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1484 - Der Teufel von Venedig

1484 - Der Teufel von Venedig

Titel: 1484 - Der Teufel von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Amalfi ist hier in Venedig als zwielichtige Person bekannt.«
    »Mafia?«
    »Nein, Suko, nicht so voreilig. Die haben wir weiter im Süden. Amalfi nennt sich Geschäftsmann. Er ist ein Händler, ein Makler, und ihm gehört das Haus, das übrigens ein Palazzo ist, also nicht eben preiswert. Aber er besitzt auch noch andere Häuser, was wir zunächst mal außen vor lassen können.«
    »Taucht er denn auch in den Polizeiakten auf?« wollte ich wissen.
    »Ja, es gab da mal einige Unregelmäßigkeiten wegen gewisser Verkäufe von Diebesgut. Auch mit der Steuer hatte er Probleme, aber es kam nie zu einer Anklage oder einem Verfahren. Carlo Amalfi besitzt einfach zu gute Beziehungen in der Stadt.«
    Ich nahm die Informationen hin. Sie waren selbstverständlich wichtig, aber das alles hatte nichts mit einer Person zu tun, die tot war und trotzdem noch lebte.
    Das Thema sprach ich an.
    Orbino hob die Schultern. »Scusi, da weiß ich nicht weiter. Wir müssten ihn selbst fragen.«
    »Und wo müssen wir hin?«
    Der Kollege zog ein Gesicht, als hätte er in die berühmte Zitrone gebissen. »Wenn ich das wüsste, ginge es mir besser. Die Kollegen sind noch dabei, zu recherchieren.«
    »Aber darauf müssen wir nicht warten – oder?« fragte Suko.
    »Nein, nein, das auf keinen Fall. Wir werden uns schon auf den Weg zu Amalfis Palazzo machen. Wo eine Leiche hineinkommt, werden wir auch einen Weg finden.«
    »Von vorn oder von der Rückseite her?«
    »Was ist Ihnen lieber, Suko?«
    »Das überlasse ich ganz Ihnen.«
    »Danke. Und da ich ein bequemer Mensch bin, plädiere ich für die offizielle Seite.«
    »Nichts dagegen…«
    ***
    In London wären wir mit dem Wagen unterwegs gewesen, hier nahmen wir das Boot. Man musste sich erst einmal daran gewöhnen, dass ein Auto überflüssig war. Hier lief einfach alles über die Wasserschiene. Es gab an den Häusern auch die entsprechenden Anlegestellen.
    Diesmal hatten wir es nicht so eilig und konnten die Fahrt sogar genießen.
    Venedig am Abend. Eingehüllt von einer samtenen Dunkelheit.
    Das war schon Romantik pur, die auch wir verspürten. Wobei ich wohl stärker damit beschäftigt war als Suko.
    Es war nie still. Abgesehen von den Geräuschen des Wassers hörten wir auch Stimmen und Musik. Das warme Wetter hatte die Menschen nach draußen gelockt. Sie saßen nicht nur in den zahlreichen Lokalen oder in Laubengängen, auch Balkone und Terrassen wurden von ihnen bevölkert. Dieser Wärmeeinbruch aus dem Süden war auch für die Menschen hier in Venedig mehr als ungewöhnlich.
    Für uns war es wichtig, dass wir keinen leeren Palazzo vorfanden.
    Wir wollten nur ungern eine Tür aufbrechen. Dieser Gedanke schwächte sich ab, als wir in die Nähe des Palazzos gerieten. Wir sahen die Außenbeleuchtung. Da gaben mehrere Lampen ihr Licht ab, dessen Schein sich auf den Wellen wiederfand.
    Direkt am Wasser lag nur die Rückseite. Wir mussten mit unserem Boot anlegen und zu Fuß weitergehen. Diesmal über Pflaster. Dabei hatte ich mich fast an die Schaukelei gewöhnt, sodass ich sie schon etwas vermisste.
    Nicht nur an der Vorderseite war der Palazzo beleuchtet, auch hinter den hohen Fenstern sahen wir Licht. Auf dem Platz davor standen zahlreiche Fahrräder. Menschen flanierten und genossen die Wärme. In einer Trattoria wurde sogar getanzt, und das künstliche Licht gab allem ein Flair, das mich an eine Theaterdekoration erinnerte.
    Das war typisch für Venedig. Man konnte den Eindruck bekommen, sich in einer Traumstadt zu bewegen oder einen Traum zu erleben, der dann verflog, wenn man die Augen öffnete.
    Musiker hatten sich im Freien niedergelassen und spielten von Pop bis hin zur Klassik.
    Vor der breiten Eingangstür hielten wir an. Orbino hob den rechten Zeigefinger. Er legte den Kopf lauschend zur Seite, und im nächsten Moment hörten auch wir, was er meinte.
    Klavierspiel!
    »Es ist doch jemand im Haus«, sagte der Commissario.
    »Denken Sie an die Fahrräder«, meinte Suko.
    »Dann wären es viele.«
    Ich hatte mich etwas entfernt, weil mir ein Schild an der Wand aufgefallen war. Im letzten Lichtschein einer Leuchte las ich zwar den Text, doch mit dem Verstehen haperte es etwas. Deshalb bat ich den Kollegen zu Hilfe.
    »Oh, das ist eine Ballettschule.« Er nickte. »Ja, dieser Palazzo beherbergt eine derartige Schule.«
    »Deshalb auch die Musik.«
    Die dicke Holztür war natürlich geschlossen. Aber es gab eine Klingel, und deren Knopf drückte Orbino.
    Im Haus schepperte es. Die alte

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