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1497 - Die Gespenster-Villa

1497 - Die Gespenster-Villa

Titel: 1497 - Die Gespenster-Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Er ging auf die schmale Balkontür zu und hebelte sie auf. Wind strich über sein Gesicht. Er stellte sich auf den kleinen Balkon, schaute in die Tiefe und genoss für einen Moment die frische Luft.
    Danach raffte er den Bademantel vor der Brust zusammen, weil ihm kalt geworden war.
    Nach wenigen Sekunden zog er sich wieder in den wärmeren Bereich zurück und holte erst mal tief Luft. Dabei nahm er erneut den Gestank wahr.
    Er lag in der Luft. Jemand hatte ihn hinterlassen, und es verging nicht viel Zeit, da wich das Blut aus Masons Gesicht, denn jetzt glaubte er, Bescheid zu wissen.
    Es roch nach Verwesung!
    Ja, für ihn gab es keine andere Möglichkeit. Verwesung war die einzige Erklärung. Und er glaubte jetzt, den Gestank auch in der Nähe seines Großvaters wahrgenommen zu haben, obwohl dieser noch nicht gestorben war. Aber sein Körper hatte ähnliche Ausdünstungen abgegeben, und so dachte er einen Schritt weiter.
    War Harold Fox hier gewesen?
    Er schloss für einen Moment die Augen, als er daran dachte. So ganz unwahrscheinlich war das nicht, denn er hatte den Auftritt in der U-Bahn nicht vergessen.
    Demnach hatte der Tote den Geruch hinterlassen. Ein Toter, der nicht richtig tot war, der nicht sterben konnte oder wollte. Der aber viel zu schwach war, um noch einmal ins Leben zurückzukehren. So etwas war unmöglich.
    Mason Fox musste sich zusammenreißen, um nicht den Überblick zu verlieren. Bisher hatte er sich in seinem kleinen Reich sehr wohl gefühlt. Das war jetzt vorbei. Es gab nichts, woran er sich hätte klammern können. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken, und jeden einzelnen spürte er wie einen Stich.
    Langsam drehte er sich auf der Stelle. Winzige Spinnenbeine aus Eis krochen seinen Rücken hinab. Plötzlich überkam ihn das Gefühl, nicht mehr allein in der Wohnung zu sein – und das, obwohl er niemanden sah. Aber das Wissen machte ihn fertig, und er merkte auch, dass ihm der Schweiß aus allen Poren trat. Er hatte Mühe, normal Atem zu holen, und erlebte zudem einen leichten Schwindel, als er sich umdrehte.
    Es war niemand zu sehen.
    Dennoch blieb das Gefühl wie ein mächtiger Druck in seiner Magengegend. Mason fror. Er ging zu seinem Kleiderschrank, um sich etwas Warmes anzuziehen.
    In Augenblicken wie diesen hätte er gern eine Pistole zur Hand gehabt. Leider hatte er die Dienstwaffe auf dem Revier gelassen, und privat besaß er keine.
    Was tun?
    Es blieb bei seinem Vorhaben. Er streifte den Bademantel ab, zog die feuchte Badehose aus und griff nach der Kleidung, die er in den Schrank gestopft hatte.
    Jetzt fühlte er sich besser, wollte die Schranktür wieder schließen und hörte hinter sich eine Stimme.
    »Hallo, mein Junge!«
    Mason schloss die Augen. So hatte immer nur einer zu ihm gesprochen: sein Großvater…
    ***
    Der junge Polizist wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Wie eine Statue stand er auf der Stelle, lauschte der Stimme nach und war nicht in der Lage, etwas zu unternehmen. Er verspürte den Wunsch zu schreien, was ihm aber auch nicht gelang, denn ein dicker Kloß verschloss ihm die Kehle.
    Die Stimme – hatte er sie sich nur eingebildet oder war sie tatsächlich vorhanden gewesen?
    Um die Antwort zu finden, musste er sich umdrehen und seinen Blick durch das Zimmer schweifen lassen. Er dachte wieder an die Fahrt mit der U-Bahn. Dort hatte er etwas gesehen, aber nichts gehört, und jetzt stellte er sich die Frage, ob die Stimme einfach nur seiner Einbildung entsprungen war, weil er zu oft an den Großvater gedacht hatte?
    Nichts war sicher. Alles hing in der Schwebe, und aus diesem Zustand wollte er heraus.
    Er drehte sich um.
    Mason Fox stand in seinem Schlafbereich. Gegenüber lag seine Action-Ecke. So nannte er den Platz, an dem die Hi-Fi-Anlage stand und auch der Fernseher mit dem Flachbildschirm und eingebautem DVD-Player.
    Es stand auch ein Sessel dort. Ein gelbes Gebilde, das in seiner Form an eine Banane erinnerte, aber ungemein bequem war.
    Dort hatte sich die Gestalt niedergelassen und winkte ihm zu…
    ***
    Er trägt noch immer sein altes Hemd, das ihm bis zu den Knöcheln reicht! So war sein erster Gedanke, als er den Großvater sah, der tot sein musste und der trotzdem vor ihm saß.
    Mason war so stumm, als hätte man seine Lippen zugenäht. Er hörte sein Herz nicht nur klopfen, sondern rasend schlagen, und diesmal traf der Begriff »schlagen« wirklich zu, denn in seinem Kopf waren noch die Echos zu hören.
    »Überrascht, mein

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