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1439 - Totenfeld

1439 - Totenfeld

Titel: 1439 - Totenfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Überraschung, meine Teure. Immer wieder eine Überraschung.«
    »Hoffentlich keine böse. Wie hast du noch gesagt? Der Tod ist überall, man kann sich nicht vor ihm verstecken.«
    Nach dieser Aussage setzte sie das Glas an die Lippen und trank es mit einem einzigen Schluck leer…
    ***
    Wir hatten die Straße ungefähr dort erreicht, wo die Kawasaki im Graben lag. Der Bankräuber würde sie nie mehr fahren. Irgendwann musste sie weggeschafft werden, was nicht unsere Aufgabe war.
    Es war wohl ein Zufall, dass wir wieder den beiden Polizisten begegneten. Sie sahen uns noch am Graben stehen und stoppten ihr Fahrzeug. Wir hätten ihnen jetzt etwas von unserer Entdeckung berichten können, doch das ließen wir lieber. Ich wollte erst die kommende Nacht vergehen lassen und sie dann aufklären.
    Der Fahrer blieb im Wagen sitzen. Sein Kollege stieg aus und trat an uns heran.
    Ich deutete auf die Maschine, und der Kollege nickte. »Ja, wir haben schon veranlasst, dass sie von hier weggeholt wird. Der Bankräuber wird sich wohl hier nicht mehr sehen lassen. Haben Sie Spuren auf dem Feld gefunden?«
    Ich wies über das Feld hinweg. »Ja, aber der Kerl ist bestimmt längst über alle Berge.«
    »Das denke ich auch«, gab der Kollege zu. »Wir hatten sowieso nicht viel Hoffnung. Doch etwas steht fest: Der Kerl wird weitermachen, und dann kriegen wir ihn.«
    Etwas verlegen verabschiedete er sich von uns und setzte sich wieder zu seinem Kollegen in den Wagen. Erst als die Rückleuchten im Nebel verglüht waren, sprach ich Jane Collins an.
    »Das Problem wäre aus der Welt geschafft. Ich habe ihm bewusst nichts von unserem Fund gesagt. Eine große Mannschaft kann ich zur Zeit hier nicht gebrauchen.«
    »Das war richtig. Willst du denn weiterhin zu Anna Bancroft?«
    »Und ob. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass sie mehr weiß, als sie uns erzählt hat. Die Uhr war nur ein Vorwand. Ich glaube, dass sie gut über das Leichenfeld Bescheid weiß. Wie auch die anderen Bewohner hier, denke ich mal.«
    »Dann könnte sie uns auch erklären, woher die Toten kommen?«
    »Sicher.«
    Wir stiegen ein. Ich setzte mich wieder hinter das Lenkrad und musste den Wagen wenden, was nicht so leicht war. Ich brauchte zwei Anläufe, dann war es geschafft.
    Auf der kurzen Rückfahrt verhielten wir uns sehr schweigsam. Ich konnte mir vorstellen, dass Jane Collins ebenso an die folgende Nacht dachte wie ich auch.
    »Woher kommen wohl die Toten, John?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Neu sahen sie nicht eben aus.«
    »Richtig. Der Ghoul hat sie sich geholt. Es kommt auch darauf an, wie lange er schon an diesem Ort haust, wenn alles stimmt, wie wir es uns ausgemalt haben.«
    »Dann sind das vielleicht Menschen gewesen, die niemand vermisst hat. Es verschwinden ja tagtäglich an allen Orten der Welt Leute und tauchen nicht mehr auf. Man kann sie hier verscharrt haben.«
    »Und wer hätte das tun sollen?«
    »Stellt sich die Frage, wem das Feld gehört. Es ist mit Mais bepflanzt worden, und der wächst schließlich nicht von allein. Es muss also einen Pflanzer geben.«
    »Einen Bauern.«
    »Richtig.« Jane lächelte mich an. »Ich denke, dass wir ihm einen Besuch abstatten sollten.«
    »Dagegen habe ich nichts. Später, wenn wir mit Anna Bancroft gesprochen haben.«
    Jedenfalls war unser Besuch auf dem Feld keine verlorene Zeit gewesen. Wir wussten, dass etwas rumorte oder im Werden war. Außerdem konnten wir nur hoffen, dass der Ghoul sich zurückhielt und nicht sein Versteck verließ, um in den Ort zu kommen, wo man sich allmählich auf die Halloween-Nacht vorbereitete.
    Der Dunst hüllte auch weiterhin Hollow Field ein. Nur an einigen Stellen wurde er von Lichtern aufgehellt.
    Es sah schon schaurig oder etwas gespenstisch aus, als wir uns dem Ortseingang näherten und die Lichter entdeckten. Es war nicht das Licht irgendwelcher Straßenlaternen. An verschiedenen Stellen der Hauptstraße waren Feuer angezündet worden. Bei der Einfahrt in den Ort sahen wir die Fässer. Sie waren mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllt, und die Flammen tanzten über den Rand hinweg.
    »Toll sieht das aus«, meinte Jane. »Fehlen nur noch die Geister, die hier umherirren.«
    Die sahen wir nicht. Aber die Menschen hielten sich nicht nur in den Häusern versteckt.
    In jedem kleinen Kaff gibt es Kneipen oder ein Gasthaus.
    Das war auch hier nicht anders. Zwei Pubs sahen wir, und in beiden herrschte Betrieb. Der Lärm schallte bis nach draußen. Hier feierten die Erwachsenen

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