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1483 - Der Hollywood-Vampir

1483 - Der Hollywood-Vampir

Titel: 1483 - Der Hollywood-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der G-man fuhr an.
    »Haben Sie ein bestimmtes Ziel, zu dem Sie gern hin wollen?« erkundigte ich mich.
    »Nicht weit entfernt gibt es einen Parkplatz. Da können wir reden.«
    »Okay.«
    Der Parkplatz lag an einer Ecke. Ein Stück von der Sonne verbrannter Rasen bedeckte ein Grundstück, auf dem irgendwann mal gebaut werden würde.
    Ich drehte mich ebenso nach hinten wie Abe Douglas, der die erste Frage stellte.
    »Jetzt sind wir aber gespannt darauf, was Sie uns sagen wollen, Carol.«
    »Ich – ich – weiß es nicht so richtig.«
    »Ach ja?«
    Sie nickte und schaute auf ihre rote Handtasche auf den Knien.
    »Ich weiß auch nicht, ob ich vielleicht die Pferde scheu mache, aber ich habe ein so ungutes Gefühl.«
    »Wegen Ihres Chefs?«
    »Ja.«
    »Und warum?«
    »Genau weiß ich nicht Bescheid«, murmelte sie, »aber ich glaube nicht, dass er nur rein beruflich unterwegs ist. Er hat sich da etwas in den Kopf gesetzt, das ihn nicht mehr loslässt.«
    »Armando Diaz?« fragte ich.
    »Ja, er!«
    Ich nickte ihr zu. »Das haben wir uns schon gedacht.«
    »Seit dieser Party ist er verändert. Ihm geht nicht aus dem Kopf, dass die Gestalt aus dem Sarg so plötzlich verschwunden ist. Das konnte er nicht begreifen. Er hat auch später nicht mehr daran geglaubt, dass es sich bei ihm um eine Wachsfigur handelte. Er glaubte an etwas anderes…«
    »Woran?«
    »Das hat er mir nicht gesagt, Mr. Douglas. Nicht direkt.«
    »Wie dann?«
    »Er hat es umschrieben. Ich kann auch nicht genau sagen, was er damit meinte, aber er sagte kurz vor seinem Verschwinden zu mir, dass wir umdenken müssen.«
    »Hat er noch etwas hinzugefügt?« hakte ich nach.
    »Nein, hat er nicht. Ich glaube aber, dass er es noch wollte. Im letzten Augenblick riss er sich zusammen. So ist das nun mal, wenn man nicht richtig von einer Sache überzeugt ist. Vielleicht wollte er mich auch nicht ängstigen. Wer weiß…«
    »Aber Sie wissen, wohin Ihr Chef wollte? Oder können es sich denken?« fragte ich.
    »Das sowieso.«
    »Und?«
    Sie räusperte sich. »Er hat den Gedanken nicht von Armando Diaz lassen können.«
    »Und er weiß, wo er wohnt.«
    Carol Mancini hob die Schultern. »Klar, das weiß er. Vor seinem Haus wurde ja die große Party gefeiert. Aber niemand hat sich in all den Jahren getraut, hineinzugehen. Der alte Kasten ist wie ein Denkmal, bei dem nichts verändert werden darf. Er stand seltsamerweise auch niemals zum Verkauf, und das macht mich schon nachdenklich. Es könnte durchaus sein, dass die Menschen Angst vor dem Haus gehabt haben. Als läge ein Flucht darauf. So einen Film haben wir mal gedreht.«
    »Und jetzt glauben Sie, dass er sich das Haus als Ziel ausgesucht hat – oder?«
    »Ja, so ist es.«
    Abe und ich nickten uns zu.
    »Wir waren auf dem Weg zu Armando Diaz«, erklärte der G-man.
    »Durch Ihre Aussagen sind wir noch stärker überzeugt, dass wir dort mehr erfahren werden.«
    »Danke.« Nach diesem Wort stellte sie eine Frage, die für uns nicht so überraschend war. »Kann ich mit Ihnen fahren? Ich mache mir Sorgen um Robert. Wir haben immer gut zusammengearbeitet. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn.«
    Die Entscheidung traf nicht ich, sondern Abe Douglas. Er war in diesem Fall der Boss.
    »Sie wissen, dass es gefährlich werden kann, Carol?«
    »Ja, das weiß ich. Aber ich möchte trotzdem mit. Ich will Klarheit haben.«
    Abe überlegte kurz. »Wenn Sie mit uns fahren, werden Sie drau ßen vor dem Haus warten. Versprochen?«
    Carol holte zuerst tief Atem. Dann stimmte sie zu. »Ja, versprochen. Ich will nur so nahe wie möglich bei ihm sein. Als Schwarzseherin bezeichne ich mich nicht, aber ich habe das Gefühl, dass es mit der Firma Dreamgate allmählich zu Ende geht. Und genau das will ich nicht. Ich fühle mich dort wohl. Ich möchte meinen Job behalten.«
    »Das verstehen wir«, sagte ich und lächelte ihr zu. »Oder bist du anderer Meinung, Abe?«
    »Nein, wir können fahren.«
    »Danke«, flüsterte Carol, »danke…«
    Wenig später fing sie an zu weinen, als wüsste sie schon jetzt, dass alles aus war und nichts mehr so sein würde wie zuvor…
    ***
    Er kroch über den Boden wie ein Tier.
    Er merkte nicht, dass der Fußboden aus Steinfliesen bestand, er hatte überhaupt kein Gefühl mehr für bestimmte Dinge, die ihn als Mensch ausgezeichnet hatten. Er war einfach nur noch ein Wesen.
    Aber etwas gab es schon, das in ihm hoch stieg.
    Die Gier! Die Gier nach dem Blut eines Menschen. Es sollte seinen Hunger vertreiben,

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