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144 - Der Flug der Todesrochen

144 - Der Flug der Todesrochen

Titel: 144 - Der Flug der Todesrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Ausflug verfolgt das Ziel, die Luftüberlegenheit der Todesrochen zu brechen. Wie, ist im Moment ohne Belang. Aber falls mein Unternehmen gelingt, wird es für die Daa’muren ein harter Schlag.«
    »Das klingt ja sehr viel versprechend.« Die Aussicht auf eine Schwächung des Feindes erhöhte schlagartig Blacks Laune. Spontan streckte er Aiko die Hand entgegen, um ihm alles Gute zu wünschen. Gleichzeitig war es eine Geste des Abschieds.
    »Ich muss Sie leider schon wieder verlassen«, erklärte er.
    »Je eher Mr. Hacker und ich in den Kreml zurückkehren, desto weniger Aufsehen erregt unser Besuch. Miss Hardy nehmen wir gleich mit. Die ARET-Besatzung ist schon instruiert. Da wird es keine Probleme geben.«
    Aiko war einverstanden. Bei seinem weiteren Vorhaben konnte ihm ohnehin niemand mehr helfen. Manta One bot gerade ausreichend Platz für eine einzige Person. Sobald er den künstlichen Rochen bestieg, war er auf sich allein gestellt.
    Nun, da die Stunde des Abschieds nahte, lief Honeybutt auf ihn zu. Zum ersten Mal seit Wochen blickte sie ihm wieder fest und furchtlos in die Augen. Erleichtert darüber, dass sie noch einmal seine Nähe suchte, streckte Aiko ihr die Hand entgegen.
    Honeybutt ignorierte sie jedoch. Zu Aikos Überraschung beugte sie sich lieber vor und umarmte ihn, so wie früher, als er noch ein richtiger Mensch gewesen war.
    »Sei vorsichtig«, bat sie, »und komm wieder heil zurück.«
    In ihren feuchten braunen Augen schimmerte echte Sorge, aber auch das Wissen um die Endgültigkeit dieses Abschieds.
    Wenn Aiko zurückkam, würde sie ihn nicht zurück nach Amarillo begleiten, sondern bei ihren alten Freunden in Moska bleiben. Das wurde seinem Logiksektor in diesem Augenblick klar.
    »Wird schon alles werden«, versicherte er. »Pass inzwischen auf deine Freunde auf. Die sehen so aus, als ob sie dringend weiblichen Beistand vertragen könnten.«
    Sowohl Hacker als auch Black bestachen durch ein tadelloses Äußeres, trotzdem sahen beide sofort unbewusst an sich herab, um den Sitz ihrer Kleidung zu überprüfen.
    Honeybutt lachte, weil sie auf Aikos Bemerkung hereingefallen waren. Und der Cyborg registrierte stolz, wie einer seiner Konservenwitze zum ersten Mal zündete.
    Zufrieden nahm er noch ein Schulterklopfen von Collyn Hacker entgegen, danach ging er durch die Glastür hinunter in den Fuhrpark, dem größten Abenteuer seines Lebens entgegen.
    ***
    In der Stratosphäre, auf Höhe des 60. Breitengrades
    Thgáans einst Myriaden zählende Armada existierte nicht mehr, die ihm unterstellten Truppen waren auf einige Hundert
    Lesh’iye
    geschrumpft. Eifersüchtig wachte er darüber, dass sich die wenigen, ihm verbliebenen, regelmäßig regenerierten, denn er war dazu gezüchtet, ein gigantisches Informationsgeflecht zu koordinieren.
    Seit ihn seine Herren fast nur noch als Relais ihrer Aurenverstärker missbrauchten, fühlte sich der große Flugrochen völlig unterfordert.
    Thgáans Hochleistungsgehirn, zur simultanen Verarbeitung hochdichter Informationsmengen gezüchtet, gierte unablässig nach Beschäftigung, deshalb widmete er jeder einzelnen Aurenschmelze ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit. Rastlos suchte er nach Möglichkeiten, die Verbindungen zu verbessern, Überlagerungen zu kanalisieren und Störungen auszublenden.
    Trotzdem gab es noch reichlich vorhandene Kapazitäten.
    Damit die entsprechenden Hirnsektoren nicht verkümmerten, verfolgte er heimlich jedes einzelne Gespräche und versuchte es zu analysieren.
    (Es gibt weitere Hinweise, dass einige unserer Individuen Emotionen provozieren, um sich an ihnen zu berauschen) , meldete gerade ein Mächtiger an den Sol.
    (Gibt es einen weiteren Zwischenfall von der Tragweite, wie er im Süden des Zielplaneten, auf der Landmasse über der Äquatorlinie geschehen ist, Veda’lun’uudo?) (Nein, dieser Grad der Entgleisungen wurde noch nicht wieder erreicht. Aber es gehen verstärkt Hinweise ein, dass sich Individuen an den Empfindungen ihres Gastkörpers berauschen. Irgendetwas an dem hiesigen Metabolismus ist anders, als wir es von unserer Heimat gewohnt sind. Die Wirkstoffe, die die Empfindungen der Modelle übertragen, sind wesentlich stärker. Manch ein Hal oder Lun findet so viel Gefallen an ihnen, dass er über den Rausch die ihm auferlegten Pflichten vernachlässigt.) (Dies könnte ein Grund dafür sein, warum in letzter Zeit einige Missionen fehlgeschlagen sind.) (Das ist möglich. Ich lasse dieses Phänomen gerade untersuchen.)
    (Gut,

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