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1468 - Tanz im Totenreich

1468 - Tanz im Totenreich

Titel: 1468 - Tanz im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinem Büro warten.«
    »Aber ich muss zu John Sinclair…«
    »Lassen Sie mich ausreden. Ich werde ihn anrufen und ihm sagen, wer ihn hier besuchen will.«
    Marietta überlegte nicht lange. Sie fing an zu lächeln und gab durch ein Nicken ihr Einverständnis bekannt.
    Glenda lauerte darauf, dass sie sich erhob, denn so würde sich möglicherweise die Chance ergeben, sie unauffällig berühren zu können, um festzustellen, was an ihrer Feinstofflichkeit wirklich dran war. So ganz glaubte Glenda noch nicht daran.
    Marietta Abel stand auf. Sehr graziös. Da kam eben die Tänzerin in ihr durch. Sie strich auch den Rock glatt, lächelte und bewegte sich einen Schritt auf Glenda zu, ging dann den zweiten, und jetzt nahm Glenda die Chance wahr.
    Sie wollte an Marietta vorbei, um vorzugehen, knickte aber weg, suchte Halt und fasste nach rechts.
    Dort befand sich die Besucherin. Oder hätte sich befinden sollen.
    Doch, sie war noch da, aber Glenda fasste sie nicht an, sondern hindurch und spürte ein kaltes Gefühl an ihrer Hand und dem Unterarm, bevor es ihr gelang, sich an der Tür festzuhalten, die halb offen stand.
    »Pardon, Marietta, aber ich…«
    »Du wolltest die Wahrheit wissen?«
    »Ja, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Das hättest du auch anders haben können.«
    »Wie denn?«
    »Komm mit in dein Büro, ich werde es dir zeigen.« Marietta lachte und ging vor.
    Es gefiel Glenda nicht besonders, dass sie ertappt worden war.
    Sich selbst gegenüber gab sie zu, dass sie sich kindisch angestellt hatte, aber Marietta schien das nichts auszumachen. Sie wartete auf Glenda und streckte ihr die Hände entgegen.
    »Und jetzt?«
    »Komm!«
    Glenda runzelte die Stirn. Sie dachte daran, dass man wieder ein Spielchen mit ihr treiben wollte.
    »Und dann?«
    »Lass dich überraschen.«
    Glenda schalt sich eine Närrin. Sie wollte auch keine Überraschungen mehr erleben, denn sie hatte die Nase voll. Auf der anderen Seite hatte sie sich auf das Spiel eingelassen. Jetzt musste sie es auch bis zum Ende durchziehen.
    Sie standen sich gegenüber und schauten sich an. Es war schon verdammt seltsam, und Glenda konnte es noch immer nicht richtig fassen, dass diese Person vor ihr, die aussah wie ein Mensch, ein feinstoffliches Wesen war.
    »Hast du es dir anders überlegt?« fragte Marietta leise.
    »Wieso?«
    »Ich möchte John Sinclair sprechen. Es ist wirklich von großer Wichtigkeit. Nicht nur für ihn und mich, es geht dabei auch um andere Menschen, die in Gefahr sind.«
    Damit konnte man immer drohen, das war Glenda schon klar. Sie musste nur überlegen, ob die Person vor ihr die Wahrheit sagte oder nicht. Wäre sie ein normaler Mensch gewesen, hätte Glenda keine Probleme gehabt. Jetzt stellte sie fest, dass der Blick von Mariettas Augen gleich blieb. Da war nicht zu erkennen, welche Gefühle die Person beherrschten, falls sie überhaupt welche kannte in ihrem Zustand.
    »Tu es, Glenda! Ruf ihn an! Es ist wirklich wichtig. Mehr kann ich nicht sagen.«
    Glenda stöhnte auf. »Okay«, sagte sie und war mittlerweile davon überzeugt, dass ihre Besucherin es ehrlich meinte. »Ich sage John Sinclair Bescheid.«
    »Sehr schön.«
    Glenda griff zum Telefon. Es meldete sich Sir James Powell.
    Glenda hatte sich den Satz schon zuvor zurechtgelegt.
    »Bitte, Sir, schicken Sie John und Suko wieder zu mir ins Büro. Es wartet eine Tote auf die beiden…«
    ***
    »Ja, das mache ich. Sie werden gleich bei Ihnen sein.« Sir James legte den Hörer auf und schaute Suko und mich nachdenklich an. Er versuchte zu lächeln, aber es wurde nicht mehr als ein Zucken der Lippen. Danach konnte er sprechen.
    »Glenda rief an. Sie möchten zurück ins Büro kommen. Dort wartet eine Tote auf Sie.«
    »Marietta!« platzte ich heraus.
    Er nickte. »So muss man es wohl sehen.«
    Komisch, ich war nicht mal überrascht, nickte und sagte mit leiser Stimme: »Da müssen wir wohl gehen. Sie ist nicht grundlos gekommen, das wette ich.«
    »Ich werde mit Ihnen gehen«, erwiderte Sir James, der sich bereits von seinem Stuhl erhob.
    »Sehr schön. Aber wundern Sie sich nicht, Sir, sie sieht nicht aus wie eine Tote.«
    »Das hatte ich mir auch so vorgestellt.«
    Wir sagten nichts weiter. Erst draußen flüsterte Suko mir seine Frage zu. »Und du weißt wirklich nicht, was sie von dir will? Ganz ehrlich?«
    Ich hob nur die Schultern.
    »Aber einen Grund muss es doch geben, dass sie hier auftaucht.«
    »Den gibt es sicher auch. Du wirst es erleben. Der Auftritt in der Nacht

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