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1468 - Tanz im Totenreich

1468 - Tanz im Totenreich

Titel: 1468 - Tanz im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Korb fallen lassen?«
    »Genau.«
    »Aber das ist doch Unsinn.«
    Gwen war noch immer bleich. Sie schaute Glenda an und schüttelte den Kopf. »Für mich war das kein Unsinn. Ich habe die Person hier bei dir gesehen. Und dann war sie plötzlich weg, als hätte ich ihr einen wahnsinnigen Schrecken eingejagt.«
    Glenda musste lachen. »Den hast du mir jetzt eingejagt«, erklärte sie. »Damit habe ich nicht gerechnet.«
    »Ich kann doch nichts dafür. Die Kirschen sind mir vor Schreck einfach aus den Händen gerutscht. Tut mir echt leid.«
    Glenda tätschelte Gwens Wange. »Jedenfalls sind sie noch alle heil geblieben.«
    »Ja, schon, aber…«
    »Was ist damit?«
    »Ach, nichts.« Gwen konnte schon wieder lächeln, auch wenn es sehr verkrampft wirkte. »Ich habe nur daran gedacht, dass du für einen Geisterjäger arbeitest. Da muss es ja so etwas geben. Geister, die sich in deinem Büro herumtreiben, meine ich.«
    »Jetzt hör aber auf.«
    »Doch, doch, ich habe sie gesehen.«
    »Wen denn?«
    »Eine Frau. Noch sehr jung. Sehr hell. Sie trug ein weißes Kleid.«
    »Ein weißes Kleid?«
    »Na ja, so genau kann ich es nicht sagen.«
    Glenda baute sich vor Gwen auf. Sie legte beide Hände auf die Schultern der Kollegin. »Jetzt hör mir mal genau zu, meine Liebe. Ich habe alles verstanden, was du mir gesagt hast. Aber tu mir einen Gefallen. Ob Geist oder nicht, erzähl bitte nicht herum, dass dir so etwas hier bei mir begegnet ist.«
    »Ich werde mich hüten.«
    »Das ist gut.«
    »Außerdem bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich sie wirklich gesehen habe.«
    »Du meinst, es kann auch eine Täuschung gewesen sein?«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Klar, das kann auch an den ungewöhnlichen Lichtverhältnissen liegen, die hier herrschen. Schau dir nur das Muster auf dem Boden an. Da kann man schon zu ungewöhnlichen Vermutungen gelangen. Und wenn man dazu noch leicht gestresst ist – na ja, mehr muss ich dir wohl nicht sagen.«
    »Nein, nein, schon gut.«
    »Die Kirschen sehen toll aus.«
    »Ich habe sie erst heute Morgen gepflückt. Sie sind richtig frisch, Glenda.«
    »Danke.«
    »Und wenn du noch mehr haben willst…«
    »Dann melde ich mich«, sagte Glenda und drehte die Kollegin mit sanfter Gewalt in Richtung Tür, damit sie wusste, was sie zu tun hatte. Danach schloss Glenda die Augen, drehte sich um und schritt zu ihrem Arbeitsplatz zurück.
    Die allermeisten Menschen hätten sich über die Aussagen der Frau amüsiert gezeigt. Nicht so Glenda Perkins. Sie dachte anders darüber, denn ihre Kollegin hatte eine Beschreibung abgegeben, die Glenda schon zuvor von John Sinclair gehört hatte. So hatte auch die Tote ausgesehen, die ihn in der vergangenen Nacht aufgesucht hatte.
    Zufall?
    Bestimmt nicht. Gwen hatte von all diesen Vorgängen nichts gewusst. Sie hatte nur davon berichtet, was sie in einer kurzen Zeitspanne gesehen hatte. Wenn das tatsächlich zutraf, dann hatte sich die Tote in ihr Büro geschlichen.
    Glenda Perkins rann schon ein Schauer über den Rücken, als sie daran dachte. Es tat ihr überhaupt nicht gut, sich mit diesem Gedanken zu beschäftigen, und sie spürte, dass es in ihr kribbelte. Sie schaute sich auch mit gespannten Blicken um, doch in ihrer unmittelbaren Umgebung war alles leer.
    Da gab es kein Wesen. Ob nun echt oder feinstofflich.
    Sie hätte sich weiterhin um ihre Arbeit kümmern müssen. Genau das tat sie nicht. Glenda war zu nervös und innerlich aufgeregt. Sie bekam auch ihre Gedanken nicht mehr geordnet, denn immer wieder sagte sie sich, dass sich eine Frau wie Gwen das nicht einfach aus den Fingern gesaugt haben konnte.
    Dahinter musste mehr stecken, und sie fühlte sich alles andere als wohl in ihrer Haut.
    Sie überlegte, ob sie John Sinclair und Suko anrufen sollte. Nein, sie entschied sich dagegen. Im Moment war das nicht wichtig. Wenn sie wieder zurück waren, wollte sie mit ihnen darüber reden.
    In ihrem Vorzimmer befand sich jedenfalls niemand. Es war auch nichts zu riechen. Darüber lachte sie nicht, denn es gab Geister, die man durch ihre Gerüche wahrnehmen konnte. Da standen besonders Engel an erster Stelle. Das wurde stets von Kennern der Materie behauptet.
    Glenda stand auf. Eine gewisse Unruhe hatte sie von ihrem Stuhl hoch getrieben. Sie blies die Luft aus und schaute sich zunächst um, weil sie auf Nummer sicher gehen wollte.
    Sie war und blieb allein.
    Zumindest in diesem Raum. Aber es gab noch einen zweiten, und als Glenda an das Büro der beiden Geisterjäger dachte,

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