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1480 - Endstation Hölle

1480 - Endstation Hölle

Titel: 1480 - Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ich den Test mit meinem Kreuz vorgenommen und stets Erfolg damit gehabt. Ich wusste dann genau, ob schwarze Magie im Spiel war oder nicht.
    Der Körper des alten Herbert Fulton lag nach wie vor steif auf dem Bett. Der Mann schien in sich selbst versunken zu sein. In tiefer Trance lag er da, und ich war recht vorsichtig, als ich mich ihm mit dem Kreuz näherte.
    Es konnte durchaus sein, dass er bei der Berührung in die Höhe schreckte und plötzlich durchdrehte. Es war aber auch möglich, dass gar nichts passierte, und das wäre mir am liebsten gewesen.
    Ich suchte mir eine Stelle aus.
    Das Gesicht lag frei. Da das Haar zur Seite gefallen war, trat die breite Stirn besonders hervor. Ich legte das Kreuz mit einer vorsichtigen Bewegung darauf.
    Und dann passierte etwas, womit ich nie im Leben gerechnet hatte.
    Die Gestalt verschwand…
    ***
    Kein Schrei, kein Hochfahren des Mannes, der aus einem Albtraum erwacht war. Was hier geschah, überraschte selbst mich, und ich war schon einiges gewöhnt.
    Vom Kopf bis zu den Füßen fing der Körper an zu zirkulieren.
    Herbert Fulton trug noch seine Straßenkleidung, und auch die bewahrte ihn nicht vor seinem Schicksal.
    Er löste sich einfach auf.
    Vor meinen Augen wurde er durchscheinend. Als ich nach ihm greifen wollte, um ihn festzuhalten, fasste ich ins Leere.
    Da war nichts mehr. Meine Hand fuhr über ein kühles Laken, das war alles.
    Ich stand noch auf den Beinen, aber ich hatte das Gefühl, allmählich davonzuschweben. Hätte ich in den Spiegel geschaut, ich hätte mein eigenes überraschtes Gesicht gesehen, denn das Geschehen haute mich fast um.
    Ich wusste nicht, wie lange der Vorgang der Auflösung gedauert hatte, jedenfalls schaute ich auf ein leeres Bett, auf dem vor kurzem noch ein Mensch gelegen hatte.
    Daran schloss sich sofort die Frage, ob ich es in diesem Fall tatsächlich mit einem Menschen zu tun gehabt hatte. Daran konnte ich nicht glauben, denn ein normaler Mensch hätte sich nicht aufgelöst.
    Er aber schon…
    Ich drehte mich langsam um, weil ich sehen wollte, wie Edna und der Junge reagierten.
    Die beiden taten nichts. Sie hielten sich an den Händen gefasst und waren einfach nur überrascht. Wenn man einen Gesichtsausdruck als Fragezeichen bezeichnen konnte, dann traf das auf Edna Ferguson zu.
    Danny schaute zu Boden. Er tat sonst nichts und schien kaum zu atmen. Was er da erlebt hatte, war für ihn verdammt schlimm.
    Edna fand schnell die Sprache zurück. »Bitte, John«, sagte sie leise und deutete dabei auf mein Kreuz. »Was ist da passiert? Wieso ist Herbert verschwunden?«
    »Ich weiß es nicht. Jedenfalls hat sich die Gestalt aufgelöst.«
    »Aber nicht einfach so, John. Sie haben ein Kreuz hervorgeholt, und erst dann ist es passiert.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und jetzt?«
    »Müssen wir uns den Tatsachen stellen. Wir haben es mit eigenen Augen gesehen. Der Körper hat sich aufgelöst, aber ich gehe davon aus, dass er nicht für immer weg ist.«
    »Wie konnte das…?« Edna unterbrach ihre Frage und schüttelte den Kopf. »Ich begreife es nicht. Sie haben ein Kreuz hervorgeholt, berührten Herbert damit, und plötzlich war er weg.«
    »Ja, das war er.«
    »Wieso?«
    »Bitte, ich weiß es auch nicht und…«
    Edna ließ meine Antwort nicht gelten. Sie trat sogar mit dem Fuß auf und sagte: »Sie sind doch kein normaler Polizist, John! Wer trägt schon ein solches Kreuz mit sich herum, das etwas in Gang setzt, mit dem ich und jeder andere Mensch nicht zurechtkommt. Genau das möchte ich von Ihnen wissen.«
    »Lassen wir es so, Edna. Ich bin Polizist und arbeite in einer Spezialabteilung.«
    »Was ist das für eine?«
    »Wir beschäftigen uns mit Fällen, für die in der normalen Recherche kein Platz ist. So simpel ist das.«
    »Und das gibt es?«
    »Haben Sie das hier nicht erlebt?«
    Sie deutete ein zögerliches Nicken an. »Ja, das habe ich, aber ich bin noch immer wie vor den Kopf geschlagen und frage mich, was mit Herbert Fulton passiert ist.«
    Ich schaute auf das Bett, als könnte es mir eine Antwort geben, aber das war nicht möglich, und so blieb mir nichts anderes übrig, als mit den Schultern zu zucken.
    Edna Ferguson räusperte sich. »Wenn Sie schon keine Ahnung haben, wer dann?«
    »Es ist nicht gesagt, dass es so bleiben muss, Edna. Es kann sich auch ändern.«
    »Was haben Sie denn vor?«
    »Ich werde nicht ruhen, bis ich den Fall gelöst habe.« Obwohl sie mich ungläubig anschaute, sprach ich weiter. »Ja, darauf können

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