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1491 - Im Schloss der Hexen

1491 - Im Schloss der Hexen

Titel: 1491 - Im Schloss der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tun. Und keiner wird sie mehr zurück in das alte Leben führen können. Das verspreche ich dir.«
    Es waren harte Worte gewesen. Ähnliche hatte ich schon oft genug gehört, aber dass hier Kinder die Hauptrolle spielten, machte die Sache so verdammt schlimm.
    Gab es noch eine Rettung?
    Es lag an mir und an Glenda. Wenn die Hexe aus dem Weg geschafft worden war, lagen die Dinge anders. Dann waren die Kinder aus ihrem Bann befreit.
    »Aber du hast überlebt, wie ich sehe.«
    »Ja, ich bin eben ein besonderer Günstling der Hölle. Man ließ mich nicht fallen, denn der Teufel sah in der Zukunft seine große Chance. Jahrhunderte sind vergangen, doch nun bin ich wieder da und auch bereit, mir eine neue kleine Armee aufzubauen.«
    »Dir fehlt noch ein Kind?« flüsterte ich.
    »Ja, du hast gut zugehört.«
    »Du wirst es nicht bekommen!«
    Radmilla sagte nichts. Dafür lächelte sie, und das sah teuflisch genug aus, sodass ich davon ausgehen musste, dass sie noch einiges in der Hinterhand hielt.
    »Diese Welt gehört mir. Du und deine Freundin, ihr seid Eindringlinge. Ich will euch hier nicht haben, und deshalb wird man euch vernichten.«
    »Hast du das vor?«
    »Nein, ich werde zuschauen. Ich habe dir schon mal gesagt, Sinclair, dass ich die Kinder entsprechend präpariert habe. Es ist alles auf den Kopf gestellt worden, würden die Menschen sagen. Seit sie auf meiner Seite stehen, haben sie Freunde im Reich der Finsternis. Wesen, die sich später um sie kümmern werden, die allerdings schon jetzt ein Auge auf sie haben.«
    Was ich da zu hören bekam, gefiel mir gar nicht. Und auch Glenda fand keinen Gefallen daran.
    »Mach sie fertig, John! Sie hat kein Recht mehr, zu existieren. Sie vergeht sich an Kindern, an kleinen Menschen, die sich nicht wehren können, verflucht noch mal. Du musst sie vernichten, bevor sie weiteres Unheil anrichten kann.«
    »Zu spät!«
    Die beiden Wörter lenkten mich ab. Radmilla hatte sie laut ausgesprochen. Jetzt riss sie die Arme in die Höhe und ließ das lange Messer wie ein Rotorblatt hoch über ihrem Kopf kreisen.
    Es konnte ein Ablenkungsmanöver sein, und das war es sicherlich auch. Hätte ich mich nicht ausschließlich auf sie konzentriert, wäre mir die Veränderung schon vorher aufgefallen, und vielleicht hätte ich sie noch im Ansatz stoppen können.
    Aus dem Hintergrund lösten sich Gestalten, die keine Ähnlichkeit mehr mit Menschen aufwiesen. Es waren Monster, die auf uns zu schlichen und ebenfalls einen Kreis gebildet hatten. Grässliche Geschöpfe, die höchstens in den Albträumen der Menschen vorkamen und vom Teufel selbst erschaffen worden waren.
    »Siehst du sie?« schrie Radmilla.
    »Ja. Wer sind sie?«
    »Die Beschützer, Sinclair. Die Beschützer meiner kleinen Apostel, verstehst du? Sie sorgen dafür, dass ihnen niemals etwas geschieht. Die Kinder brauchen selbst nicht einzugreifen. Das übernehmen ihre Schutzgeister, die genau wissen, wer Freund und wer Feind ist.« Sie lachte schrill. »Sieht du jetzt noch Möglichkeiten für dich, John Sinclair…?«
    ***
    Bestimmt wartete Radmilla auf eine Antwort, aber die verkniff ich mir. Ich wollte mich nicht mehr ablenken lassen, denn von jetzt an ging es um alles oder nichts.
    Das wusste auch Glenda Perkins, die sich nicht von der Stelle gerührt hatte. Es war ihr anzusehen, wie sie über eine Möglichkeit nachdachte, dieser Lage zu entkommen.
    Ich rief sie zu mir.
    »Gleich, John, gleich…« Sie wollte sehen, was in unserer Umgebung geschah. Da war nichts, über das sie sich freuen konnte, denn die Feinde rückten von allen Seiten näher, und sie kamen wie Nebelgeister, denn sie gaben keinen Laut ab.
    Unsere Lage war alles andere als beneidenswert. Ich war nur froh, dass die Kinder nicht eingriffen und auch weiterhin wie leblose Puppen auf ihren Sitzen hockten. Ob sie überhaupt mitbekamen, was in ihrer Nähe ablief, das war mehr als fraglich. Da brauchte ich nur an ihre leeren Blicke zu denken.
    Die elf Monster rückten näher. Dabei war kein Laut zu hören. Die Hölle hatte ihre Verbündeten entlassen, und jede dieser Gestalten suchte sich ein Kind aus.
    Um Glenda kümmerte sich niemand. Auch ich war im Moment nicht interessant. Es ging ihnen um die Kinder, und wahrscheinlich war jetzt der Zeitpunkt erreicht, an dem sich die Kreaturen ihre Opfer holten. Lange hatten sie gewartet.
    Hier war unsere Welt auf den Kopf gestellt worden, da hatte Radmilla schon recht behalten, und vielleicht würde sie sich auch mit nur elf

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