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146 - Der Schatz in der Tiefe

146 - Der Schatz in der Tiefe

Titel: 146 - Der Schatz in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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rettete, bei dem Architektenehepaar übernachtet hatte.
    Ab diesem Punkt erzählte sie Charlie zwar die Wahrheit, ließ aber alles aus, was ihn überfordert und ihre Geschichte allzu phantastisch gemacht hätte. Schließlich schilderte sie, was sie von jenem alten Mann - dessen wahre Identität sie schon aus Selbstschutz verschweigen mußte - über den ägyptischen Dämon erfahren hatte.
    Bis zum Morgengrauen sprachen und flüsterten sie. Schließlich überfiel sie die Müdigkeit, und sie schliefen ein. Als Roquette irgendwann am Vormittag wimmernd und stöhnend aufwachte, nahm Charlie sie in seine Arme, küßte und liebkoste sie, und dennoch war er sicher, daß seine Liebe all jene Schrecken nicht auslöschen konnte.

    Charlie fühlte sich, mit Silberschmuck behängt, wie ein Marseiller Zuhälter. Er trug eine leichte Jacke, die über den breiten Gürtel mit der antiken Waffe fiel. Ein silberner Dolch steckte in der Jackentasche. Mit Bermudashorts, Tennisschuhen und Sonnenbrille sah er aus wie ein Tourist. Für Dorian Hunter, falls er früher kam, klebte neben dem
ankh
ein Faltprospekt von Porquerolles und eine Nachricht. Neben Charlie ging Roquette, ähnlich herausgeputzt.
    „Der Dämon wird erkennen, daß wir von ihm wissen. Daher müßte er sich eigentlich vor uns fürchten", sagte Roquette. „Wir können nicht mehr tun, als zu versuchen, sein Versteck zu finden. Er wird sich nur nachts hervorwagen, hat Dorian gesagt."
    Sie sprach von Dorian wie von ihrem besten Freund. Charlie spürte einen Stich der Eifersucht. Sie verließen das Hafengelände und schlugen die Richtung zum Schloßmuseum ein. Es war zwei Stunden nach Mittag. Der Himmel war strahlend blau und wolkenlos.
    Porquerolles war achteinhalb Kilometer lang und an der breitesten Stelle maß sie zweieinhalb Kilometer. Die beiden Spitzen, die sich aus der Ost-West-Richtung nach Norden krümmten, bestanden fast nur aus Pinienwald, in den sich kleine Kolonien von Laubbäumen und Buschwerk mischten. Es war anzunehmen, daß sich der Dämon irgendwo im näheren Umkreis der auseinandergezogenen Ortschaft verbarg.
    Roquette und Charlie waren jetzt sicher, daß er es gewesen war, der am Restaurant vorbeigerannt war.
    „Wenn wir sein Versteck nicht finden…?" fragte Charlie. Sie versuchten, Höhlen oder Löcher zu entdecken, verlassene Schuppen oder ähnliche dunkle Winkel.
    „Dann kennen wir jedenfalls die Gegend und können Dorian helfen. Ich habe Angst, Charlie, daß er bald ein Opfer findet, und dann können wir uns nicht mehr einfach auf seine Spuren heften." „Überdies würde es hier von Polizei wimmeln", murmelte er. Sie kamen an den Duschen und Toilettenanlagen vorbei, gingen die Sandstraße weiter, spähten neugierig überall hinein, in jeden Hauseingang, jeden Garten, in jede Scheune.
    „Können wir ihn finden?"
    „Denkbar, aber unwahrscheinlich", sagte Roquette. „Suchen wir erst einmal weiter."
    Sie liefen in eine kleine Ziegenherde hinein und fragten den Jungen, der mit seinem Hund die Herde trieb, ob es hier irgendwo Höhlen gäbe. Er schüttelte den Kopf und sagte, daß auf der Insel nur Unterwasserhöhlen existierten. Warum fragten sie?
    „Dann hat man uns angeführt", wich Charlie aus. „Die Touristen haben es uns weismachen wollen." „Gibt es alte Häuser zu kaufen? Solche, die leerstehen?"
    „Ich glaube, dort hinten."
    Sie bedankten sich und hielten Ausschau nach unbewohnten Häusern, nach Türmen oder anderen Verstecken. Natürlich rechneten sie nicht damit, daß der Dämon sich plötzlich schreiend auf sie stürzen würde. Entlang der Straße und der schmalen Seitenwege entdeckten sie eine Menge kleiner, halbverfallener Häuser. Aber überall war es ruhig. Katzen sonnten sich auf Mauern und Dächern. Hunde bellten nur die Spaziergänger an. Das Museum war nur soweit interessant, als vielleicht abgeschlossene Räume als Versteck hätten dienen können. Jeden Pfad verfolgten sie so weit, bis er sich im Wald und in der menschenleeren Zone verlor.
    Irgendwann blieb Charlie stehen und zeigte schräg nach unten.
    „Die Bucht, Roquette. Verschiedene Leute übernachten dort im Schlafsack."
    Sie sahen eine halbmondförmige Bucht, an der sich Menschen sonnten.
    Feuerkreise waren im Sand zu sehen. Zwischen Gebüsch, auf den hölzernen Plattformen und im Sand lagen unverkennbare Zeichen dafür, daß Urlauber unter offenem Himmel schliefen. Roquette und Charlie schauten sich schweigend an und nickten.
    „Eine derartige Stelle würde mich,

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