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1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heben.
    Es klappte nicht.
    Sie bekam die Arme nicht richtig vom Boden hoch. Vielleicht eine Handbreit, das war alles, dann fielen sie wieder zurück. Jetzt stand für Jane Collins endgültig fest, welche Wirkung dieses verdammte Gift hatte. Es hatte bei ihr für eine Lähmung gesorgt.
    Eine Verwünschung drang über ihre Lippen. Jetzt ärgerte sie sich noch mehr, dass sie auf Anna Bancroft hereingefallen war, die so geschickt mit ihrer Bekanntschaft zu Sarah Goldwyn gespielt hatte.
    Jane gab zu, dass sie das gegenüber anderen Dingen blind gemacht hatte.
    Das Gift hatte ihre Bewegungen auf ein Minimum reduziert. Sie wollte es im Prinzip nicht hinnehmen und versuchte erneut, einen Arm zu heben. Ein wenig gelang es ihr schon, doch dann fiel er wieder zurück und klatschte auf den feuchten Boden.
    Feucht und schlechte Luft!
    Ihr Gefängnis war nicht groß. Sie konnte es mit einem Grab vergleichen, nur dass sich über ihr keine Friedhofserde befand, sondern ein normales Zimmer.
    Welches?
    Es konnte nur die Küche sein. In die verirrte sich kaum ein Besuch, und damit kam ihr wieder der Gedanke an die Stimmen, die sie so leise gehört hatte.
    Wer kannte Anna Bancroft denn?
    Ihr fiel nur John Sinclair ein. Und sie wusste auch, dass er zurückkommen wollte. Nun schien er zurückgekommen zu sein, und sie versuchte, sich in seine Lage zu versetzen. Natürlich würde er Anna fragen, was sie betraf, und Jane schätzte die Frau als schlau genug ein, um auch einen John Sinclair mit einer guten Ausrede abzuspeisen.
    Sie blieb zunächst mal liegen. Nur noch horchen. Kräfte sammeln und darauf hoffen, dass die Wirkung des verdammten Gifts nachließ. Dann würde sie einen neuen Versuch starten. Aber bis dahin würde noch entsprechend Zeit vergehen.
    Jane entspannte sich. Über ihr zeichneten sich schwach die Fugen der nicht ganz dicht schließenden Luke ab. Sie lauschte ihrem eigenen Herzschlag, den sie als ziemlich laut empfand. Aber die Hoffnung hatte sie nicht aufgegeben. Auf der anderen Seite allerdings konnte sie sich auch vorstellen, dass Anna Bancroft mit dem Ghoul paktierte, und dieser Gedanke sorgte bei ihr schon für ein verdammt schlechtes Gefühl…
    ***
    Das Wissen, dass sich ein Ghoul in das Haus geschlichen hatte, machte mich verdammt nervös. Ich spürte den Schauer überall am Körper.
    Ich stand neben dem Bett, schnupperte und hatte den Eindruck, den ekligen Gestank immer stärker wahrzunehmen, je länger ich mich in diesem Raum aufhielt.
    Durch das offene Fenster drang weiterhin die kühle Luft, die von Nebelschwaden begleitet wurden. Mir war keiner gefolgt, und ich trat ans Fenster. Ich beugte mich ziemlich weit hinaus, aber der Nebel machte es mir unmöglich, etwas zu sehen. Es gab nichts, an dem ich mich hätte orientieren können. Alles löste sich in der grauen Suppe auf.
    Keine Chance, den Ghoul zu fangen. Ich glaubte zudem nicht, dass er sich noch hier in der Nähe des Hauses aufhielt. Er hatte sein Opfer mitgenommen, würde sich irgendwo verkriechen und dann…
    Ich wollte nicht weiterdenken. Schließlich hatte ich das tote junge Mädchen gesehen. Es war eine Schönheit gewesen, und sie in den Händen dieses Untiers zu wissen, machte mich schon fertig.
    Anna Bancroft!
    Sie war es, die im Hintergrund die Fäden zog. Eine alte Frau, der wir vertraut hatten, weil sie behauptet hatte, eine alte Freundin von Sarah gewesen zu sein. Noch vor kurzer Zeit hätte ich nicht für möglich gehalten, dass Dinge passieren konnten, wie sie hier geschehen waren, aber jetzt sah die Lage ganz anders aus.
    Nicht nur die tote Amy war verschwunden, auch Jane Collins gab es nicht mehr in diesem Haus. Sie hatte Anna ebenfalls vertraut, und deshalb war es für die alte Frau sicherlich leicht gewesen, sie zu täuschen und möglicherweise aus dem Weg zu schaffen.
    Mir hatte Anna erzählen wollen, dass Amy sich in dem kleinen Leichenhaus befand. Diesen Zahn würde ich ihr ziehen, und ich nahm mir vor, härter gegen sie vorzugehen, denn was hier ablief, war kein Spaß mehr. Der verdammte Ghoul hatte hier ideale Bedingungen. Er konnte sich frei entfalten. Er konnte in dieser Halloween-Nacht unbemerkt draußen herumlaufen und sich seine Opfer holen.
    Ich schüttelte den Kopf, wenn ich daran dachte, welch ein Spiel diese Anna Bancroft durchzog und schon durchgezogen hatte. Sogar einen Fotografen hatte sie herbestellt.
    Ich stieß den Atem aus und ging zur Tür, um sie zu öffnen, aber von der anderen Seite her war jemand

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