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1494 - Hexenhölle

1494 - Hexenhölle

Titel: 1494 - Hexenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unausgesprochen.
    Ich nickte. Wir mussten herausfinden, was mit Timothy Bogart war. Hier brannte das Licht. Zwar waren die Haustüren verschlossen gewesen, aber warum ließ jemand das Licht brennen, wenn er aus dem Haus ging?
    Vielleicht hatte er es getan, um Einbrecher abzuschrecken?
    Ich verspürte ein Ziehen im Nacken, denn mir ging eine zweite Möglichkeit nicht aus dem Kopf.
    Er war noch im Haus!
    Cosima sah mir an, dass mir ein bestimmter Gedanke gekommen war, und sie fragte mich: »Was hast du, John? Worüber denkst du gerade nach? Sag es! Ich sehe es dir an.«
    »Es geht um Bogart…«
    Sie zeigte sich nahezu erleichtert. »An den habe ich auch gedacht. Etwas muss mit ihm passiert sein. Es kann sein, dass er das Haus verlassen hat, aber das kann ich nicht glauben. Das sagt mir mein Gefühl.«
    »Wir sollten uns mal umsehen.«
    »Gern.«
    Cosima war froh, sich bewegen zu können. Das Stillstehen hatte ihr nicht gefallen. Noch bevor ich mich bewegen konnte, ging sie schon von mir weg.
    Für den Raum hatten wir uns bisher nicht weiter interessiert. Wir kannten nicht mal die Einrichtung. Von einem Zimmer zu sprechen war auch nicht ganz richtig. Der Vergleich mit einem kleinen Saal passte eher. Von außen hatte ich das Haus als recht klein eingestuft.
    Ich hätte niemals gedacht, hier drinnen unter einer so hohen Decke zu stehen. Bogart musste das Haus nach seinen Vorstellungen umgebaut haben. Die Fenster lagen zur anderen Seite hin. Es waren insgesamt drei, und in den Zwischenräumen standen die Regalschränke, die mit alten Büchern gefüllt waren.
    Wir erkannten, dass dieser Saal Bogart zudem als Lager oder Verkaufsraum gedient hatte, denn die Möbel waren allesamt Antiquitäten, die aus verschiedenen Epochen stammten. Nur waren sie nicht besonders hoch. Man konnte mehr von Vitrinenhöhe sprechen. Und an den Wänden hingen zahlreiche Spiegel in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichen Rahmen. Weitere Bilder allerdings entdeckten wir keine.
    Als ich mich nach links drehte und an der offenen Tür vorbeiging, da sah ich dicht an der Wand einen schmalen und recht hohen Gegenstand. Kein Regal, auch kein schmaler Schrank. Ich ahnte schon, was dieser Gegenstand sein konnte, und ich sah, dass ich mich nicht getäuscht hatte, als ich näher trat.
    Es war eine alte Standuhr. Eine sehr hohe sogar und nicht unbedingt zierlich.
    Etwas störte mich.
    Ich sah einen Wulst vor ihr, der sich bis zum Boden hinzog, aber nicht bis zum oberen Ende reichte.
    Diesmal war mir das Licht zu schwach. Ich holte meine Leuchte hervor und richtete den Strahl schräg auf die Uhr.
    Das Licht fiel auf einen Körper, der mit der Standuhr verwachsen zu sein schien.
    Jemand hatte den Mann mit einer Lanze daran festgenagelt…
    ***
    Ich spürte keinen Triumph in mir, dass ich mit meiner Vermutung Recht behalten hatte.
    Ich hatte den Besitzer des Hauses noch nie zuvor gesehen, aber ich war mir sicher, um wen es sich bei diesem Toten handelte.
    Das musste Tim Bogart sein.
    Cosima war nichts aufgefallen. Sie hielt sich in der anderen Hälfte des Saals auf. Ich gab ihr auch keinen Bescheid und trat näher an die Uhr heran, als ich meinen ersten Schock überwunden hatte.
    Es machte nicht eben Spaß, den Toten anzuschauen, doch es musste sein. Der Mann stand noch mit seinen Füßen am Boden. Die Lanze steckte hoch in seiner Brust und hatte ihn an die Uhr genagelt.
    Sein Kopf war dabei nach vorn gesunken, sodass das Kinn die Brust berührte.
    Von seinem Gesicht hatte ich bisher nichts sehen können. Ich musste schon in die krausen grauen Haare fassen und den Kopf anheben. Erst dann schaute ich in die starren Züge mit den blicklosen Augen. Das Blut auf seiner Brust war eingetrocknet und bedeckte krustig sein Hemd.
    Tim Bogart war nicht alt gewesen. Jedenfalls viel zu jung zum Sterben, und ich spürte meine Magensäure bis hin zur Kehle hoch steigen.
    Bisher hatte ich gedacht, allein mit Cosima im Haus zu sein. Ich würde meine Ansicht ändern müssen. Jemand war schon hier gewesen und hatte ein schreckliches Erbe hinterlassen.
    Aber wer? Und wie war diejenige Person in das Haus gelangt?
    Ich dachte an die verschlossenen Türen und auch an die Fenster, die nicht aufgebrochen gewesen waren.
    Natürlich gab es noch andere Möglichkeiten, ins Haus zu gelangen, aber mir wollte etwas Bestimmtes nicht aus dem Sinn. War es denn unwahrscheinlich, dass sich der Mörder bereits im Haus befunden hatte? Ich dachte an Cosima, die auch auf eine geheimnisvolle Art

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