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1459 - Die Hexe und ihr Henker

1459 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 1459 - Die Hexe und ihr Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu kommen. »Ob es Probleme gibt, weiß ich noch nicht. Eher nein. Ich möchte nur jemandem einen Besuch abstatten, der hier in diesem Haus wohnt.«
    »Wie heißt die Person?«
    »Laurie Andrews.«
    »Oh, die Lady kennen wir. Sie macht in Mode oder so.«
    Ich nickte und sagte: »Sie wohnt in einem Penthouse, habe ich gehört.«
    »Das stimmt.«
    »Jetzt brauchen Sie mir nur noch zu sagen, wie ich dort hinkomme.«
    Diesmal antwortete der Asiat. Er trug auch ein Schild mit seinem Namen am Jackett. Der aber war so lang und kompliziert, dass ich ihn nicht lesen konnte.
    »Die Lady hat vor einigen Stunden schon Besuch bekommen. Einen jungen Mann.« Er lächelte so komisch, dass ich fragte: »Na und?«
    »Pardon, aber dieser Besucher hat das Haus noch nicht wieder verlassen. Er hätte sich bei uns abmelden müssen.«
    »Sollte das für mich von Bedeutung sein?«, fragte ich.
    »Nur eine Information, Sir.«
    »Okay, dann bedanke ich mich und möchte jetzt hinauf zu Laurie Andrews.«
    »Ich müsste Sie anmelden.«
    »Tun Sie das.«
    Ich fasste mich in Geduld. Der Mann aus Asien versuchte es mehrere Male. Eine Verbindung erhielt er nicht.
    »Ja, die Lady möchte wohl nicht gestört werden.«
    »Vielleicht schläft sie auch«, sagte sein Kollege.
    »Mir ist es egal, was sie macht. Ich habe gute Gründe, sie zu besuchen. Öffnen Sie bitte die Tür.«
    »Sofort, Sir.«
    Um die Tür mit dem dicken Glas zu erreichen, musste ich nur zwei Schritte gehen. Sie schwang vor mir auf, und ich betrat eine sehr teure, aber auch sehr sterile Umgebung.
    Das Empfangsdesk war nicht besetzt. Versteckte Lampen gaben Dämmerlicht ab, aber es war noch immer hell genug, dass man sich orientieren konnte, und so fand ich den Weg zu den Aufzügen.
    Da der dunkelhäutige Wachtposten an meiner Seite geblieben war, fragte ich ihn: »Einen privaten Lift bis in das Penthouse gibt es nicht?«
    »Nein, Sir. Sie müssen bis in die letzte Etage fahren und dort eine kleine Treppe hochgehen.«
    »Das werden ich finde, danke.«
    »Bis dann, Sir.« Er tippte an seinen Mützenrand und ging, während ich auf das Erscheinen der Liftkabine wartete.
    Wenig später stand ich in der mit Holz getäfelten Kabine, hörte leise Musik und dachte dabei an den Besucher, von dem die Wachtposten gesprochen hatten. Er konnte harmlos sein. Ein Bekannter oder ein Mitarbeiter. Aber ich war nun mal Polizist und dachte ein bisschen anders als ein normaler Mensch.
    So schloss ich auch eine andere Möglichkeit nicht aus, aber die blieb zunächst weit in meinem Hinterkopf.
    Zwölf Stockwerke hatte das Haus. Als die Zahl 12 auf dem hellen Lichtviereck über der Tür erschien, hielt die Kabine an. Ich musste keine Tür aufstoßen, sie öffnete sich automatisch, und ich trat erneut hinein in eine vornehme Welt.
    Meine Füße schritten über einen Marmorboden. Ich befand mich in einem Flur mit gedämpftem Licht und hielt nach der kurzen Treppe Ausschau, die zum Penthouse hinauf führte. Zwei Schritte musste ich nach rechts gehen, da fiel sie mir auf. Sechs Stufen musste ich hinter mich bringen, um die fleischfarben lackierte Tür zu erreichen. Sie bildete den Zugang zum Penthouse.
    Ich bemühte mich, leise zu sein, hielt vor der Tür an und entdeckte das Guckloch. Rechts davon fiel mir der helle Knopf der Klingel auf.
    Den Namen der Besitzerin las ich von einem Messingschild ab. Er war mit geschwungenen Buchstaben eingraviert worden.
    Gesehen hatte ich niemanden. Es kam auch niemand die Treppe hoch, und so legte ich mein Ohr gegen das Holz der Tür.
    Es war nichts zu hören.
    Okay, dann eben wie der normale Besucher. Mit dem Daumen drückte ich den Knopf der Klingel…
    ***
    »Ich bin tot!«
    So hatte die Frau gesprochen, und Laurie Andrews konnte den Satz noch immer nicht fassen. Sie war durch diese Antwort geschockt worden und hatte plötzlich das Gefühl, dass mit ihrem Magen etwas nicht stimmte, denn da klumpte sich einiges zusammen.
    »Hast du es gehört?«
    Laurie nickte.
    »Vor dir steht eine Tote«, präzisierte die Nackte.
    »Ja…«
    »Und diese Tote, also ich, wollte zu dir. Nun bin ich eingetroffen, und ich denke, dass wir miteinander reden sollten, damit du weißt, warum ich bei dir bin.«
    »Ja, warum?«
    Die Blonde schüttelte den Kopf. »Nicht hier. Du hast eine Wohnung. Lass uns hineingehen. Ich habe damals nur eine halb verfallene Hütte gehabt. Das ist der Unterschied.«
    Laurie Andrews hatte etwas gehört, was sie nicht begriff. Die Worte hatte sie sehr deutlich verstanden,

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