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1443 - Die Flucht der BARBAROSSA

Titel: 1443 - Die Flucht der BARBAROSSA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mußte Heyda Minstral dem aggressiven Kartanin recht geben. Er hatte von Anfang die Ansicht vertreten, daß es sich bei den Verhältnissen in diesem Teil Neyscuurs nicht um bloße Zufälle handeln konnte. Er hatte irgendwie gespürt, daß es da Zusammenhänge gab, und er hatte sie auf seine Erwartungen angewandt und sich in den Gedanken verrannt, hier die Verstecke von Cantaro aufspüren zu können.
    Diese Einbildung zerplatzte jetzt wie eine Seifenblase. „Es tut mir leid", murmelte Ferr-Moon immer wieder. „Ich habe das nicht gewollt.
    Es ist alles ein schrecklicher Irrtum. Kann ich es wiedergutmachen?"
    Darauf wußten sie keine Antwort, sie wußten lediglich, welche Bedeutung das Lebenshaus hatte. Es wurde von den Cutenexern bewohnt, die Nachkommenschaft erwarteten.
    Von Mapoma Sog und den anderen gab es bis jetzt keine Antworten. Sie hielten sich noch immer außerhalb von Mapomang auf. Und dabei hätten die Freihändler so dringend der Information bedurft.
    Sie hatten das Lebenshaus verlassen.
    Jetzt standen sie ratlos da und überlegten fieberhaft. Die Cutenexer gebaren Aiscrou, und die Aiscrou standen in einer zumindest arbeitsmäßigen Beziehung zu den Vaasuren. Der Zusammenhang war vorhanden, aber den Freihändlern fehlten wichtige Glieder in ihrer Kette.
    Wenig später kehrten die fünf Gruppen zurück. Übereinstimmend berichteten sie, daß es auf Peeneroc Siedlungen von Aiscrou, Vaasuren, Cutenexern und Gimtras gab. Die vier Völker gehörten offensichtlich alle dem Öko-Projekt an und hatten sich in getrennten Siedlungen niedergelassen.
    Diese Information klang richtig, aber sie stimmte nicht. Und die Gurrads, Tefroder, Planta, Hauri, Gryolen und Mamositu bemerkten am Verhalten von Heyda Minstral und Ferr-Moon, daß es in Mapomang eine Entwicklung gegeben hatte, die alles änderte.
    Ganz zuletzt trafen Antam und Rem Ta Durka mit ihren Begleitern ein. Vor Antam schwebte das Zhaim, hell wie eine Sonne.
    Es verbreitete Hitze, daß alle zurückwichen. Langsam sank das Zhaim abwärts, und Antam stellte sich wie schützend davor- „Wir kommen von den Weisen der Scuuru", begann er, „Sie haben uns in das Geheimnis der vier Lebensalter eingeweiht. Wir wissen jetzt das, worüber sie sonst nie sprechen."
    Und er berichtete über die Scuuru, das Volk der vier Lebensalter, die sie nacheinander durchmachten. Man konnte die Scuuru gewissermaßen als Metamorpher bezeichen, weil sie von einem Stadium in ein anderes überwechselten und diesen Wechsel von der Geburt bis zum Tod dreimal durchmachten.
    Geboren wurden sie von den sich selbst befruchtenden Cutenexern und lebten etwa vierzig Normjahre als Aiscrou und Zweite Weichensteller. Dies war, wenn man den Vergleich mit Insekten heranzog, das Larvenstadium. Danach öffnete sich der Körper des Aiscrou, und aus ihm schlüpfte der Vaasure, der „erwachsene" Scuuru, der von den Aiscrou abwertend als „meissell" bezeichnet wurde. Vaasuren waren männlichen Geschlechts und lebten hundert Jahre, bis sie sich verpuppten und zu den kleineren und stämmigeren Gutenexern wurden. Nach einer oder mehreren Mutterschaften verpuppte sich der Cutenexer am Ende einer sechzigjährigen Existenz erneut. Während die geborenen Aiscrou auf Peeneroc hastig in die Aiscrou-Siedlungen abgeschoben wurden, verwandelten sich die Cutenexer in die geschlechtslosen Gimtras, die nur noch über eingeschränkte äußere Sinne verfügten, dafür aber innere Qualitäten erhielten bis hin zu übersinnlichen Fähigkeiten. In dieser Zustandsform konnten die Scuuru noch Jahrhunderte leben, wenn sie es für wünschenswert hielten.
    Die Zivilisationen der vier Lebensalter hatten denselben Ursprung, allerdings mit mentalitätsbedingten Unterschieden. Und etwas zeigte sich sogar äußerlich als gemeinsames Merkmal ihrer Zusammengehörigkeit: Das rote Facettenauge. Bei den Aiscrou besaß es runde Form mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern. Bei den Vaasuren blieb dieses Auge in seinen Maßen erhalten, erhielt jedoch eine deutlich stärkere Sehkraft bis in den Infrarotbereich hinein.
    Bei den Cutenexern schrumpfte das Auge zu einem Oval von fünf mal drei Zentimetern, das in einen Buckel über dem breiten Mund eingebettet lag. Und bei den Gimtras schließlich war das Auge gespalten, der Länge nach in zwei nierenförmige Gebilde getrennt. „Das ist es, was wir erfuhren", erklärte Antam und beobachtete, wie das Zhaim langsam abdunkelte und zu Boden sank. „Ungelöst dagegen wird wohl das Geheimnis des

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