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1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Bären aufgebunden hatte. Andererseits klang das, was ich von ihr erfahren hatte, schon logisch.
    Eine Reaktion der Detektivin, wie sie mir erklärt worden war, konnte ich mir schon vorstellen. Aber da gab es etwas, das mich anders darüber denken ließ. Vor zehn Jahren hätte das alles so ablaufen können. Doch heute besaß jeder ein Handy, und die Zeit, um mich anzurufen, die hätte Jane immer gehabt. Ein Satz hätte ausgereicht.
    Sie hatte es nicht getan, sondern war ihren eigenen Weg gegangen, und genau das ärgerte mich.
    »Warum schauen Sie so skeptisch, John?«
    »Das will ich Ihnen sagen. Jane Collins hätte zwar so gehandelt, aber sie hätte mir zuvor Bescheid gegeben. Ein Anruf über ihr Handy, und die Sache wäre erledigt gewesen.«
    »Ja, das finde ich auch. Aber sie konnte es nicht. Sie hatte es plötzlich sehr eilig. Aufgrund dieser Eile hat sie ihre Handtasche vergessen, in der sich das Handy befindet.«
    Ich gab zunächst keine Antwort und schaute Anna Bancroft nur ins Gesicht.
    »Sie glauben mir nicht?«
    »Ich…«
    Sie ließ mich nicht zu Wort kommen. »Ich kann Ihnen die Tasche Ihrer Freundin zeigen.«
    Das wollte ich, um den endgültigen Beweis zu bekommen. »Dann lassen Sie uns gehen.«
    »Gern.«
    Ich ging hinter ihr her, und ich wusste noch immer nicht, ob ich ihr glauben sollte.
    Wir betraten den Flur. Er war zwar schmal, aber an der Wand hingen die Haken für die Kleidung, und hier sah ich auch Janes Handtasche. Es war ein Beutel aus weichem Leder. Ich zog den Reißverschluss auf, ging mit der Tasche ans Licht und wühlte darin herum.
    Ja, da war das Handy.
    Anna Bancroft schaute mir zu. »Für Jane Collins zählte jede Sekunde. Sie dachte nur an den Ghoul und nicht an ihre Handtasche.«
    Ich hängte sie wieder auf, schaute der Frau ins Gesicht und sah darin den Ausdruck des Bedauerns.
    »Sie müssen eben auf sie vertrauen, John. Vielleicht kehrt sie schon in den nächsten Minuten wieder zurück. Es ist ja alles möglich, nicht wahr?«
    »Klar. Ich kenne Jane. Sie hat ihren eigenen Kopf.«
    »Genau, das hat mir auch Sarah immer wieder erzählt. Sie ließ sich von nichts und durch niemanden von einem Plan abbringen, der sich einmal in ihrem Kopf festgesetzt hat.«
    Das brauchte mir Anna nicht zu sagen, denn das wusste ich selbst.
    Was ich erfahren hatte, war nicht mal unlogisch. Trotzdem blieb um meinen Magen herum ein verdammt bedrückendes Gefühl zurück.
    Denn so leicht war ich nicht zu überzeugen. Denn da war immer noch die Frage, warum die Alte nicht gleich bei meiner Ankunft mit der Wahrheit herausgerückt war und mir erst die Lüge mit dem Leichenhaus aufgetischt hatte.
    Ich ging zurück in den Wohnraum. Ari Ariston und Lizzy Moore saßen noch immer auf der Couch. Hoffnungsvoll schauten sie mir entgegen, und als ich die Blicke sah, schüttelte ich den Kopf.
    »Nichts?«, flüsterte Lizzy. »Keine Spur von dem Ghoul?«
    »Ja und nein«, erwiderte ich. »Ich habe ihn gerochen. Er kann ja nicht anders und hat seine Duftmarke hinterlassen.«
    »Hier im Haus?«
    »Genau dort, wo die tote Amy lag.«
    »Dann ist sie nicht mehr da?«
    »Leider stimmt das, Lizzy. Sie ist geholt worden. Der Ghoul war bei ihr. Sein Geruch hing noch immer im Zimmer.«
    »O Gott«, keuchte sie und ließ den Kopf sinken. Sie sprach nicht mehr weiter, doch es war leicht, sich ihre Gedanken vorzustellen.
    Wir hörten auch ihr leises Schluchzen. Um Halt zu finden, legte sie ihre Hand auf die des Fotografen, der bisher nichts gesagt hatte, jetzt aber fragte: »Was ist denn mit ihrer Partnerin?«
    »Sie ist ebenfalls nicht hier. Anna Bancroft sagte, dass Jane den Ghoul verfolgt hat.«
    »Was?«, keuchte der Fotograf. »Eine Frau?«
    Ich winkte ab. »Frauen sind nicht schlechter als Männer.«
    »Schon, aber ein Ghoul…« Er hob die Schultern. »Haben Sie denn eine Ahnung, wo sie sein könnten?«
    »Die habe ich leider nicht.« Ich wandte mich an Anna Bancroft.
    »Oder können Sie uns weiterhelfen?«
    »Nein, John, nein. Nicht in einer solchen Nacht. Hier ist alles ganz anders.«
    Das musste ich zugeben. Halloween – die Nacht der Geister, der Dämonen, der Toten.
    Ich kam mir plötzlich so hilflos vor. Ich wusste ja, dass ich etwas unternehmen musste.
    Aber was war richtig und was falsch?
    Ich ließ mir verschiedene Möglichkeiten durch den Kopf gehen und gelangte zu dem Schluss, dass es mir nichts brachte, wenn ich im Haus blieb und wartete.
    Der Ghoul war weg. Jane Collins auch. Beide musste ich finden, und

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