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1450 - Insel der Vampire

1450 - Insel der Vampire

Titel: 1450 - Insel der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kamen wir noch einmal auf das Thema zu sprechen.
    »Was habt ihr dort gesucht?«, fragte ich mit scharfer Stimme. »Wir haben gehört, dass sich die Menschen, die die Insel kennen, vor ihr fürchten. Ihr jedoch nicht. Ihr habt sie sogar bewusst angefahren. Dafür muss es einen Grund geben.«
    Sobec nieste mehrere Male hintereinander. Er rieb wieder über seinen Körper und starrte danach auf seine nassen Hosenbeine.
    »Bitte, was war los?«
    Aus dieser Klemme kam er nicht raus. Das merkte er selbst und gab sich kooperativ.
    »Wir haben dort etwas hingeschafft.«
    »Sehr schön«, sagte ich. »Und was ist es gewesen?«
    Er wollte noch immer nicht konkret werden und sprach sehr allgemein von einer Ware.
    »Rauschgift?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Was dann?«
    »Waffen!«, stieß er hervor.
    Jetzt war es heraus. Eigentlich hätten wir uns das auch denken können. Waffen waren in einem Gebiet wie diesem ein begehrtes Schmuggelgut. Es gab einfach zu viele Parteien, die sich feindlich gegenüber standen, und dabei dachte ich nicht nur an die Türken und Kurden, sondern auch an andere Gruppierungen, die Tag für Tag in den Nachrichten eine bestimmte Rolle spielten.
    Ich war blass geworden, denn ich musste daran denken, dass diese Insel ein ideales Versteck für Waffen aller Art war. Es gab wohl kaum jemanden, der es wagte, sie zu betreten. Jeder in dieser Gegend kannte die alten Geschichten, die über diese Insel kursierten, und fürchtete sich, sie zu betreten. Aber es gab auch Menschen, die sich daran nicht störten, und genau das hatten Sobec und sein Partner getan. Sie hatten die Waffen auf die Insel geschafft. Mit einem Beiboot, das von den Vampiren zerstört worden war.
    Genau darüber dachte ich nach. Ich wusste, wie schwer Waffen waren. Ein Boot wie er es beschrieben hatte, würde kaum in der Lage sein, eine große Ladung aufzunehmen, ohne schnell zu versinken. Vielleicht hätten sie mehrmals hin- und herfahren wollen, doch irgendwie wollte ich daran nicht so recht glauben.
    »Was waren das für Waffen?«, fragte ich. »Waren es Gewehre oder Maschinenpistolen und…«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    »Vier Kisten.«
    Ich grinste breit. »Welchen Inhalts?«
    »Weiß ich nicht.«
    Er log, das stand fest. Es musste einen Grund für diese Lüge geben. Der konnte verdammt schlimm für Sobec werden, wenn er Fremden gegenüber den Mund aufmachte.
    Ich hatte keine Lust mehr, nachzuhaken und noch mehr Zeit zu verlieren. »Okay«, sagte ich und nickte Suko zu. »Wir fahren.«
    Sobec hatte mich sehr gut verstanden. »Was?«, schrie er. »Ihr wollt wirklich auf die Insel?«
    »Ja, wir waren schließlich auf dem Weg dorthin.«
    »Scheiße!«, schrie er. »Ich will da nicht mehr hin!«
    Ich blieb cool. »Ach ja?« Dann hob ich die Schultern. »Gut, Sobec, wenn du nicht willst, machen wir es anders.«
    Ich wandte den Kopf, um einen Blick auf das Segelschiff zu werfen. Durch die Dünung und die Wellen hatten wir uns von ihm entfernt.
    »Du kannst wählen, Sobec. Entweder springst du ins Wasser und schwimmst zu deinem Segler oder du fährst mit uns zur Insel.«
    Er holte tief Luft. Seine Augen funkelten. Am liebsten hätte er uns über Bord gestoßen, doch er war auch Realist und sah ein, dass das so leicht nicht zu schaffen war.
    »Alles klar?«, fragte ich.
    »Scheiße!«, schrie er uns an. »Man wird euch aussaugen! Euer Blut bis zum letzten Tropfen trinken und meines auch! Begreift ihr das denn nicht, verflucht?«
    »Doch«, erklärte Suko und schlug Sobec leicht gegen die Wange.
    »Wir haben alles begriffen. Wir haben es sogar sehr genau begriffen. Rate mal, warum wir diesen Kurs hier nehmen?«
    Er sagte zunächst nichts, weil er nur staunen konnte. Dann flüsterte er: »Die Insel war euer Ziel? Ihr wolltet bewusst auf die Insel?«
    »Genau das hatten wir vor.«
    Es sah aus, als wollte er anfangen zu schreien oder irgendwie anders durchzudrehen. Gerade noch riss er sich zusammen. Er beugte den Kopf vor und fluchte leise vor sich hin.
    Sobec hatte Angst. Verständlich, denn er hatte gesehen, was mit seinem Kumpel passiert war. Wir aber wollten dem Spuk ein Ende bereiten. Ich gab Suko ein Zeichen, damit er den Außenborder wieder anstellen konnte.
    Dabei war ich Sobec gegenüber etwas zu unaufmerksam, und das nutzte er aus. Er stieß mir seinen Kopf gegen die Brust, brachte mich aus dem Gleichgewicht und griff blitzschnell nach seiner Waffe, die ich in meinen Hosenbund gesteckt hatte.
    Er lachte und schrie: »Ihr bringt mich nicht

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