1481 - Keine Chance für Raumfort Chohtash
der eines Schweren Kreuzers.
Rhodan klammerte sich an das Wörtchen fast. Hier lag die einzige Hoffnung auf Überleben für Shvartz und seine Besatzung. Wenn alles nach Plan gelaufen war, befanden sie sich gefangen irgendwo in diesem Raumfort. Und Shoudar, der cantarische Generalfähnrich, hatte sie mit dem ungefähren Aufbau der Station vertraut gemacht. Mit etwas Glück konnten sie für zusätzlichen Wirbel sorgen.
Die GOGORSK unternahm eine kurze Überlichtetappe. Im Ortungsschutz eines kleinen Sterns warteten sie ab
6.
Kontakt In der Zentrale fiel das Licht aus, doch schon Sekunden später flackerte die Notbeleuchtung auf. Ein fürchterlicher Gestank hing in der Luft. Der nächste Schuß war der letzte; noch einen Treffer hielt die uralte ARCHI-BALD nicht aus.
Plötzlich wußte Loydel, was zu tun war. „Finnek!" schrie er.
Irgendwo inmitten von Qualm und Lärm meldete sich hustend der Zweite Pilot. „Hier! Am Funkgerät!"
„Los, Finnek: Notruf an die Cantaro! Wir ergeben uns bedingungslos!"
„Das wird nicht viel helfen, Loydel..."
„Führe aus, was ich dir sage!"
Explosionsdonner ganz in der Nähe erschütterte das Schiff zusätzlich. Mit dem Instinkt eines erfahrenen Raumfahrers spürte Loydel, daß die AR-CHIBALD brannte; irgendwo an Bord war eine atomare Kettenreaktion ausgebrochen. Diesen Brand konnte niemand mehr löschen.
Loydel zog das Mikrophon der Rundsprechanlage heran. „An alle!" rief er, so laut er konnte. „Sofort Posten verlassen! Wir treffen uns in den Beibooten! Evakuierungsplan tritt in Kraft! Letzte Anweisungen an Ortungspersonal: Alle Ergebnisse an die Beiboote überspielen!"
Er schaltete ab. Jedermann wußte jetzt Bescheid - jedenfalls hoffte er das. Die Zentralebesatzung machte sich bereit. Gemeinsam mit den anderen sprang er in den Antigravschacht, der wie durch ein Wunder noch funktionierte. Unglaubliche Hitze schlug ihnen entgegen.
Das Schiff brannte von unten... mit jedem Meter stieg die Temperatur.
Loydel fluchte innerlich. Weshalb hatte er nicht befohlen, die SERUNS anzulegen? Jetzt war es zu spät, und er konnte nur hoffen, daß der eine oder andere von sich aus so schlau gewesen war.
Die Beiboote standen im Äquatorbereich.
Sie sprangen aus dem Schacht und rannten, so schnell die Beine trugen.
Neben sich gewahrte er Constancca und Guilar Maru. Die Erleichterung hätte ihn fast über ein geplatztes Rohr stolpern lassen, doch er fing sich rechtzeitig.
Da waren die Boote.
Als einer der letzten sprang er hinein. Irgendwer hatte bereits den Leitstand besetzt. Das Außenschott fuhr zu, dann riß ein mörderischer Schlag ihn von den Beinen.
*
Bild 2 „Nun komm schon, Loydel... Aufwachen."
Eine Hand streichelte sanft seine verbrannten Wangen. So sehr er das Gefühl sonst genossen hätte, so sehr schmerzte es ihn im Moment. „Nicht", bat er matt. Er öffnete die Augen und sah in Constanccas Gesicht. Ringsum war das Wummern leicht beschädigte Aggregate; und er begriff endgültig, daß sie am Leben waren. „Ganz ruhig", sagte die Frau. „Wir haben dich in die Zentrale gebracht.
Du kannst dich gleich wieder ins Geschehen stürzen."
Sie berührte eine Schaltung außerhalb seines Sichtfeldes. Loydel bemerkte erst jetzt, daß er in einem Kontursessel lag. Der Sitz kippte nach vorn und brachte ihn in sitzende Stellung.
Außer ihnen hielten sich noch Guilar Maru und Finnek Strabo im Leitstand auf. Beide sähen reichlich zerzaust aus, waren ansonsten aber wohlauf. „Na, alter Gauner?" fragte Guilar. „Wieder unten den Lebenden?"
„Das siehst du doch", antwortete er barsch. „Wie steht's? Verluste?"
„Menschen nicht. Alle vier Beiboote sind noch beschränkt raumtüchtig.
Aber die ARCHIBALD dürfte jetzt schon im Raumschiffshimmel sein.
Keine Ahnung, warum sie explodiert ist; entweder der Atombrand oder die Cantaro."
Eine Sekunde lang entstand vor seinem inneren Auge ein Abbild des alten Kreuzers - der ein halbes Wrack gewesen war und außerdem so etwas wie seine Heimat... Nun zeigte der Orterschirm nur noch eine ausgeglühte Wolke.
Der große Reflex dagegen stand fur das Wachfort. „Wie habt ihr es geschafft?" wollte er wissen. „Warum schießen sie uns nicht ab?"
„Offenbar hat deine Kapitulation gewirkt", erklärte Finnek Strabo. „Constancca meinte, wir sollten zusätzlich unsere Schirme abschalten."
„Als Zeichen der Unterwerfung", setzte die Medikerin hinzu. „Der kleine Trick hat gewirkt."
Ein kaum merklicher Ruck ließ
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