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1489 - Die Männerfalle

1489 - Die Männerfalle

Titel: 1489 - Die Männerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.
    Ich konnte mir zudem vorstellen, dass Jane einen Fehler begangen und zu schnell reagiert hatte. Der Dark Room war alles andere als ein Kindergarten. Mehr wusste ich über ihn nicht zu sagen. Aber ich würde mir die Einzelheiten holen, das stand fest.
    Jetzt musste ich zunächst mal diese Caroline finden. Ich war gespannt darauf, wie sie reagieren würde, wenn ich plötzlich auftauchte. Dazu noch gesund und munter und nicht angeschlagen.
    Von dieser oberen Etage hatte ich den perfekten Überblick. Ich konnte den gesamten unteren Raum überschauen, und ich stellte schnell fest, dass er überfüllt war. Da wehte mir richtig Power entgegen. Die Leute waren sich schon näher gekommen. Da knisterte es.
    Der Alkohol floss in Strömen und verfehlte seine Wirkung nicht.
    Manches Lachen klang überlaut. Einige hielt es nicht auf der Stelle.
    Sie bewegten sich nach den Rhythmen der leisen Hintergrundmusik schwingend vor und zurück.
    Caroline fiel auf. Es gab viele schöne und aufreizende Frauen dort unten, aber sie war durch ihr rotes Kleid besonders auffällig. Egal, wohin sie sich bewegte, es war so gut wie unmöglich, sie aus den Augen zu verlieren.
    Sie hielt ein gefülltes langstieliges Glas in der Hand, das irgendwie zu ihr zu gehören schien. Sie bewegte sich locker und lässig, und jede dieser Bewegungen glich beinahe einer Provokation.
    Natürlich war sie von Männern umschwärmt. Viele suchten ihre Nähe, wollten mit ihr reden, sie berühren, und die Frau traf keinerlei Anstalten, die Männer wegzuscheuchen. Sie genoss es, und das war auch von ihrem Gesicht abzulesen.
    Diese Frau führte hier ein lockeres, aber zugleich strenges Regiment. Sie wusste genau, wie sie ihre Gäste um den Finger wickeln und an sich binden konnte.
    Es würde nicht einfach werden, sie aus diesem Pulk loszueisen.
    Ich machte mich auf den Weg. Die Treppe nach unten zu gehen war wie ein Auftritt. Im Moment kam mir niemand entgegen, ich hatte die Treppe für mich. Ich sah auch, dass die Theke dicht belagert war. Hier brannte tatsächlich die Luft. Wer ohne Kontakt blieb, der war selbst schuld.
    Caroline hatte mich noch nicht gesehen. Oder sie tat zumindest so, denn sie zog ihr Spiel weiterhin durch. Sie ließ sich hofieren, sie lachte und lehnte sich dabei stets an denjenigen Gast, der sie zum Lachen gebracht hatte. Da spielte es keine Rolle, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte.
    Ein Engel schwebte mit entgegen, als ich die letzte Stufe hinter mich gelassen hatte. Allerdings einer ohne Flügel. Dafür mit toupiertem weißblonden Haar, in dem noch der Glimmer funkelte.
    »He, bist du allein hier?«
    Ich schaute in die Augen mit dem leichten Silberblick. Ganz nüchtern war der Engel nicht mehr.
    »Ja, aber ich gehöre zum Haus.«
    »He, das ist schade. Was machst du denn hier?«
    »Die Waschräume sauber.«
    »Nein!« quiekte sie und verzog das Gesicht.
    »Doch, mein Engel. Einer muss es ja tun.«
    Sie schüttelte sich und verschwand. So hatte ich freie Bahn und wurde nicht mehr gestört.
    Durch die Anwesenheit der vielen Menschen war es wärmer geworden. Man rückte sich einfach zu dicht auf den Pelz. Parfümgeruch raubte mir manchmal den Atem, wenn er wolkenartig gegen mein Gesicht gedrückt wurde.
    Nach wie vor hatte ich nur Augen für Caroline. Sie hatte mich noch nicht gesehen, obwohl ich von vorn auf sie zukam. Erst als ich mich vor einen körperlich kleinen Mann stellte, konnte sie mich nicht mehr ignorieren.
    Sie starrte mich an.
    Sekundenlang schien die Zeit still zu stehen.
    Ihre Gedanken waren natürlich nicht zu lesen, aber die Starre des Blicks und das gleichzeitige Entgleisen ihrer Gesichtszüge ließ darauf schließen, dass sie genau wusste, was die Glocke geschlagen hatte.
    »Hi«, sagte ich, ging auf sie zu und fasste ihren linken Arm in Höhe des Ellbogens an, »da bin ich wieder.«
    »Und?«
    »Ich denke, dass wir uns unterhalten müssen.«
    »Verschwinde. Mach hier keinen Skandal. Ich will…«
    »Du willst gar nichts mehr, Caroline. Wenn ab jetzt jemand etwas will, bin ich es.«
    Ihre Augen zuckten hin und her. Wahrscheinlich suchte sie nach Hilfe, nur bekam sie die nicht, denn die sie umgebenden Kerle mussten gespürt haben, dass hier etwas ablief, bei dem sie sich am besten nicht einmischten.
    Gemeinsam verließen wir den Pulk. Es gab nicht viele freie Stellen, an denen wir allein waren. Unterhalb des Aufgangs zur Galerie blieb ich mit ihr stehen.
    »Dein Bodyguard war nicht gut genug für mich«,

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