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1420 - Sternentore

Titel: 1420 - Sternentore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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irgendwie mit Tophtar verbunden war.
    Doch sie konnten es niemals verlassen und töteten sich selbst, als ihnen die Ausweglosigkeit ihrer Lage klargeworden war.
    Damit endete die Geschichte.
    Icho Tolot hörte sie sich ein zweites Mal an, dann war er sicher, daß ihm nichts entgangen war.
    Es gab keinen Hinweis darauf, daß der Schwarze Kubus den Bestien wieder entrissen worden war. Folglich mußte er sich noch im Schiff befinden.
    Der Haluter wußte auch, wo er suchen mußte.
    Auf jedem Schiff gab es einen Tresor, in dem wichtige und geheime Dinge aufbewahrt wurden - und es gab eine begrenzte Anzahl von Orten, wo solche Tresore installiert waren. Tolot kannte sie aus eigener Erfahrung und aus Drangwäsche-Berichten anderer Haluter.
    Innerhalb von vierzig Minuten fand er den Tresor. Neunzig Minuten brauchte er dazu, ihn so zu knacken, daß der Inhalt nicht beschädigt wurde.
    Es gab nur einen einzigen Memowürfel darin. Zwar war er nicht schwarz, sondern milchigtrüb, aber nachdem Tolot ihn zur Hergabe seiner Daten bewogen hatte, wußte er, daß er den Schwarzen Kubus in seinen Händen hielt.
    Den Preis für seine Unerschrockenheit und Zähigkeit.
    Allerdings kam er bald dahinter, daß noch etwas dazu gehörte, um die Speicherdaten des Schwarzen Kubus praktisch verwerten zu können: das Juwel von Mimoto.
    Doch das Juwel von Mimoto war unerreichbar. Und Icho Tolot erkannte, daß es für ihn wahrscheinlich auch unerreichbar bleiben würde.
    Er hatte nicht nur einen Preis gewonnen; er hatte auch einen Preis dafür bezahlt.
    Einen zu hohen Preis.
    Zornig holte er aus, um den Memowürfel an der nächsten Wand zu zerschmettern.
    Da sagte eine sonore Stimme: „Das würde ich nicht tun, Tolotos."
    Der Haluter fuhr herum - und sah ein Gespenst.
    Dschufar ama Sunnuh! „Das gibt es nicht!" brüllte er. „Und dich gibt es auch nicht!"
    „Aber es gibt für dich eine Chance, mit der HALUTA von Tophtar zu entkommen", erwiderte Dschufar. „Du hast sie allerdings nur so lange, wie das ATG-Feld neutralisiert ist: genau acht Minuten - ab jetzt. Folge mir!"
    Icho Tolot verdrängte alle Fragen, die ihm auf der Seele brannten, und folgte dem Sunnuh, um die Chance zu nutzen... 5. IN DER KALMENZONE Die Zellverbände der HALUTA ächzten und stöhnten, als wäre das Netzgängerschiff ein lebendes Wesen.
    Icho Tolot überlastete das Gravotriebwerk rücksichtslos und überhörte geflissentlich alle Warnsignale. Er hielt Kurs auf den nächstgelegenen „Einschlupf" des Psionischen Netzes, der noch beinahe anderthalb Lichtminuten entfernt war.
    Es war ein Wettlauf mit der Zeit beziehungsweise mit dem Antitemporalen Gezeitenfeld, aus dem er mit Dschufars Hilfe in letzter Sekunde entkommen war, bevor die Neutralisierung des ATG-Felds erlosch und es jählings expandierte.
    Es schien, als sei es ein lebendes Wesen, das sein Opfer nicht entkommen lassen wollte. Das war natürlich unmöglich. Tolot erklärte sich den Vorgang so, daß durch die vorübergehende Neutralisierung die Energien des ATG-Felds ihre vorherige Selbststeuerungsfähigkeit verloren hatten.
    Das Resultat war eine Katastrophe.
    Tolots Augen glühten in kaltem Feuer, als er auf den Ortungsschirmen sah, wie zuerst Tophtar und dann Nuregg-Laddasch verschwand.
    Natürlich existierten die Doppelsonne und ihr Planet weiter, aber innerhalb des expandierenden ATG-Felds, das sie irgendwann mitnehmen würde, wenn es abermals in die Labilzone einer unfertigen Zukunft stürzte.
    Und es sah ganz so aus, als sollte der Haluter mit seinem Schiff das Schicksal der Doppelsonne und ihres Planeten teilen.
    Er verwandte nur einen flüchtigen Blick auf den am Reservesessel links von ihm lehnenden Sunnuh, obwohl er ihm noch geheimnisvoller erschien als je zuvor.
    Tolot war sicher, daß Dschufar nur eine materielle Projektion war, die von Trurthars geschaffen worden war. Er war auch sicher, daß die Trurthars mit ihren unheimlichen psionischen Fähigkeiten die vorübergehende Neutralisierung des ATG-Felds bewirkt und ihn damit gerettet hatten.
    Doch bevor er nicht endgültig in Sicherheit war, konnte er sich nicht um die Aufdeckung ihres Geheimnisses kümmern.
    Als die vielfältigen Geräusche innerhalb der HALUTA plötzlich verstummten, wußte Tolot, daß das ATG-Feld ihn eingeholt hatte. Seine Hand ruckte zum Aktivierungsschalter des Paratronschirms - und hielt unterwegs inne.
    Ein Paratronschirm war absolut machtlos gegen Temporalenergien.
    Im nächsten Moment setzten sie Geräusche wieder ein.

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