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1448 - Der Kaiser von Karapon

Titel: 1448 - Der Kaiser von Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Labyrinth mag die Perle Moto liegen. Aber was ist, wenn sie sich in dem anderen Teil der NARGA SANT befindet?
    In dem Teil, der in dem Schwarzen Loch verschwand?"
    „Das wäre bedauerlich", sagte Thoy-P'ang leise. „Besonders für meine Leute und mich."
    Er sah sie an und lächelte. „Aber vielleicht ist es auch nur ein Trick", murmelte er. „Woher will Doraquun eigentlich wissen, daß sie in der NARGA SANT sein muß?" fragte Dao-Lin-H'ay. „Gibt es irgendeinen Hinweis darauf? Nach seinen Fragen zu schließen, sind seine Kenntnisse von der NARGA SANT ziemlich unvollständig. Wie kommt er unter diesen Umständen darauf, einen Zusammenhang mit der Perle Moto zu vermuten?"
    Thoy-P'ang schwieg. „Du willst mir nichts darüber erzählen", stellte Dao-Lin-H'ay fest. „Aber vielleicht könntest du mir eine andere Frage beantworten - nur damit ich etwas klarer sehe: Als Feng-Lu in der NARGA-SANT nach der Perle Moto suchte, dachte ich, daß dies etwas ist, was ihr nicht habt und dringend in die Hände bekommen möchtet.
    Aber dann mußte ich überrascht feststellen, daß es ganz anders ist. Du besitzt diese Perle bereits. Und trotzdem sucht ihr danach?"
    „Ich bin sicher, daß du den Grund dafür kennst", sagte Thoy-P'ang ohne jede Gemütsbewegung. „Soviel ich weiß, hat Feng-Lu es dir gesagt, und selbst wenn das nicht der Fall wäre, hättest du es inzwischen mit Sicherheit längst erraten.
    Die Perle Moto ist zerbrochen. Ich habe nur einen Teil von ihr. Wir wissen nicht, wie viele Bruchstücke es gibt, aber jedes einzelne ist von unermeßlichem Wert."
    „Warum?" fragte Dao-Lin-H'ay gespannt. „Worin besteht der Wert der Perle Moto?"
    Dabei dachte sie natürlich an das Juwel von Mimoto, von dem Icho Tolot berichtet hatte und das ein Datenspeicher von ungeheurer Kapazität war. Die Ähnlichkeit der Namen und Bezeichnungen - hier eine Perle, da ein Juwel - hatte sie von Anfang an zu der Annahme verleitet, daß die Perle Moto und das Juwel von Mimoto miteinander identisch waren. Und das war eine Fährte, bei der es sich lohnte, ihr zu folgen, selbst wenn man sich dabei in Gefahr begab.
    Aber Gewißheit hatte sie sich in dieser Hinsicht bisher nicht verschaffen können.
    Auch Thoy-P'ang wich aus. Dao-Lin-H'ay vermerkte es mit Bedauern. „Ich werde es dir vielleicht eines Tages verraten oder sogar zeigen", sagte er. „Vorausgesetzt, daß es dir gelingt, mich von deiner Aufrichtigkeit zu überzeugen."
    Sie fragte sich, wie sie das tun sollte.
    Sollte sie ihm vom Juwel von Mimoto erzählen? Vielleicht glaubte er ihr, wenn sie ihm einen solchen Brocken hinwarf.
    Aber es konnte auch genau umgekehrt kommen, und abgesehen davon war Thoy-P'ang so sehr darauf versessen, die Perle zu besitzen, daß ihm in diesem Zusammenhang einfach alles zuzutrauen war. Zum Beispiel auch die Entsendung einer Kriegsflotte nach Sayaaron, beziehungsweise in die Nähe dieser Sterneninsel.
    Dao-Lin-H'ay fühlte sich noch immer in erster Linie als Kartanin. Wenn es sich als unumgänglich erweisen sollte, das Versteck der Galaktiker preiszugeben, um das Volk der Kartanin vor dem Untergang zu bewahren, dann würde sie es tun. Aber noch war es nicht soweit, und daher beschloß sie, die Sache mit dem Juwel für sich zu behalten. „Ich habe dir die Wahrheit gesagt", versicherte sie.
    Er betrachtete sie lange und sehr nachdenklich. „Ich glaube dir", erwiderte er dann unbewegt. „Aber der Glaube allein reicht mir nicht. Ich brauche Beweise."
    Und damit stand er auf und ging davon.
    Der Roboter folgte ihm auf dem Fuß.
     
    *
     
    Die Stunden vergingen zäh und langsam.
    Die Verbindung zu Ge-Liang-P'uo existierte nach wie vor, aber Ge-Liang verlor Thoy-P'angs Impulse, kurz nachdem der Kaiser von Karapon Dao-Lin-H'ays komfortable Zelle verlassen hatte. So tappten sie im dunkeln, denn ihre Wächter wußten nichts darüber, welche Schritte Thoy-P'ang unternahm, um sich seine Beweise zu beschaffen.
    Es war eine Zeit der Unsicherheit. Ja, und es war auch eine der Zeit der Angst.
    Warum hätten sie das nicht zugeben sollen?
    Sie konnten deutlich spüren, daß sich durchaus nicht alle Gefangenen, die hier in diesen weitläufigen Kellergeschossen des kaiserlichen Palasts festgehalten wurden, einer allzu schonenden Behandlung erfreuen durften. Thoy-P'ang hatte durchaus keine leeren Drohungen geäußert.
    Hier geschahen Dinge, deren sich jeder Herrscher zu schämen hatte, und sie geschahen ganz gewiß nicht ohne Thoy-P'angs Wissen und Billigung. Es schien

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