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1421 - Totenklage

1421 - Totenklage

Titel: 1421 - Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überlegen.
    Vielleicht die Flucht?
    Nein, es war keine Chance. Ich bin zu alt!, dachte Brennan. Ich bin viel zu alt. Ich werde das nicht schaffen. Und viele Verstecke gibt es hier auch nicht.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, denn der Killer bewegte sich. Blitzschnell lief er um die Bank herum. Er schnappte nicht nach dem Umschlag, obwohl es so ausgesehen hatte, es war nur eine Täuschung gewesen, denn aus seiner geduckten Haltung schnellte er hoch und glitt auf den alten Rentner zu.
    Brennan hob noch seine Arme an. Es war mehr eine Geste der Verzweiflung. Retten konnte sie ihn auch nicht, denn der Killer stach zielsicher zu. Es gab keinen Widerstand, die Brust des Mannes lag frei vor ihm, und dann glitt die schwere Klinge in den Körper und durchbohrte mit ihrer Spitze das Herz.
    Der alte Mann blieb stehen. Er bewegte dabei den Mund, als wollte er protestieren, aber kein Laut drang mehr über seine Lippen. Dafür sickerte ein dünner Blutfaden aus dem linken Mundwinkel.
    Der Killer packte sein Opfer, bevor es zu Boden fallen konnte, drehte es herum und legte es auf die Bank.
    Gelassen nahm er den Umschlag an sich, schaute hinein, und schon bald verschwand der gierige Glanz aus seinen Augen und machte einem Ausdruck der Zufriedenheit Platz.
    Alles war wunderbar gelaufen. Wie eigentlich immer. Zum letzten Mal vorerst. Der Mörder wollte Gras über die Vorgänge wachsen lassen. Wenn genug Zeit verstrichen war, konnte er wieder von vorn beginnen. Dann allerdings an einem anderen Ort und in einem anderen Gebiet.
    Den Kombi hatte er leider nicht bis auf den flachen Hügel fahren können. Er würde die Leiche mitschleppen müssen, um sie im Volvo zu verstauen. Die Fahrt bis zum Ziel war für ihn kein Problem. Er kannte die Schleichwege, und Zeugen würde es keine geben.
    Sehr zufrieden mit sich und seinem Vorhaben, warf er sich den Toten über die linke Schulter und machte sich auf den Weg…
    ***
    So toll es sich in einem Porsche auch fahren mag, aber eine dritte Person hatte schon ihre Probleme. Elena Davies war freiwillig nach hinten gegangen und hielt den Notsitz besetzt. Manchmal hörten wir sie heftig atmen. Es war ein Zeichen ihrer Nervosität, die sie auch so bald nicht würde ablegen können.
    Ab und zu gab sie dem hinter dem Lenkrad sitzenden Bill Conolly Anweisungen. Er lenkte den Flitzer über Wege, die ein solches Fahrzeug nicht gewohnt war. Immer wieder musste die harte, sportliche Federung die Unebenheiten des Bodens schlucken, was bei Bill jedes Mal ein Zusammenziehen des Gesichts zur Folge hatte.
    »Du solltest dir lieber einen Geländewagen zulegen«, schlug ich ihm vor.
    »Für die wenigen Male, wo ich ins Gelände fahre? Und mit ihm durch London zu gurken habe ich keinen Bock. Zu den Schaumachern gehöre ich nun wirklich nicht.«
    Dagegen konnte man nichts sagen. So fuhren wir im Schneckentempo weiter dem Ziel entgegen, wo Bill den Porsche dann stehen lassen musste und wir den Rest zu Fuß gingen.
    Im Winter wäre es um diese Zeit längst dunkel gewesen. Wir aber rollten noch durch den Tag, obwohl der Abend längst angebrochen war.
    Es war zu einer Veränderung des Wetters gekommen. Die Luft war mit Feuchtigkeit gesättigt. Noch mehr Wolken schienen den Himmel zu bedecken und hatten die graue Schicht dicker werden lassen. Über uns lag diese Wand wie eine Decke, die immer tiefer drückte. Der Wind hatte sich zurückgezogen, und als wir ausstiegen und uns umschauten, da fiel uns auch die ungewöhnliche Stille auf, obwohl sie von den Geräuschen der Insekten permanent unterbrochen wurde. Trotzdem war es still, auch klamm, und vom Sumpf her erreichte uns ein leicht fauliger Geruch.
    »Das Moor riecht«, sagte Elena Davies. »Es ist ein Zeichen, dass sich das Wetter ändert.«
    »Hoffentlich nicht zu schnell«, sagte ich.
    Sie hatte mich nicht gehört, sondern schaute in die Richtung, in die wir gehen mussten. Einen Weg gab es nicht. Zumindest war es hier noch trocken, sodass der Porsche nicht einsackte und wir sicherlich wieder normal davonfahren konnten.
    »Können wir?«
    »Sicher.«
    Elena Davies blieb unsere Führerin. Wir gingen hinter ihr her. Sie hatte sich umgezogen, trug jetzt knöchelhohe Schuhe, eine Jeans und einen dünnen Pullover.
    Sie ging langsam, bog dann nach links ab, und wir erkannten, dass wir einem Pfad folgten. Das hohe Gras war dort platt getreten worden. Wir gingen zwischen Büschen entlang, deren Blätter feucht glänzten und sehr fettig aussahen.
    Natürlich waren wir

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