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1414 - Der letzte Aufbruch

Titel: 1414 - Der letzte Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es dahingestellt sein. Kartanin wie Man-Gro hätten Hera-III als Stützpunkt gewählt, niemals eine der anderen Hera-Welten. Die wären lediglich als Lieferanten von Frischfleisch, Wasser und anderen Nahrungsmitteln in Frage gekommen. Davon werden wir ausgehen.
    Ich will vordringlich wissen, wo der Jäger gewartet wurde. Oder glaubt jemand, es hätte außerhalb der Hera-Bucht geschehen können? Vielleicht auf einer Welt in M30?"
    Lombhe Massimo meldete sich von seinem Manöverplatz aus. „Unsinn! Viel zu weit entfernt. Wer immer den Chronopuls-Wall in der von uns beobachteten Art durchdringen will, wählt einen Stützpunkt in der Hera-Bucht.
    Vor sechshundertfünfzig Jahren dürfte es hier noch ganz anders ausgesehen haben.
    Ich bezweifle, daß der Wall damals schon so stabil und undurchdringlich war."
    „Woraus sich meine Schlußfolgerungen als Indizienbeweis ableiten", ergriff Cynta Laszlo das Wort. Sie deutete auf zwei Monitore. Das Ergebnis ihrer Kalkulation war darauf zu sehen. „Niemand kann eine Schutzbarriere dieser Art in wenigen Monaten aufbauen.
    Etwa fünfzig Jahre sind annähernd realistisch, vorausgesetzt, man arbeitet mit einem technischen und finanziellen Aufwand, der die Grenzen des Möglichen fast schon überschreitet. Ist man dazu nicht bereit, dauert es zweihundert Jahre."
    „Hundertprozentig akzeptiert!" fiel Tostan ein. „Weiter!"
    Cynta rief die nächste Ergebnisgruppe ab. „Die Wahrscheinlichkeit spricht für einen enormen Aufwand. Warum, ist unklar. Sicher scheint, daß kartanische Kommandos kurz vor der Vollendung des Chronopuls-Walls tatsächlich noch in die Milchstraße vordringen konnten. Die von Atlan angenommene Ausbaustufe des dritten Hera-Planeten spricht dafür.
    Subplanetare Anlagen dieser Größenordnung sind ein Produkt zweckgebundener Logik. Niemand investiert derart aufwendig ohne triftigen Grund. Damals muß das Hera-System eine solide Ausgangsbasis gewesen sein."
    Ratber Tostan setzte sich auf eins der Medo-Lager und begutachtete von dort aus die Computergraphiken. „Sieht gut aus", meinte er hustend. „Demnach sind einige Kartanin damals durchgebrochen. Als es weitere Kommandos oder gar Flottenverbände ebenfalls versuchten, war der Wall plötzlich dicht. Die Wahnsinnsstrahlung begann, Schiffe explodierten: Kartanische Gehirne unterlagen der Bewußtseinsspaltung, Positroniken wurden irre. Atlans Wissenschaftler haben es herausgefunden. Feliden und Roboter bekamen einen bleibenden Knacks."
    „Sehr salopp ausgedrückt, ganz und gar sehr!" rief Posy aus. Vorwurfsvoll schaute er zu seinem großen Freund hinauf. „Aber sachlich richtig, du Schöngeist", behauptete Tostan unwirsch. „Der Zerfall kann nicht plötzlich über alles hereingebrochen sein. Bei Katastrophen bleibt immer etwas übrig. Der Fernjäger konnte noch folgenrichtig gewartet werden. Demnach muß es bis zum heutigen Tag noch mindestens eine große Steuerpositronik mit korrekt schaltenden Elementen geben. Wo ist sie? Und warum hat sie die offenbar handlungsunfähig gewordenen Besatzungsmitglieder keinen Sauerstoff tanken lassen?"
    „Mit Robotern verwechselt! Also doch nicht ganz sauber im positronischen Oberstübchen", stellte Ali Ben Mahur in seiner legeren Sprechweise fest. „Ist das eine Lösung, Skipper?"
    Er schaute auffordernd zu Tostan hinüber. Der Spieler erhob sich von dem Medo-Lager, schob den Kombigürtel seiner Bordbekleidung in die Höhe und ging auf seinen Kontursitz zu. „Möglich! Tobion-Khan, klar zum Manöver. Posy, Hyperkomnachricht an Atlan absetzen. Die Ereignisse schildern.
    Wir fliegen Hera-III an.
    Ehe Tobion-Khan dem syntronischen Logik-Programm-Verbund das Kurzsymbol für das Manöver geben konnte, erfolgte der Alarm.
    Ein Großbildschirm der Panoramawand leuchtete auf. Grellrote Dreiecke deuteten auf die Wichtigkeit der Nachricht hin. „Hyperkomspruch von Chef Korvettenverband, dringend!" tönte die Robotstimme. Gleichzeitig wurde Tek Fanass erkennbar. Er sprach erregt. „Was ist bei euch los? Wir empfangen kodifizierte Symbolgruppen auf Hyperfrequenz, Richtstrahlsendung.
    Peilung identisch mit Position der CORDOBA. Ich stehe genau über Hera-III.
    Von dort kommt soeben Antwort oder Bestätigung. Gleiche Frequenz, Richtstrahl peilt auf euch. Wir befinden uns in seiner Randzone und..."
    Fanass' weitere Worte gingen in Tostans Gebrüll unter. Es war so gut wie unverständlich, dröhnte aber mit voller Lautstärke aus der Rundrufanlage.
    Man sah ihn auf die Brücke springen

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