1454 - Psychoterror
Entscheidung eine Rolle, denn wie sein tatsächlicher Zustand zu bewerten war, wußte Rhodan selbst nicht.
Atlan, dessen Raumschiff ja die KARMINA war, war ohnehin an Bord.
Darüber gab es keine Diskussionen, auch wenn Rhodan hier sein Domizil aufgeschlagen hatte. Alle anderen wichtigen Personen sollten zunächst auf Sisyphos bleiben, denn sie wurden hier für die CIMARRON benötigt - von Acaranda Berzy einmal abgesehen, auf die Sedge Midmays sicher nicht verzichten würde.
Die Frau spielte weiter unverdrossen den „psychologischen Wachhund" für Perry, obwohl dieser bisher zu keiner Beunruhigung Anlaß gegeben hatte. Keiner zweifelte an der Notwendigkeit dieser vorbeugenden Maßnahme. Auch Rhodan selbst nicht.
Als Rhodan die Laborräume von Sedge Midmays betrat, war dieser mit Joah Denusis sehr beschäftigt. Die beiden Männer bemerkten den Eingetretenen zunächst gar nicht. Als Rhodan eher beiläufig den Namen „Gesil" hörte, verharrte er still und lauschte.
Schon nach weiteren Wortwechseln erkannte er, daß sich der Mediker und sein Assistent über die Mnemosektion Pedrass Fochs unterhielten. Es war jetzt etwas über zwei Wochen her, seit Midmays diesen Eingriff vorgenommen hatte.
Rhodan war über die ersten Ergebnisse informiert und insbesondere darüber, daß der Freihändler während seiner Gefangenschaft mit Wahrheitsdrogen behandelt worden war und daß er sieh nicht mehr bewußt daran erinnern konnte.
Bei einem Verhör durch die Cantaro während dieser Gefangenschaft war Pedrass Foch ein Bild von Gesil gezeigt worden.
Das hatte den Mann der verschollenen Frau elektrisiert!
Die Folgerung war Rhodan schon da schlagartig klargeworden. Die Cantaro mußten seine Frau kennen. Sonst wären sie nicht im Besitz dieses holografischen Bildes gewesen, das sie Foch im Verhör vorgehalten hatten.
Der Freihändler war das falsche Opfer gewesen, denn er hatte Gesil gar nicht kennen können. Das wußten die Cantaro offensichtlich auch nicht. Aber...
Gesil mußte für sie eine wichtige Rolle spielen, wenn sie so nachhaltig nach ihr forschten. Sie war also nicht bei ihnen, aber da war der Bastard, der eine Probe seines Zellgewebes geschickt hatte, um damit den Ehepartner zu treffen.
Wußten die Cantaro davon? Gab es Hinweise darauf im blockierten Wissen von Pedrass Foch? Noch war erst ein Bruchteil der denkbaren Informationen, die Foch besitzen mußte, verständlich gemacht worden.
Denusis war bei den ersten Experimenten mit Foch nicht zugegen gewesen, bei denen der Doc eine Menge von Daten aus dem verschütteten Bewußtsein des Gefangenen der Cantaro gewonnen hatte, die noch auf eine Deutung warteten.
Diese Dekodierung sollte jetzt wieder in Angriff genommen werden. Daten aus dem Bewußtsein Pedrass Fochs lagen in großen Mengen vor. Nur konnte sie niemand lesen oder verstehen. Sedge Midmays war dabei, den Assistenten in die Einzelheiten dieser schwierigen Untersuchung einzuweisen.
Perry Rhodan räusperte sich, als Acaranda Berzy hinter ihm auftauchte. Die Frau verhielt sich dezent und schweigsam.
Sie wirkte auf Rhodan, als sei sie gar nicht vorhanden.
Acaranda Berzy war durchaus attraktiv, schlank, vielleicht zu schlank und etwas zu groß für das Dafürhalten Rhodans.
Insgesamt stellte sie aber eine sympathische Erscheinung dar, die etwa wie eine Dreißigjährige wirkte, sicher aber über sechzig Jahre alt war.
Die Blicke Rhodans trafen sich mit denen von Sedge Midmays. Dann warfen sich die beiden Mediziner einen kurzen Blick zu. Es herrschte kurzzeitig Unsicherheit auf beiden Seiten. Die Stimmung war nun einmal gereizt. „Mein Laboraufbau für die weitere Suche in Pedrass' Bewußtseinsdaten ist fertig", erklärte Midmays dann. Er wirkte nur für wenige Momente etwas verlegen. „Ich hoffe sehr, daß wir noch mehr in Erfahrung bringen können. Aber das kann Tage oder gar Wochen dauern. Es gibt keinen Zweifel für mich, das möchte ich noch einmal betonen, daß da noch wesentliche und interessante Dinge in Erfahrung zu bringen sind."
„Über wen oder was?" wollte Perry Rhodan wissen. „Über die Cantaro." Midmays zögerte kurz. „Vielleicht auch über Gesil. Falsche Hoffnungen will ich dir nicht machen, aber ich gehe jeder möglichen Spur nach."
„Spur?" echote Rhodan. „Die Suche in den Daten der Mnemosektion ist nicht einfach. Foch stand unter Drogen. Eine bewußte Erinnerung besitzt er nicht, aber was er erlebt hat, muß irgendwo in seinem Kopf existieren und damit auch in den durch
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