy. Auf dem Display sah ich Bill Conollys Nummer.
    »Ja, Bill, was ist?«
    »Hör mal zu, du treuloser Geisterjäger. Sind wir Freunde – oder sind wir es nicht?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Das ist doch mehr als leicht zu erraten. Du bist doch sicherlich unterwegs, wie ich dich kenne.«
    »Klar.«
    »Hast du etwas herausgefunden?«
    »Suko und ich sind dabei.«
    »Aha, dann bin ich also überflüssig!«
    »He, he! Moment mal, alter Knabe!« Damit Bill nicht ganz sauer war, erklärte ich ihm, dass wir in St. Alban einen Pfarrer besuchen wollte, der möglicherweise mehr wusste.
    »Werde konkreter, John!«
    »Es geht um den Wagen.«
    »Und? Fährt er ihn?«
    »Nein, aber er weiß vielleicht was über den Knaben, dem der Wagen gehört. Ich werde dich wieder anrufen.«
    »Klar«, rief er lachend. »Wenn alles vorbei ist.«
    »Es könnte so sein. Aber dann bekommst du eine gute Story.«
    »Wie großzügig.«
    Nach dieser Antwort legte Bill auf. Er war eingeschnappt, aber daran konnte ich nichts ändern. Die Polizisten waren eben Suko und ich und nicht der Reporter.
    Wir hatten nach dem Weg erst gar nicht zu fragen brauchen, denn der Kirchturm wies uns die Richtung.
    In den Ort selbst brauchten wir nicht, sondern in eine Art Vorort.
    St. Alban selbst lag noch ein Stück weit entfernt.
    Die Kirche stand nicht direkt bei den Häusern und auch nicht an der Straße. Wir fuhren über einen Nebenweg auf unser Ziel zu.
    Der Bau hatte einen etwas knorrigen Turm. Auf ihm wachte ein eiserner Wetterhahn. Der zur Kirche führende Weg war auch breit genug für ein Auto. Buschwerk breitete sich an den Rändern aus. Erste Knospen schickten ein zaghaftes Grün in die Welt. Als die Büsche verschwunden waren, gelangten wir auf einen Platz, dessen Untergrund aus festgetretener Erde bestand. Hier konnten wir auch den Wagen abstellen.
    Bis zur Kirche waren es nur ein paar Schritte, aber dort wollten wir nicht hin. Uns interessierte das Haus, das weiter im Hintergrund stand und von einem brauen Winterrasen umgeben war. Dort musste der ehemalige Küster wohnen.
    Den Friedhof sahen wir nicht. Auch ein zweites Haus, in dem eventuell der Pfarrer wohnte, war nicht zu sehen, nur eben dieses kleine Gebäude mit ebenfalls schmalen Fenstern und einer grauen Steintreppe, die zu

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