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1446 - Der Eis-Schamane

1446 - Der Eis-Schamane

Titel: 1446 - Der Eis-Schamane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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streifte die gefütterte Jacke über. Die Ohren und den Kopf schützte ich durch eine Mütze, die Ohrenwärmer hatte, die nach unten geklappt werden konnten.
    An Maxines Kleidung hing eine Kapuze, die sie zunächst nicht überstreifte.
    Sie sagte nichts und gab mir Zeit, mich mit der Umgebung vertraut zu machen.
    Zuerst fiel mir die Stille auf. Jetzt konnte ich verstehen, wenn manche Poeten über eine tiefe winterliche Stille schrieben, in der kein Laut zu hören war. Auch kein Knacken, wenn irgendwelche Zweige unter der starken Kälte brachen. Ich war froh, dass sich der Wind in Grenzen hielt.
    Dass wir am Ufer des Sees standen, war nicht zu erkennen. Wir hätten auch ebenso gut auf dem Eis stehen können. Da musste ich schon den Aussagen der Tierärztin vertrauen.
    Meine Sicht war jetzt besser. Ich konnte unterscheiden, was tote Vögel waren und verendete Vierbeiner.
    Maxine wollte näher heran. Sie nickte mir zu.
    »Gehen wir?«
    »Aber immer.«
    Da sich Maxine auskannte, ließ ich ihr den Vortritt und blieb dicht hinter ihr. Es war einfacher, als ich dachte, auf der Eisfläche zu laufen. Da es geschneit hatte, war die glatte Fläche nicht zu sehen, so konnten wir über Schnee gehen, der etwas mehr als knöchelhoch lag. Die Oberfläche war gefroren und knirschte, wenn sie den Druck unserer Füße erlebte.
    Es waren noch andere Spuren zu sehen. Die hatten der Förster Mike Todd und Maxine vor einem Tag hinterlassen. Es war in der Zwischenzeit kein Schnee mehr gefallen, obwohl der graue Himmel danach aussah, als wollte er seine weiße Ladung abstreifen.
    Neben dem ersten Tier blieben wir stehen.
    Es war ein Reh. Sein Unterleib war durch irgendeine Waffe aufgehackt worden, und das an verschiedenen Stellen. Einige Gedärme waren nach außen gequollen und in der kalten Luft bereits gefroren.
    »So ist es überall, John«, erklärte Maxine. »Hier muss ein Monster gewütet haben.«
    »Und eines, das fliegt.«
    »So ist es.«
    Ich schaute mich weiter um. Die toten Vögel sahen aus wie weggeworfen. Mächtig dagegen wirkten die Körper der Wildschweine, die es ebenfalls erwischt hatte. Bei manchen hatte die Bestie die Körper zerhackt und zerrissen, und bei den toten Vögeln hatten zwei Hiebe ausgereicht.
    Ich stand inmitten dieser toten Kreaturen und kam mir vor wie auf einem Leichenfeld. Zwar ließ ich meine Blicke durch die Umgebung gleiten, doch ich schaute absichtlich starr, um bewusst die Dinge im Einzelnen aufzunehmen.
    »Wie lautet dein Kommentar, John?«
    »Das Rätsel wird nicht kleiner.«
    »Eben.«
    Ich schaute zum Himmel. »Es ist also die Gefahr aus der Luft gewesen.«
    »Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.«
    Ich dachte nach. »Die Umgebung ist recht leer. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass der Killer hier die entsprechenden Verstecke findet.«
    »Das braucht er auch nicht. Wenn er fliegt, ist er schnell. Da kann er sein Versteck durchaus in den Hügeln haben. Der Weg dorthin ist rasch zurückzulegen.«
    »Ja, das glaube ich auch.«
    Maxine drehte sich um die eigene Achse. »Gut, dann könnten wir eigentlich fahren.«
    Die Hütte stand noch auf unserem Programm. Der Weg war nicht weit. Da würde sich dann entscheiden, was wir weiterhin unternehmen sollten.
    Etwas knackte!
    Ich stand für einen Moment starr und hörte hinter mir die Frage der Tierärztin.
    »Hast du das auch gehört?«
    »Ja. Das Knacken?«
    »Genau.«
    Ich stellte mich so hin, dass ich Maxine anschauen konnte. »Kannst du dir vorstellen, dass das Eis bricht?«
    »Nein, das nicht. Es ist zu dick.« Sie verengte ihre Augen. »Obwohl sich das Geräusch so angehört hat, als…«
    Da knackte es wieder!
    Und jetzt lauter. Diesmal war es sogar näher, wie ich fand, und ich hatte das Gefühl zu vereisen. Automatisch senkte ich meinen Blick, aber der Schnee lag zu hoch, um irgendwelche Risse im Eis entdecken zu können.
    »Das ist nicht normal«, flüsterte Maxine, die sich in Bewegung gesetzt hatte. Sie ging einige Schritte zur Seite, um danach einen Kreis zu schlagen.
    »Siehst du was?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Ich wollte etwas sagen, als es in meiner Nähe erneut knackte. Diesmal lauter, und es hörte sich an, als würde irgendetwas unterhalb des Schnees brechen.
    »John, das wird mir zu gefährlich.«
    Maxine hatte Recht. Hier tat sich etwas, das gegen die Naturgesetze war. Wir hatten es nicht überhört, und wir wollten nicht über eine logische Erklärung diskutieren, denn jetzt war es an der Zeit, dass wir von der

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