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1503 - Die Nacht der Bestien

1503 - Die Nacht der Bestien

Titel: 1503 - Die Nacht der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn kenne, lebt er auch nicht nach dem Mondkalender.«
    »Wie du.«
    »Genau.«
    »Und was ist mit Sheila?«
    Bill winkte nur ab. Er sagte: »Du bringst mich aber auf einen Gedanken, John. Ich sollte sie anrufen. Ich weiß ja, dass sie nicht zu Bett gegangen ist.«
    »Okay, tu das.«
    Der Reporter lehnte sich gegen meinen Rover, während ich mich in der Umgebung umschaute, aber nichts Ungewöhnliches entdeckte. Hier herrschte eine nächtliche Stille, die von keinem großstädtischen Geräuschpegel gestört wurde.
    »Ja, ich bin’s, Sheila. Wir haben jetzt den Beginn der Joggingstrecke erreicht.« Eine kurze Pause, dann hörte ich Bills Antwort. »Nein, von Johnny haben wir noch keine Spur entdeckt.«
    Ich wusste, wie es in Sheila aussah.
    Wenn sich ihr Mann Sorgen machte, dann stiegen die bei ihr immer um das Doppelte an. Das galt nicht nur für ihren Sohn, sondern auch für den Ehemann.
    »Sie wartet«, sagte Bill, als er das flache Gerät wieder wegsteckte. »Den Abend habe ich mir auch anders vorgestellt. Jetzt rennen wir um Mitternacht durch die Gegend, statt einen guten Roten zu genießen. Das Leben ist manchmal ungerecht.«
    »Du sagst es.«
    Bill deutete auf den Beginn des Wegs. Es war ein breiter Pfad, der den Wald durchschnitt. Eine ideale Strecke für einen Jogger, auch wenn der Boden nicht besonders glatt war.
    Es war unser Glück, dass der Mond sein fahles Licht zur Erde schickte.
    So war es nicht zu finster, und der Boden war für uns immer sichtbar.
    Wir traten nicht ins Leere, mussten allerdings immer wieder auf Zweige und Äste achtgeben, die über den Rand des Wegs hinwegragten, als wollten sie uns mit ihren Spitzen vom Laufen abhalten.
    »Licht?«, fragte Bill.
    »Erst mal nicht.«
    »Okay.«
    Ein Wald ist nie tot. Auch in der Nacht nicht. Da gehörte er den Tieren, die die Dunkelheit liebten. Da war hin und wieder ein Rascheln oder Knacken zu hören, und Vögel wie Eulen oder Uhus gingen in der Dunkelheit auf Beutejagd.
    In diesem Waldstück schien das nicht so zu sein, denn es flog kein Schatten durch die Luft, der uns einen Schreck versetzt hätte. Und einen Werwolf sahen wir erst recht nicht. Aber wenn eine solche Bestie hier lauerte, dann würde sie sich auch erst kurz vor dem Angriff zeigen.
    Wir hatten gedacht, dass dieser Weg das Waldstück schnurgerade durchschneiden würde. Das traf nicht zu. Er wand sich in Kurven dahin, denen wir nachgingen, und plötzlich trat das ein, womit wir eigentlich gerechnet hatten. Es überraschte uns trotzdem.
    Von irgendwoher drang ein unheimlicher Heulton an unsere Ohren…
    Es war das Zeichen für uns, auf der Stelle stehen zu bleiben. Zumindest mir rann es eiskalt den Rücken hinab, aber ich ging davon aus, dass es bei Bill ebenfalls so war.
    Wie weit war dieser unheimliche Laut von uns entfernt?
    Es war schwer, die Distanz zu schätzen. Aber in der Nähe lauerte der jenige, der ihn ausgestoßen hatte, nicht auf uns.
    Der Ton hatte sich klagend angehört. Als wäre jemand dabei, seine Schmerzen auszudrücken. Einfach grauenhaft und unheimlich. Auf der anderen Seite sorgte er dafür, dass wir als Menschen ein gewisses Mitleid mit einer geschundenen Kreatur haben konnten.
    »War er das?«, flüsterte Bill, nachdem der Heullaut verklungen war.
    »Ich denke schon.«
    »Kein Hund, der den Mond anheult?«
    Hätte es nicht diesen schrecklichen Mord gegeben, dann hätte ich in Erwägung gezogen, Bills Worten Glauben zu schenken, aber so ging ich davon aus, dass ein Werwolf geheult hatte.
    »Nein, kein Hund. Ich bin davon überzeugt, dass er unterwegs ist und dass er sich möglicherweise noch in der Phase des Werdens befindet und gerade anfängt, sich zu verwandeln.«
    »Dann müsste er ja bald auf uns treffen«, sagte Bill. »Menschen kann er wittern.«
    »Leider.«
    Bill schaltete schnell. »Du denkst an Johnny und seine Gruppe?«
    »Genau daran.«
    Der Reporter gab keine Antwort mehr. Stattdessen deutete er mit dem Kinn nach vorn. Auch jetzt, wo wir das Heulen gehört hatten, warfen wir unseren Plan nicht um. Aber wir gingen davon aus, dass sich die Bestie nicht im Wald verborgen hielt. Das hätten wir schon gehört, und so bewegten wir uns recht schnell voran.
    Bis uns das Geschoss traf!
    Es war keine Kugel, aber alles ging so schnell, als hätte man auf uns gefeuert. Dabei war es ein breiter Lichtstrahl, der unsere Gesichter erwischte und blendete.
    »Wenn ihr auch nur eine falsche Bewegung macht, schieße ich euch eine Ladung Schrot in den Balg!«
    Wir

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