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1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schneller.
    Plötzlich stand Anna Bancroft vor mir. Sie schüttelte den Kopf und sagte: »Meine Güte, John, ich habe Ihnen doch gesagt, dass sich Amy nicht mehr hier im Haus befindet. Ich habe sie in Sicherheit gebracht.«
    »Vor wem hätte sie sich denn fürchten müssen?«, fragte ich.
    »Bitte«, sagte sie. »Bitte, John, was stellen Sie überhaupt für Fragen? Das wissen Sie selbst. Sie hätte sich vor dem fürchten müssen, der das Totenfeld beherrscht.«
    »Ja, ja, der Ghoul…«
    »Eben.«
    »Aber er war hier!« Ich hatte keine Lust mehr, weiterhin Verstecken zu spielen.
    Anna tat sehr harmlos. »Nein, sagen Sie nur? Er war hier, und ich habe ihn nicht gesehen?«
    »Ja, Sie werden es kaum glauben. Und jemand hat ihm sogar das Fenster geöffnet und ihm so Zutritt zum Zimmer verschafft, in dem Amy lag. Ist das nicht sagenhaft, Anna? Er muss einen Helfer gehabt haben, der ihn ins Haus gelassen hat.«
    Sie schaute zum Fenster, ging hin und schloss es. Dann hob sie die Schultern und tat so, als wäre alles für sie unbegreiflich.
    Ich verlor die Geduld. Als ich sie hart an den Schultern packte und sie umdrehte, schrie sie auf. Ihr Gesicht verzerrte sich für einen kurzen Augenblick und wurde zur Fratze.
    Dann schleuderte ich die Person herum und drückte sie rücklings gegen die Wand.
    »Hören Sie auf! Sie tun mir weh!«, keifte sie.
    »Das ist mir jetzt egal!«, fuhr ich sie an. »Ich will endlich die Wahrheit wissen.«
    »Die kennen Sie!«
    »Nein, ich kenne sie nicht. Sie waren es, die das Fenster geöffnet hat, um dem Ghoul Zutritt zum Totenzimmer zu verschaffen. Sie und niemand anders. Ist das richtig?«
    »Warum sollte ich…«
    »Weil Sie und er Verbündete sind. So einfach ist die Rechnung. Alles verstanden?«
    »Klar.«
    »Habe ich Recht?«
    Angst zeigte sie nicht. In ihren dunklen Augen war kein richtiger Ausdruck zu erkennen. Doch die Lippen zogen sich zu einem Lächeln in die Breite.
    »Ja, John, ich gebe zu, dass Sie Recht haben. Aber nur unter Druck, denn ich habe Jane versprochen, dass wir es unter uns ausmachen.«
    »Ach, wie soll ich das denn verstehen?«
    »Ich will es Ihnen erklären, aber lassen Sie mich los.«
    »Gut.« Ich tat ihr den Gefallen.
    »Wir haben Amy geopfert. Wir wussten nicht, wann Sie zurückkehren würden, und schmiedeten so einen eigenen Plan. Uns war klar, dass sich der Ghoul nicht mehr auf dem Feld befand. Es war doch seine Nacht. Halloween musste ihn anlocken. Deshalb sprachen wir uns untereinander ab. Das Fenster stand offen, denn wir gingen davon aus, dass er sich in unserer Nähe aufhielt. Er ist einer, dessen Hunger nie gestillt sein würde. Und wir vermuteten, dass er sich nicht über die Hauptstraße in den Ort schleicht. Wenn er den Schleichweg über das Feld nahm, dann musste er in der Nähe meines Hauses vorbeikommen. Deshalb haben wir das Fenster nicht geschlossen. Er sollte einsteigen und sich Amy holen. Sie ist tot, sie spürt nichts mehr. Ja, ich gebe zu, dass ich sie als Lockvogel für den Ghoul hingelegt habe. Ihre Freundin Jane Collins war ebenfalls damit einverstanden, denn auch sie wollte den Ghoul stellen. So gingen wir davon aus, dass sie zuschlagen würde, sobald der Ghoul erscheint.«
    »Aber das hat sie nicht – oder?« Anna Bancroft senkte den Kopf.
    »Nein, das hat sie nicht. Das hat sie wahrlich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Wir haben uns verrechnet«, gab die Frau zu.
    »Ach…«
    »Ja, verrechnet. Wir haben uns wirklich verrechnet, denn der Ghoul ist schneller gewesen. Er muss bereits in der Nähe des Hauses gelauert haben, als wir das Fenster öffneten.« Sie schüttelte den Kopf. »Wir haben dieses Zimmer hier nur wenige Minuten verlassen. Als wir zurückkehrten, war Amy weg.«
    »Und was ist mit Jane Collins?«
    Anna Bancroft hob die Schultern. »Sie hat die Verfolgung aufgenommen. Ich konnte sie nicht davon abhalten.« Sie deutete zum Fenster. »Ich habe alles versucht. Ich habe auf Sie, John, hingewiesen, aber sie hat sich nicht von ihrem Plan abbringen lassen. Sie wollte Leben retten. Sie kannte sich ja bei diesen Gestalten aus. Irgendwie habe ich sogar Verständnis für sie gehabt. Ich weiß selbst, dass ich hoch gepokert habe. Ich wollte wirklich mehr sein als Sarah Goldwyn, wollte sie übertrumpfen, aber ich muss jetzt zugeben, dass der Plan nicht geklappt hat.«
    »Das sehe ich auch so«, sagte ich und trat einen Schritt zurück. Ich hatte mir Annas Ausführungen angehört und alles verstanden.
    Mein Gefühl sagte mir, dass sie mir

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