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1412 - Die Hellseherin

1412 - Die Hellseherin

Titel: 1412 - Die Hellseherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geisterjäger.«
    »He, woher nimmst du auf einmal deinen Optimismus?«
    »Kann ich dir auch nicht sagen. Vielleicht freue ich mich darüber, dass ich diese Reise so gut überstanden habe. Bevor sie beginn, überkommt mich immer eine immense Angst, und die ist jetzt verschwunden. Also – schauen wir nach vorn.«
    Das taten wir – im wahrsten Sinne des Wortes. Okay, wir standen am Rand eines Waldes. Wir sahen nicht weit entfernt die bewaldeten Hügel und auch die Täler, wobei wir uns in einem Tal befanden, aber trotzdem leicht erhöht standen, sodass uns schon ein guter Blick gestattet wurde.
    Ich überlegte für einen Moment, ob wir nicht in den Wald gehen sollten. Für mich stand irgendwie fest, dass wir nicht zufällig hier gelandet waren. Alles im Leben hat einen Sinn, daran können auch fremde Kräfte nichts ändern.
    Es gab auch die andere Möglichkeit. So interessierte mich ebenfalls der kleine Ort, der wirklich nur aus ein paar Häusern bestand, aber von einer Straße durchschnitten wurde. Eine solche sahen wir in unserer Umgebung leider nicht. Dafür Flugzeuge, die recht tief flogen, sodass wir davon ausgehen konnten, dass sich in der Nähe ein Flughafen befand. Und zwar ein recht großer, denn die Menge der Maschinen, die ich mit bloßem Auge sah, war schon beachtlich.
    »Stören dich die Flugzeuge, John?«
    »Nein, im Gegenteil. Sie weisen darauf hin, dass wir in der Nähe eines Flughafens sind, der stark frequentiert wird.«
    »Jetzt denkst du darüber nach, wo das sein könnte, richtig?«
    »Genau.«
    Ich blieb nicht mehr als Waldrand stehen. Durch das hohe Gras ging ich weiter und entdeckte plötzlich einen Pfad, der am Waldrand entlangführte und zugleich parallel zu einer großen Wiese lief, auf der das Wiesenschaukraut in heller Blüte stand. Mich interessierten mehr die Häuser jenseits des flachen Hangs. Fremd sahen sie für mich aus.
    »Also nicht England«, murmelte ich.
    »Was hast du gesagt?«
    Ich wiederholte meinen Satz.
    »Da gebe ich dir Recht. Ich frage mich allerdings, was wir jetzt unternehmen sollen?«
    »Wir gehen dem Pfad nach, ganz einfach.«
    »Nicht über die Wiesen?«
    »Nein, das ist bequemer.« Ich beschrieb mit dem Zeigefinger einen Bogen, den auch der Pfad machte, und es war zu erkennen, dass er sich dem Dorf näherte.
    »Einverstanden?«
    Glenda hob die Schultern. »Wie du willst. Zeit haben wir wohl genug. Kann sein, dass wir dort unten sogar die Lösung des Rätsels finden. Ich rechne mittlerweile mit allem.«
    Auch ich war gespannt auf das, was uns noch erwartete, wobei mich kein Gefühl der Furcht überkommen hatte. Da war die Neugierde einfach zu stark.
    Abwärts führte der Weg noch nicht. Wir blieben zwischen Waldrand und dem Beginn der Wiesen. Schon nach wenigen Schritten schüttelte Glenda den Kopf.
    »Hast du ein Problem?«, fragte ich.
    »Nein, das nicht. Es ist nur alles so ungewöhnlich. Wir geraten plötzlich in eine Landschaft, die so gar nicht zu dem passt, was wir gerade noch erlebt haben. Plötzlich haben wir hier so etwas wie Frühling, und es ist auch heller Tag.«
    Ich deutete nach vorn. »He, dort steht ein Wegweiser oder so etwas.«
    Ich ging schneller und erreichte den Wegweiser noch vor Glenda.
    Stamm und Schild bestanden aus Holz. Beides war im Laufe der Zeit verwittert, aber nicht so stark, als dass wir die Schrift nicht hätten lesen können.
    Glenda sprach ein paar Brocken Deutsch, trotzdem musste ich das Wort für sie übersetzen.
    Danach schaute sie mich aus großen Augen an und flüsterte:
    »Waldfriedhof?«
    »Ja, das steht dort.«
    »Dann gibt es also einen Friedhof hier im Wald.« Ein kaum erkennbarer Schauer überzog ihr Gesicht, und ich wusste ihren fragenden Blick auch zu deuten.
    »Ich denke, dass wir hier richtig gelandet sind. Der Friedhof muss eine Bedeutung haben, und da das Wort aus der deutschen Sprache stammt, wissen wir auch, wo wir uns befinden.«
    »Toll. Dann können wir ja direkt Harry Stahl anrufen.«
    »Mal sehen.«
    Glenda deutete gegen den Himmel. Dort schimmerte die Aluhaut eines Jets im Licht der Sonne. »Ein großer Flughafen mit viel Betrieb, John, da wirst du mir sicherlich den Namen nennen können.«
    »Ich denke, dass es Frankfurt ist. Das Mittelgebirge hier heißt Taunus. Übrigens, Harry Stahl und Dagmar Hansen wohnen ganz hier in der Nähe, in Wiesbaden.«
    »Perfekt.« Sie deutete einen Beifall an. Danach kam sie wieder auf den Waldfriedhof zu sprechen. »Sollen wir ihn uns wirklich anschauen, John?«
    »Ich

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