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1466 - Kontrakt mit Unbekannt

Titel: 1466 - Kontrakt mit Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sprache. Für ihn mit seinem Planhirn, das fast so schnell und absolut logisch wie ein Syntron arbeitete, war es nicht schwer, zwei und zwei zusammenzuzählen und aus den paar Worten des Bordsyntrons herauszuhören, daß jemand den Posbi dazu mißbraucht hatte, sich Zutritt zur HALUTA zu verschaffen und sie für seine Zwecke zu benutzen.
    Das war möglich gewesen, weil Pantalon berechtigt war, jederzeit das Schiff zu betreten und zu benutzen - und die dazu erforderlichen Kodeimpulse abstrahlen konnte. Nie hätte Tolot gedacht, daß der Posbi so dumm sein würde, seine partielle Gleichstellung mit Tolot und Sokrat im Dienste Unbefugter auszunutzen.
    Tolot brauchte auch nicht lange, um zu ahnen, wen Taravatos mit „Redhorse" gemeint hatte.
    Keineswegs den fast legendären Offizier der CREST II namens Don Redhorse, dessen Berühmtheit sogar viele Jahrhunderte nach seinem Tod noch weiterlebte, zumindest bei den Unsterblichen.
    Nein, dieser Redhorse war nicht gemeint gewesen. Aber auf Zeqqu hatten sie einen Mann kennengelernt, der seinem Aussehen nach für den Spitznamen Redhorse prädestiniert war: Suyn-Gah-Rurru, den Gamarri, der sich Pantalon ausgeliehen hatte, damit dieser die Zimmermiete Tolots und Sokrats abarbeite. Icho Tolot erinnerte sich daran, daß er damals gedacht hatte, der Gamarri hätte eine Arbeit für den Posbi, die kein anderer verrichten könnte.
    Aber er hätte nie im Traum daran gedacht, daß diese Arbeit darin bestehen würde, sich die HALUTA anzueignen.
    Vor seinem geistigen Auge erschien der rothäutige Hominide mit dem schmalen Gesicht, äem Pferdegebiß und der gelben Haarmähne - und er wurde sich klar darüber, daß er den Mann unterschätzt hatte, weil sein Exotisches Aussehen ihm einen Ausdruck von Harmlosigkeit verlieh. „Er hat uns getäuscht", sagte er zu Sokrat.
    Danach blickte er wieder auf den Bildschirm des Minikoms und fragte: „Was hat Redhorse auf Chicka gewollt, Taravatos?"
    „Ich weiß es nicht, Tolotos", antwortete der Syntron. „Ich mußte das Schiff auf einem Hochplateau in der Nähe eines tiefen Canons landen. Redhorse stieg aus und verschwand im Dschungel. Er ging in Richtung Canon. Nach anderthalb Stunden kehrte er zurück - und wir starteten wieder."
    „Holte er auf Chicka etwas ab?" wollte Tolot wissen. „Nicht, daß ich wüßte. Aber er ließ etwas dort. Als er auf Zeqqu einstieg, trug er einen voluminösen Rucksack bei sich. Er trug ihn noch, als er das Schiff auf Chicka verließ, aber als er zurückkam, trug er ihn nicht mehr."
    „Seltsam!" erwiderte Tolot. „Ich hatte den Verdaeht, er hätte vielleicht eine Droge von Chicka geholt. Er sagte uns nämlich etwas über Chicka-Zucker ~und das ist geinen Worten nach eine gefahrliche und verbotene Droge. Dem Namen nach müßte sie von Chicka aus nach Zeqqu geschmuggelt werden."
    „Chicka-Zucker", wiederholte Taravatos. „Was ist das für eine Substanz?"
    „Eine kristalline Substanz-, antwortete Tolot. „Die chemische Zusammensetzung kenne ich nicht. Aber das Zeug sieht aus wie Howalgonium-Kristalle. Deshalb dachte Redhorse zuerst auch, das Howalgonium, das wir ihm zeigten, wäre Chicka-Zucker." Nachdenklich fügte er hinzu: „Er reagierte auf den Anblick übrigens ungewöhnlich stark emotional, fast hysterisch. Und er wollte jemanden anrufen. Ich bin sicher, dieser Gamarri hat auf die eine oder andere Weise mit Chicka-Zucker zu tun."
    „Du meinst, er ist ein Drogenhändler ?" erkundigte sich der Syntron-Verbund. „So konkret will ich mich jetzt noch nicht äußern", erklärte der Haluter. „Aber zurück zu Pantalon! Was tat er nach der Landung auf Zeqqu?"
    „Er verließ zusammen mit Redhorse das Schiff", sagte Taravatos. „Du hast ihn nicht mit der Ortung beobachtet?" fragte Tolot. „Warum sollte ich, Tolotos! Ich hatte keinen entsprechenden Auftrag und sah auch keinen Grund dazu, selbst die Initiative zu ergreifen."
    „Schade", sagte Tolot. „Er stand nämlich irgendwann danach in Kontakt mit einem Informationshändler, der mit uns ins Geschäft kommen will - und er ist seitdem verschollen, denn wäre er auf direktem Weg zu mir gekommen, müßte er längst hier sein."
    Als Taravatos nichts darauf erwidert", erklärte er ungeduldig: „Ich will, daß du seine Position mit der Ortung beetimmst! Manchmal handelst du eigenmächtig, und manchmal willst du einfach nieht kapieren, was ich von dir erwarte!"
    „In diesem Fall ist das auch nicht zu verstehen", gab der Bordsyntron in gekränktem Tonfall zurüek.

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