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1444 - Legende und Wahrheit

Titel: 1444 - Legende und Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von etwa 100 Kilometern. Viele der Fragmente waren winzige Brocken mit Maximalabmessungen von weniger als einem halben Meter.
    Wie fürchterlich mußten die Kräfte gewesen sein, die auf das große Raumschiff, die einstige Heimat der kartanischen Weisen, eingewirkt hatten! Es gab größere Trümmerstücke, einige - seltene - mit Dimensionen bis zu einhundert Metern.
    Ein solches hatte der Pikosyn erspäht, und die Autopilotenkomponente vektorierte auftragsgemäß das Gravo-Pak darauf zu.
    Tifflor verständigte sich mit seinen Begleitern. „Ziel erfaßt", meldete Bolder Dahn mit charakteristischem Eifer. „Ebenfalls", ertönte Gulliver Smogs brummende Stimme aus dem Empfänger.
     
    *
     
    Stück eines Raumschiffs - klar. Unverkennbar der geradlinige Korridor, dessen metallene Wände die Mikrometeoriten mehrerer Jahrhunderte zerfressen hatten, unmißverständlich das Schott, dessen Flügel schief in der Halterung hingen.
    Julian Tifflor hatte die Scheinwerfer des SERUNS eingeschaltet. Im Vakuum hätten sie keine Lichtkegel erzeugen dürfen. Aber da er die künstliche Schwerkraft auf lGravo einreguliert hatte und sich gehend vorwärtsbewegte, wirbelte er Staub auf, dessen feine Körnchen die Strahlung der Lampen glitzernd brachen. Gulliver Smog und Bolder Dahn bewegten sich wenige Meter hinter ihm. Er schritt langsam aus.
    Es gab hier seit Jahrhunderten kein Leben mehr, und dennoch war ihm zumute, als beobachteten ihn Hunderte von Augen, als lauerten in der Dunkelheit jenseits des Scheinwerferlichts die Geister jener, die an Bord der NARGA SANT gestorben waren. .Der rechte Schottflügel brach vollends aus der Halterung, als er danach trat, und glitt schwebend davon. Jenseits des Durchgangs lag ein Raum mit rechteckigem Querschnitt. Auf der gegenüberliegenden Seite setzte der Korridor sich fort - breiter, als er bisher gewesen war. Das abgebrochene Schotteil segelte zielstrebig auf die Öffnung zu und verschwand in der Finsternis.
    Die Decke des Raumes war stellenweise eingebrochen. Isoliermaterialien, Energieleiter, Verstrebungen, und was sonst noch in den Zwischenböden der Raumschiffdecks verborgen gewesen sein mochte, waren herabgestürzt und im Lauf der Zeit zu schwarzgrauen Schutthaufen zerfallen. „Hier gibt es nichts mehr", sagte Julian Tifflor traurig. „Wir kehren um."
    „Noch haben wir keinen Beweis, daß es sich wirklich um die Überreste der NARGA SANT handelt", kam Bolder Dahns Antwort aus dem Empfänger des Helmfunks. „Den finden wir hier nicht", sagte Tifflor. „Wieviel Beweise verlangst du noch, nachdem du die Ode an Illu gehört hast?"
    „Der Bordrechner der YALCANDU ist dabei, das Trümmerfeld zu vermessen", erklärte Gulliver Smog. „Wenn die Berechnungen abgeschlossen sind, wissen wir, wie groß das Objekt war, von dem die Trümmer stammen, und welche Masse es besaß. Damit sollten alle Zweifel ausgeräumt sein."
    Bolder Dahn war neugierig nach vorne getreten und leuchtete mit den Brustscheinwerfern in das Gangstück, in dem der abgebrochene Schottflügel verschwunden war. In diesem Augenblick geriet einer der Schutthaufen in Bewegung.
    Bolder Dahn sprang mit einem Schrei zur Seite. Julian Tifflor wich zum Durchgang hin zurück und beobachtete aus weit aufgerissenen Augen den unglaublichen Vorgang, der sich vor ihm abspielte.
    Der Schutt flog beiseite. Staub füllte den Raum, und aus dem Staub schälten sich die Umrisse einer grotesken Gestalt, eines Roboters, an dessen polymermetallenem Körper Jahrhunderte des Zerfalls gewirkt hatten. Aus dem Innern des wracken Leibes drang stotternd und hustend das Gesumm des Antigravtriebwerks. Ein rotes Warnzeichen leuchtete in der Nähe eines von der Korrosion verunstalteten Gelenks, an dem ein Armstummel befestigt war.
    Ruckweise hob sich der Stummel und zeigte auf Bolder Dahn, der vor Entsetzen bis an die rechte Seitenwand des Raumes geflohen war. „Zurück! Deckung!" gellte Julian Tifflors Befehl.
    Bolder Dahn rührte sich nicht. Da begann der Roboter zu sprechen. Seine krächzende Stimme kam über einen der Kanäle des Helmfunks. Sie sprach kartanisch, aber dem Synthesizer in seinem luftdichten Gehäuse hatten die vielen Jahre der Untätigkeit so zugesetzt, daß die Worte nur mit Mühe verständlich waren. „...Namen der gütigen Allermutter Illu... fiziert euch..."
    „Wir sind Freunde", stieß Julian Tifflor eifrig hervor. „Wir kommen von Terra, um die Besatzung der NARGA SANT zu retten."
    Der Pikosyn hatte die Gefahr erkannt und prompt

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