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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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dem Tag zu tun, an dem Ihr Mann mir das Leben rettete.«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an, aber noch bevor ich auch nur blinzeln konnte, dröhnte eine volle Stimme durch das stille Restaurant.
    » Eine Amerikanerin? Natürlich kann sie uns beim Essen Gesellschaft leisten! Bringen Sie uns zu ihr!«
    Die Velesuonnos waren eingetroffen.

12
    Angelo und Renee Velesuonno stammten aus Yonkers, New York. Sie waren nach Neuseeland ausgewandert, weil sie sich auf ihrer Hochzeitsreise durch Australasien in das Land verliebt hatten. Die Wintermonate verbrachten sie in Ohakune, wo Angelo die besten Buffalo-Chickenwings im Südpazifik verkaufte, während Renee in einem Krankenhaus im nahe gelegenen Waiouru als Krankenschwester auf der onkologischen Station arbeitete. Im Sommer machten sie Ferien und bereisten ihre neue Heimat.
    Wir erfuhren schon in den ersten fünf Minuten unseres Gesprächs ziemlich viel über die beiden, denn Angelo hatte nicht nur seinen New Yorker Akzent beibehalten, sondern auch die Fähigkeit des New Yorkers, mit Lichtgeschwindigkeit zu sprechen.
    Ich schätzte das Ehepaar auf Anfang dreißig. Renee hatte eine üppige Figur, ihr lockiges braunes Haar fiel ihr auf die Schultern. Sie hatte haselnussbraune Augen, eine schöne Haut und einen messerscharfen Witz, der sich in ihren Randbemerkungen zur Redseligkeit ihres Gatten offenbarte. Sie war so schlau gewesen, sich einen warmen beigen Pullover und schwarze Wollhosen anzuziehen, bevor sie sich in die feuchtkalte Nacht hinausgewagt hatte.
    Angelo trug ein gestreiftes Hemd mit Button-down-Kragen und eine weiße Chinohose. Er hatte ein Bäuchlein– Ergebnis einer Vorliebe für die eigenen Buffalo-Chickenwings, mutmaßte ich, und sein schwarzes Haar war extrem kurz geschnitten. Seine braunen Augen hatten etwas von einem Bassett, und er war wahrscheinlich der großzügigste Mann, dem ich je begegnet war. Als wir an dem Tisch Platz nahmen, der eilig für vier gedeckt worden war, versicherte er mir, dass er und Renee nur allzu gerne Landsleute trafen, ließ den Kellner mit der Speisekarte stehen und bestellte für uns alle.
    » Vertrauen Sie mir, für die Ente kann man sterben«, sagte er zu mir. » Und das Wildbret ist nicht von dieser Welt«, versicherte er Cameron. » Und kommen Sie später ja nicht auf den Gedanken, die Rechnung zu bezahlen«, fügte er bestimmt hinzu. » Sie sind eingeladen. Woher stammen Sie, Lori?«
    » Ich bin in Chicago geboren und aufgewachsen«, sagte ich.
    » Ich bin ein Kiwi«, schaltete sich Cameron ein. » Soll ich mich woanders hinsetzen?«
    » Ein Witzbold«, sagte Renee und rollte mit den Augen. » Genau das, was ich brauche, ein Kiwi-Witzbold.« Sie zeigte mit dem Finger auf Cameron. » Bleiben Sie, wo Sie sind, Mr Lustig.«
    » Ja, Ma’am«, erwiderte er.
    » Und sagen Sie nicht Ma’am zu mir.« Jetzt drohte sie ihm mit dem Finger. » Das können Sie tun, wenn ich neunzig bin, bis dahin bitte Renee.«
    » Ja, Renee«, sagte Cameron lammfromm.
    Der Wein kam, und Angelo brach in ein Loblied auf den neuseeländischen Sauvignon Blanc aus, das mir absolut gerechtfertigt schien. Ich beließ esdennoch bei einem kleinen Schluck. Der Abend begann erst, und ich wollte mich konzentrieren. Irgendetwas sagte mir, dass man mental auf der Höhe sein musste, um mit unserem wortgewaltigen und generösen Gastgeber mitzuhalten.
    » Und was führt Sie nach Ohakune?«, fragte Angelo, nachdem wir den Wein gekostet hatten. » Wandern? Kanufahren? Jetboote? Skifahren? Vögel beobachten?«
    » Nichts davon«, sagte ich ohne Umschweife. » Wir sind auf der Suche nach einer jungen Frau namens Aubrey Pym.«
    » Hast du das gehört, Renee?«, rief Angelo aus. » Was ist das für ein Zufall? Nach all der Zeit taucht das Mädchen an unserer Türschwelle auf, und jetzt erwähnt Lori ihren Namen.« Er beugte sich vor. » Woher kennen Sie Bree, Lori?«
    » Ich bin sehr eng mit ihren Urgroßtanten befreundet«, sagte ich. » Sie leben in England und haben mich gebeten, statt ihrer mit Bree Kontakt aufzunehmen.«
    » Renee und ich kennen Bree seit ihrem zehnten Lebensjahr«, sagte er.
    » Wir haben sechs Monate in Takapuna gewohnt«, erläuterte Renee. » Angelo baute damals sein Geschäft auf…«
    » Heute habe ich eine ganze Kette von Cafés«, unterbrach Angelo. » Die Leute essen meine Chickenwings in Paihia, Auckland, Wellington, Nelson, Queenstown und Dunedin. Kriegen einfach nicht genug davon. Renee und ich, wir sitzen gleich auf mehreren

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