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1452 - Entscheidung am Ereignishorizont

Titel: 1452 - Entscheidung am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Du bist keine Frau, aber darum ein um so interessanteres Studienobjekt. Aber wir werden deinen Schmerz eindämmen, so gut es geht. Natürlich, ohne die Entwicklung deines Klons zu beeinträchtigen. Das verstehst du doch, Leonard?"
    „Was wird weiter geschehen?"
    „Wenn es an der Zeit ist, werden wir Clyman II operativ entfernen", antwortete der Medo. „Danach müssen wir einige Untersuchungsergebnisse abwarten. Wenn sie zufriedenstellend ausfallen, wird der nächste Klonprozeß eingeleitet und ein weiterer Klon aus dir gezogen."
    Ihn schwindelte. „Soll das denn bis in alle Ewigkeit so weitergehen?" fragte Leonard Clyman. „Keine Angst, so belastbar ist dein Organismus nicht."
    In was für einen Alptraum war er da geraten! Es konnte nur ein Alptraum sein. Es mußte ein Alptraum sein! Gütiger Gott, laß es einen Alptraum sein. So etwas konnte es einfach nicht wirklich geben. Nicht in dieser Zeit und auch nicht in einer anderen, nicht in diesem oder einem anderen Universum.
    Dies war nur im Traum möglich.
    Doc, der sich anfangs einfühlsam und feinfühlig gezeigt hatte und ihm seine Lage so erträglich wie möglich gemacht hatte, war nun auf einmal wieder eine kalte, gefühllose Maschine, die vom Zentralsyntron der Station gesteuert wurde.
    Zuerst hatte er die Version von der geheimen Experimentalstation geglaubt.
    Inzwischen wußte er, daß nicht Terra hinter diesem Projekt steckte.
    Es war ein Tag wie jeder andere gewesen, als er mit der Space-Jet zum Patrouillenflug am Perseus-Black Hole aufgebrochen war.
    Der 18. November 490 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, um genau zu sein.
    Mit den Raumforts im Rücken durfte er sich sicher fühlen. Sie waren zwar unsichtbar, würden aber bei der geringsten Unregelmäßigkeit in Erscheinung treten, einfach aus dem Hyperraum stürzen und jedem Gegner ordentlich einheizen.
    Früher war es nur darum gegangen, darüber zu wachen, ob das Schwarze Loch nicht vielleicht Cantaro-Schiffe ausspie. Nur deswegen war das Wachsystem eingerichtet worden: als Abwehrmaßnahme gegen BlitzerÜberfälle.
    Doch seit Perry Rhodan und Freunde mit der HALUTA im Perseus-Black Hole verschwunden waren, hielt man auch nach Icho Tolots Raumschiff Ausschau. So unwahrscheinlich es war, daß es wiederkommen würde, hatte man die Hoffnung doch noch nicht aufgegeben.
    Er fühlte sich so sicher, daß er der Tatsache, dem Perseus-Black Hole zu nahe gekommen zu sein, zuerst keine Beachtung schenkte. Er war ja noch so weit von der kritischen Grenze entfernt, daß sich nicht einmal das Vorwarnsystem eingeschaltet hatte.
    Aber als der Alarm kam, war es auf einmal zu spät. Der Syntron meldete, daß der Gegenschub der Triebwerke nicht ausreichte, um dem auf die Space-Jet gerichteten Traktorstrahl entgegenzuwirken.
    Und dann stürzte er durch die Akkretionsscheibe und den Ereignishorizont ins Schwarze Loch hinein, gelangte in diese seltsame Station und erfuhr vom Roboter Doc, daß er bislang ein Geheimprojekt Terras bewacht hatte.
    Die Gen-Experimente dienten der Bekämpfung der Cantaro, und er, Lenny, war auserwählt worden, an diesem Geheimprojekt mitzuwirken.
    Er hatte sich geehrt gefühlt und alles mit sich machen lassen, was Doc mit ihm anstellte. Sie waren so etwas wie gute Freunde geworden, der Terraner und der Medo-Robot.
    Sie waren es bis zu dem Zeitpunkt gewesen, als er die verhängnisvolle Frage gestellt hatte: „Gibt's was, Doc?"
    Und Doc geantwortet hatte: „Es ist kein Tumor. Du bekommst einen Zwilling, Leonard."
    Und jetzt war es so weit, daß er halb wahnsinnig vor Schmerz war und kaum mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden konnte. Zudem stand er noch unter Narkotika, als er in den Operationsraum geführt wurde, wo er von Clyman II entbunden werden sollte. „In wenigen Wochen schon wird dein Klon-Zwilling ein ausgewachsenes und ausgereiftes Exemplar Mensch sein. Von dir in keiner Weise zu unterscheiden. Ein exaktes Ebenbild von dir - bis auf gewisse Veränderungen, die wir beabsichtigen."
    Die Stimme gehörte nicht einem Roboter.
    Und schon gar nicht Doc. Aber er konnte den Sprecher nicht mehr sehen, denn nun um fing ihn Dunkelheit.
    Als er aus der Narkose erwachte, hielt ihm jemand den Klon vors Gesicht, einen winzigen Embryo...
     
    *
     
    ...Rudov mußte sein Entsetzen laut hinausbrüllen, sonst wäre er daran erstickt.
    Er sprang auf und wollte trotz seiner offenen Wunde fliehen. Aber er rannte Doc geradewegs in die Arme. Er versuchte sich aus seinem Griff zu befreien und

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