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1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau

Titel: 1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seither sind die Maakar nicht mehr unsere Gegner. Sie leben teilweise auf Planeten, die sich in unserem Einflußbereich befinden, aber sie greifen uns nicht an. Genauer gesagt: Sie kümmern sich überhaupt nicht um uns. Sie führen ihr eigenes Leben, und wir leben das unsrige. Wir lassen uns gegenseitig völlig in Ruhe."
    Dagegen war natürlich nichts einzuwenden. Dennoch wechselten Dao-Lin-H'ay und Ge-Liang-P'uo über Mai-Ti-Sh'ous Kopf hinweg einen schnellen erstaunten Blick.
    Während ihrer langen Reise mit den Galaktikern hatten sie natürlich von dem Volk der Maahks gehört, das in einer Galaxis lebte, die die Terraner als Andromeda-Nebel bezeichneten. Es war ihnen, die sie die Maakar von früher her kannten, völlig rätselhaft, auf welche Weise die Maahks diese Giftatmer zu einem so dauerhaften Umdenken hatten bewegen können.
    In den Informationen, die man in der NARGA SANT gefunden hatte, war von Interventionen der Maahks zugunsten der Kartanin die Rede gewesen, aber von diesem als recht dauerhaft erscheinenden Frieden, wie er jetzt zu herrschen schien, hatte man damals, beim Aufbruch der NARGA SANT, noch nichts ahnen können.
    Was mochten die Maahks den Giftatmern von Ardustaar erzählt haben?
    Mit welch seltsamem Trick hatten sich die kriegerischen Maakar wohl zähmen lassen?
    Wir waren zu lange mit diesen Galaktikern zusammen, dachte Ge-Liang P'uo an Dao-Lins Adresse. Wir fangen schon an, überall Geheimnisse zu wittern - genau wie sie.
    Dao-Lin-H'ay lächelte kaum merklich.
    Sie betraten die Zentrale der MA-RA-DHAO, und Dao-Lin-H'ay blieb unwillkürlich stehen. „Was hast du?" fragte Ge-Liang-P'uo leise. „Sieh doch nur!" flüsterte Dao-Lin und blickte demonstrativ auf die Kartanin, die vor den Kontrollen saßen und das große Schiff steuerten.
    Ge-Liang mußte zweimal hinsehen, ehe sie begriff. Diesmal war sie es, die ein wenig lächeln mußte. „Es ist also weitergegangen", stellte sie fest. „Als die Hohen Frauen damals meine Gruppe zusammenstellten, dachte ich, es wäre eine Ausnahme. Aber offenbar war es wohl eher ein erster Schritt. Ich persönlich freue mich darüber."
    „Das tue ich auch", erwiderte Dao-Lin-H'ay nachdenklich.
    Aber warum, so fragte sie sich, hatten die Hohen Frauen sich nicht damals schon zu einem zweiten, in Dao-Lins Augen weitaus wichtigeren Schritt durchringen können?
    Dabei bemühte sie sich, die Kartanin, die in der Zentrale der MARA-DHAO ihren Dienst verrichteten, nicht allzu auffällig anzustarren - sie wollte schließlich nicht mit aller Gewalt in den Ruf geraten, unhöflich zu sein. Aber ein seltsamer Anblick War es für sie doch.
    Denn in dieser Zentrale saßen überall männliche Kartanin.
    Es war ungewohnt. Viel mehr ließ sich dazu eigentlich aus Dao-Lin-H'ays Sicht nicht sagen.
    Sie hatte nie zu denen gehört, die die männliche Hälfte ihres Volkes als Kartanin zweiter Klasse ansahen und auch dementsprechend behandelten. Im Gegenteil: Sie hatte stets darauf geachtet, daß es an Bord der von ihr kommandierten Raumschiffe keinerlei Ungerechtigkeiten in dieser Beziehung gab. Man hatte sie sogar hier und da verdächtigt, sie wolle sich zur Fürsprecherin einer Art von Gleichberechtigung machen, die von den meisten anderen Espern strikt abgelehnt wurde. Diese Verdächtigungen waren nicht ganz unbegründet.
    In gewisser Weise hatte dieser Konflikt sie in die Situation gebracht, in der sie sich jetzt befand.
    Als sie nach dem Tod der Voica in Begleitung von Oogh at Tarkan nach Kartan zurückkehrte, hatte man sie gebeten, das Amt einer Hohen Frau zu übernehmen, und sie hatte auch tatsächlich einige Zeit hindurch mit dem Gedanken geliebäugelt, sich dieser Herausforderung zu stellen. Aber in den vorbereitenden Gesprächen mit den bereits amtierenden Hohen Frauen hatte sie sehr schnell gemerkt, daß keine von ihnen bereit war, gewisse gesellschaftliche Veränderungen, die zu einer Gleichberechtigung zwischen männlichen und weiblichen Kartanin führen mußten, zu begünstigen oder auch nur zu akzeptieren.
    Den Gipfel der Unverschämtheit dieser total verbohrten Kartanin hatte natürlich die Sache mit Oogh at Tarkan dargestellt.
    Dao-Lin-H'ay hatte für ihn, den man doch zumindest symbolisch als den Stammvater des kartanischen Volkes bezeichnen mußte, einen Sitz im Kreis der Hohen Frauen gefordert. Sie war damit auf einmütige Ablehnung gestoßen.
    Ihr wurde noch heute ganz heiß vor Scham, wenn sie daran dachte, daß Oogh at Tarkan das meiste von dem, was die Hohen

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