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1453 - Der unbekannte Feind

Titel: 1453 - Der unbekannte Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stelzpflanzen hatten auf ihrer Oberfläche nicht Fuß fassen können. Nur niedere Pflanzen wuchsen hier. „Nur eine Methode, herauszufinden, was sich darunter verbirgt", sagte Perry Rhodan und zog den Kombistrahler aus dem Halfter.
    Er schaltete auf Desintegrator-Modus und breitgefächerte Strahlwirkung. Als er den Auslöser betätigte, ertönte ein dumpfes Brummen, und die Oberfläche des Hügels, Pflanzenbewuchs eingeschlossen, verwandelte sich über mehrere Quadratmeter hinweg in graubraunen Dunst, der zögernd in die Höhe stieg. „Da ist es!" rief Lalande Mishkom aufgeregt.
    Er hatte es gesehen. Unter der Erdschicht, die der Desintegrator verdampft hatte, war eine braune, von vielen Spalten und Furchen durchzogene Masse zum Vorschein gekommen. Sie wirkte wie Schmelzgut.
    Vielleicht hatte hier früher einmal ein Gebäude gestanden, dessen Außenwände aus schweren Polymermetallen aufgeführt waren. Irgendeine Katastrophe hatte ihm den Garaus gemacht. Die Mauern waren geschmolzen.
    Perry Rhodan hatte die Waffe noch in der Hand. Der Kombi war nach wie vor auf Desintegrator-Modus eingestellt. Rhodan justierte auf Nadelstrahl. Mit Eifer ging der Strahler dem braunen Polymermetall zu Leibe. Binnen weniger Sekunden hatte Rhodan eine Probe von der Größe einer Faust aus der zerfurchten Oberfläche gelöst.
    Er nahm das Stück auf. Es war leicht, von geringer spezifischer Dichte, wie es sich für Werkstoffe dieser Art gehörte, und die Schnittkante zeigte einen silbrigen Schimmer. „Damit werden sie im Labor etwas anfangen können", sagte er zufrieden und schob das abgeschnittene Teil in eine der zahlreichen Taschen seines SERUNS. „Wenigstens eine Altersbestimmung werden sie..."
    „Vorsicht! Hinter dir!" gellte Lalandes Stimme im Helmfunk.
    Er fuhr herum. Eine der Stelzpflanzen hatte die Wurzeln aus dem Boden gelöst und kam auf ihn zugestakt. Er blieb stehen. Die Waffe hatte er inzwischen wieder ins Halfter geschoben. Es konnte ihm nichts geschehen, welches immer die Absichten der Pflanze auch sein mochten. Der Individualschirm, den der SERUN beim geringsten Anzeichen von Gefahr aufbauen würde, war für Blätter, Äste und Zweige undurchdringlich.
    Lalande Mishkom sah die Dinge anders.
    Vielleicht hatte er ihr mit seiner Warnung zuviel Furcht eingeflößt. „Deckung!" schrie sie. „Ich blase das Ding in die Hölle."
    Er warf sich zu Boden. Lalandes Blasterschuß fauchte über ihn hinweg. Ein Mantel aus Flammen hüllte die Pflanze ein.
    In Sekundenschnelle wurde sie zu Asche.
    Perry Rhodan schnellte sich in die Höhe. „Das war wahrscheinlich keine gute Idee", sagte er ärgerlich. „Wir können uns auf die Schutzschirme durchaus..."
    Weiter kam er nicht. Der Wald, der die Wände der Senke bedeckte, geriet in Bewegung. Zu Dutzenden, zu Hunderten lösten die Pflanzen die Wurzeln aus dem Boden und setzten zum Angriff auf die Fremden an, die soeben eine der Ihren vernichtet hatten. Rhodan sah die Gefahr.
    Eine einzelne Pflanze konnte dem Individualschirm nicht gefährlich werden.
    Aber wenn der ganze Wald sich auf sie stürzte, waren sie verloren.
    Die Luft war plötzlich erfüllt von quäkenden Schreien. Also doch keine Ringelaffen, dachte Rhodan zornig. Es waren die Pflanzen, die die Geräusche von sich gaben. Verständigten sie sich miteinander, oder machten sie nur ihrer Erbitterung Luft? Es gab keine Zeit mehr, das zu untersuchen. „Gravo-Pak!" rief er. „Zurück zum Boot!"
    Lalande hatte die Gefahr rechtzeitig erkannt. Wie Geschosse schnellten die beiden Menschen in die Höhe. Der Vormarsch der Pflanzen kam ins Stocken.
    Man wußte nicht, welche Wahrnehmungsmechanismen sie besaßen, aber offensichtlich hatten sie bemerkt, daß der Feind sich ihnen zu entziehen versuchte.
    Es entstand Verwirrung in der Pflanzenarmee, aber sie dauerte nur wenige Sekunden. Die Stelzpflanzen hatten erkannt, wohin die Fliehenden sich wenden würden.
    Sie begannen, das Raumboot einzuschließen.
    Perry Rhodan glitt dicht neben Lalande durch die Luft. Lalande hatte die Waffe noch immer schußbereit in der Hand. „Wenn du noch einmal auf den Auslöser drückst, lasse ich dich hier zurück", knirschte Rhodan. „Wir schaffen es auch ohne Blaster."
    Er erteilte dem Pikosyn seines SE-RUNS einen knappen Befehl. Der Pikosyn setzte sich seinerseits mit dem Syntron der CHARLIE-2 in Verbindung. Das Außenschott der Schleuse öffnete sich. Perry Rhodan vektorierte das Gravo-Pak auf Sturzflug, und Lalande Mishkom tat es ihm nach. Sie

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