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1500 - Ruf der Unsterblichkeit

Titel: 1500 - Ruf der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sollte."
    „Mir ist, als hätte ich das schon mal gehört", sagte Rhodan. „Schon vor einem Jahr und die Jahre davor. Warum solltest du plötzlich deine Meinung geändert haben, Tiff?"
    „Ich habe viel mit ihr gearbeitet", sagte Tifflor. „Nun, glaube ich, ist sie so weit, dass sie die Furcht vor der Realität überwinden kann, ohne einen tödlichen Schock zu bekommen." Rhodan versuchte sich Bliss vorzustellen, als sie vor zwanzig Jahren zum erstenmal aus dem Netz geholt worden war. Aber er sah sie nur als zwölfjährige Bandenführerin mit messerscharfen und stahlharten Fingernägeln vor sich - auf einer stillen Erde mit einer schlafenden Menschheit, die in Monos' Simusense-Netz träumte. Er sah es ganz deutlich, wie sie endlich den ersehnten Chip ergatterte, der ihr den Einstieg ins Simusense-Netz ermöglichte.
    Wenn er damals geahnt hätte... „Tiff, du verlängerst nur ihr Leiden, wenn du nicht endlich einen radikalen Schnitt machst", redete Rhodan dem Freund zu. Er dachte, dass sie besser tot wäre, als weiterhin einsam in ihrer Traumwelt leben zu müssen. Aber er sprach es nicht aus. Er wusste, dass Tiff nicht seiner Meinung war. Der Grund lag daran, dass er seine erste Patientin, die er vom Simusense befreite, verloren hatte. Und Bliss war seine letzte. „Ich tue es", sagte Julian Tifflor entschlossen. Aber man merkte ihm an, dass ihm nicht wohl dabei war.
     
    STREIFLICHT III
     
    Hinter den Gebäuden um den Platz erstrecken sich viele Reihen weiterer Gebäude zu einer ganzen Stadt. Der große Platz mit dem charakteristischen Turm liegt im Zentrum der Stadt. Sämtliche Gebäude sind aus Metall gefertigt. Und alle Straßen haben einen metallisch glänzenden Belag. Die Stadt ist von imposanter Größe. Sie wird auch Maschinenstadt genannt.
    Maschinenstadt ist unbewohnt. Auch tierisches Leben gibt es hier keines. Nicht einmal winzige Insekten schwirren in der Luft. Selbst Mikroben finden sich hier nicht. Nichts regt sich. Nichts bewegt sich. Das beständige Summen ist überall in der Stadt zu hören. Und auch jenseits ihrer Grenze. Das. Summen ist wie der Atem der Welt, in der die Stadt steht.
     
    3. Bliss: Endlosschleife
     
    Tiff war ihr gegenüber sehr offen. „Leider haben wir viele Simusense-Geschädigte", stellte er fest. „Jeder zweite, den wir aus dem Netz holen, muss in die Psychiatrie. Das ist unser größtes Problem. Aber wir kriegen es in den Griff. Jetzt, da wir die letzten Cantara von ihren Ortonatoren befreit haben, steht uns Tahun zur freien Verfügung. Mit Beginn des nächsten Jahrzehnts wird es keine Simusense-Patienten mehr geben."
    Bliss schauderte. Ihr wurde übel. „Horrorvision", sagte sie. „Warum Lasst ihr ihnen nicht das bisschen Glück?" Julian Tifflor war über ihre Einstellung nicht glücklich. Er versuchte, sie zu einer Therapie zu Überreden. In solchen Momenten wünschte sie sich die langen Nägel ihrer Kindheit zurück. Da hätte der grausam hilfreiche Mega Tifflor für eine Weile übel ausgesehen. „Nichts da", lehnte sie ab. „Ich will kein Opfer von Zwangsbeglückung werden. Ich weiß, was mein Körper will. Mein Geist hat Hunger nach Erlebnis. Du aber willst mich töten. Ich spucke auf deine Rettung."
    Diese Haltung änderte sich. Bliss wurde äußerlich ruhiger. Es brachte nichts, Gefühl zu zeigen. Julian wollte einen artigen Rob. Er hatte schon viele artige Robs, die wie Menschen aussahen. Die Milliarde würde bald voll sein. Also benahm Bliss sich wie ein artiger Rob und machte die Therapien mit. Sagte, was die mechanischen Diagnostiker hören wollten, und ließ sich gute Zeugnisse ausstellen. Sie galt als Musterpatientin.
    Aber in ihr lebte die kleine Kidbot weiter. Geschützt durch einen mehrfach gestaffelten Schutzschild aus Scheinheiligkeit. Und die kleine Kidbot-Bliss hing dem Traum vom Chip nach, der es ihr ermöglichte, sich ins Netz einzulocken. Mega-Tiff war ganz gerührt. Bliss war seine Lieblingspatientin, und er widmete ihr mehr Zeit, als er zur Verfügung hatte. Er merkte, dass sie etwas Besonderes war, aber er ahnte nichts von ihren Sehnsüchten. Wollte nicht einmal Sex mit ihr machen. Er trieb es mit Nia Selegris.
    Julian Tifflor nahm sie auf seiner PERSEUS sogar mit auf manchen Flug ins All. Zu jenen kosmischen Orten, wo in diesen Tagen galaktische Geschichte geschrieben wurde. Er dachte wohl, ihr das Leben in der Realität auf diese Weise schmackhafter machen zu können. Und Bliss tat alles, um ihn glauben zu machen, dass er Erfolg

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