1498 - Horrortrip des Sensenmannes
auch vertiefen.«
Jane schüttelte den Kopf. »Wirklich, Phil, du bist ein netter Kerl, und ich mag dich auch. Aber eine feste Beziehung mit dir kann ich mir nicht vorstellen. Sie wäre auch schlecht mit meinem Job zu vereinbaren. Bitte lassen wir es einfach so, wie es ist.«
»Weiterhin nur Freunde?«
»So sagt man wohl.«
»Okay.« Phil griff nach seinem Whiskyglas und trank es mit einem Schluck leer…
***
Ein freier Tag zum Relaxen?
Dahinter stand ein ganz dickes Fragezeichen. Ich hätte ihn gern gehabt, aber Janes Bitte, mich für den Notfall zur Verfügung zu halten, machte mir einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem wollte ich nicht in der Wohnung bleiben. Ich brauchte nur einen Blick in meinen Kühlschrank zu werfen, um zu sehen, dass ich verhungern würde.
In der Regel füllte Shao ihn auf, doch das wollte ich ihr auch nicht immer zumuten und dachte daran, selbst in den Supermarkt zu gehen, um einige Dinge zu besorgen.
Wasser war noch genügend da. Ein paar Dosen Bier ebenfalls. Verdursten konnte ich also nicht, doch der Mensch verspürt hin und wieder auch Hunger, und da machte auch ich keine Ausnahme.
Also streifte ich meine Jacke über und machte mich auf den Weg.
Vor dem Haus empfing mich der Nieselregen, dessen Tropfen kaum zu sehen waren, weil sie in einer ziemlich dichten Nebelsuppe verschwanden. Die deutete eher auf Herbst hin als auf den Winter, aber den hatten wir in diesem Jahr noch nicht genießen können.
Auch egal. Wenn es zu sehr schneite, beschwerten sich die Leute auch, und Schneematsch in den Straßen gefiel mir ebenfalls nicht.
Um einzukaufen, musste ich nicht mit dem Auto fahren. Zu Fuß war alles gut zu erreichen, und im Supermarkt empfing mich die süßliche Background-Musik, die Menschen fröhlich machen und auf den tollen Einkauf einstimmen sollte.
Ich wusste, dass ein Essen aus frischen Zutaten besser war, doch als Single griff ich zu dem, was man leicht in der Mikrowelle warm machen konnte.
Verschiedene Pizzen, Baguettes, aber auch Dosenware. Etwas Brot kaufte ich auch und die in Kunststoffschachteln eingepackten Sandwichs, die sich länger frisch hielten.
Das war es dann. Mit meiner Beute bewegte ich mich in Richtung Kasse und wollte die Waren soeben auf das Band stellen, als sich mein Handy meldete.
Ich ließ anderen Kunden den Vortritt und zog mich zurück in eine Ecke, in der es ruhig war.
»Ich bin es«, sagte Jane.
»Wie schön.«
»Abwarten. Schluss mit dem Genuss.«
Da stieg schon wieder das verdammte Gefühl in mir hoch. »Und warum ist es Schluss mit dem Genuss?«
»Es gibt hier eine Tote.«
Ich atmete einmal tief durch. Also steckte ich schon wieder mitten drin. Meine Lockerheit war verflogen.
»Wer ist denn die Tote?«
»Die Frau heißt Mabel Cramer. Sie ist oder sie war die Rektorin des Internats. Wir müssen davon ausgehen, John, dass dieser verdammte Sensenmann tatsächlich existiert, denn Mabel Cramer ist mit einem glatten Schnitt geköpft worden.«
Mir wäre beinahe ein Schimpfwort über die Lippen gekommen.
Da sich kleine Kinder in der Nähe befanden, verkniff ich es mir und sagte stattdessen: »Das hört sich nicht gut an.«
»Du sagst es.«
»Also soll ich kommen?«
»Ja, und zwar so schnell wie möglich. Du brauchst auch keine Sorge zu haben, dass die Schule überfüllt ist. Es sind Ferien, und nur ungefähr sechs Schüler sind hier geblieben.«
»Die sich natürlich in Gefahr befinden.«
»Davon müssen wir ausgehen, John.«
»Okay, Jane, ich mache jetzt den Abflug aus dem Supermarkt, packe die Sachen in den Kühlschrank und klemme mich in meinen Rover. Sieh du nur zu, dass du deinen Kopf behältst. Ohne ihn sieht kein Mensch gut aus, selbst du nicht.«
»Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Aber ich werde nicht hier herumsitzen und Däumchen drehen, das kann ich dir laut sagen. Alles klar?«
»Ja, ich kenne dich.«
»Dann schalte den Nachbrenner ein, John, wir brauchen dich hier.«
Wenn eine Jane Collins das so sagte, brannte der Busch. Den Nachbrenner konnte ich zwar nicht einschalten, aber richtig Gummi geben, das konnte ich schon…
***
Jane steckte das Handy wieder weg und hörte schon die Frage ihres Jungendfreundes.
»Kommt er?«
»Aber sicher.«
»Hm…« Phil runzelte die Stirn, was Jane stutzig machte. »Hast du was?«
»Na ja, nicht so ganz, aber vielleicht sollten wir so lange warten, bis er hier ist.«
»Warum?«
Bennett hob beide Hände. »Bitte, halte mich nicht für einen Feigling,
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