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1504 - Mordgeschichten

1504 - Mordgeschichten

Titel: 1504 - Mordgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Teppich aus Gras und Flechten, der den Untergrund bedeckte. Er war zudem nicht mehr so glatt. Wir fuhren über Buckel oder kleinere Löcher, was uns manchmal zu schwankenden Puppen machte.
    Da das Gelände auch leicht wellig war, ließ es keinen freien Blick zu. Er wurde immer wieder eingeschränkt durch mehr oder weniger hohe Geländefalten.
    Aber es gab trotzdem einen Hinweis für uns. Der malte sich als Reifenspuren auf dem Boden ab. Sie hatten sich zwar nicht tief in das Erdreich hineingedrückt, aber sie waren gut zu sehen und ein Beweis, dass hier hin und wieder ein Wagen fuhr. So waren wir davon überzeugt, auf der richtigen Strecke zu sein.
    Irgendwann bogen die Spuren nach rechts ab. Suko lenkte den Wagen ebenfalls in diese Richtung, und so schauten wir geradewegs auf eine flache Anhöhe.
    Dort stand das Haus.
    Ein Bau aus grauen Steinen, die teilweise einen grünlich schimmernden Belag angenommen hatten. Das Dach war nicht mit Gras bedeckt, sondern mit kleinen flachen Steinen, die man wie Pfannen übereinander geschoben hatte.
    Wir sahen auch einen Jeep in der unmittelbaren Nähe parken und stellten beim Näherkommen fest, das nicht ein Fenster offen stand. Aber wir sahen danach noch mehr, weil wir einem großen Stein ausweichen mussten. Einige Roller und Fahrräder lehnten an der jetzt einsehbaren Hausmauer, und das wunderte uns.
    Suko schüttelte leicht den Kopf. »Unser Einsiedler hat Besuch, John. Verstehst du das?«
    »Irgendwie nicht.«
    »Ich auch nicht. Davon hätte uns dieser Flynn O’Hara auch etwas sagen können.«
    »Vorausgesetzt, er hätte Bescheid gewusst.«
    »Das auch.«
    Suko lenkte den Wagen neben den Jeep und bremste. Gemeinsam stiegen wir aus. Wir hörten jetzt das Rauschen des Meeres, und wenn wir nach Norden schauten, war die See auch zu sehen. Ihre Brandung wurde gegen ein hartes Hindernis geschleudert, wahrscheinlich eine Felswand, die für uns nicht zu sehen war.
    »Reingehen oder erst mal umschauen, John?«
    Die zweite Alternative gefiel mir besser. Zudem lagen die Fenster so tief, dass es kein Problem für uns war. Schon aus reiner Routine näherten wir uns leicht geduckt der grauen Hauswand, richteten uns dann auf und schauten durch zwei verschiedene Fenster in das Haus hinein.
    Wir sahen beide das Gleiche.
    In einem Zimmer waren mehrere Stühle in einem Halbkreis aufgestellt.
    Leer waren sie nicht, denn auf ihnen saßen die Zuhörer, die dem Mann lauschten, der ein Buch in der Hand hielt und daraus vorlas.
    »Das ist eine Lesung«, murmelte Suko. »Hast du damit gerechnet?«
    »Nein, und es wundert mich auch, dass er sie hier abhält. Das ist selten bei einem Menschen, der sich von der Öffentlichkeit so abgeschottet hat. Damit habe ich schon meine Probleme.«
    »Das hat etwas zu bedeuten.«
    Ich warf noch einen Blick in den Raum und stellte fest, dass die Gäste wirklich sehr still waren und einfach nur zuhörten.
    Wir wollten trotzdem hineingehen, aber nicht durch das Fenster. Ganz offiziell durch die Tür.
    Die fanden wir an der Schmalseite des Hauses. Zu ihr führten noch drei krumme und ausgetretene Seinstufen hoch.
    Die Tür sah neu aus oder war zumindest frisch gestrichen worden. Und das in einem hellen Grün.
    Es gab keine Klingel und auch keinen Klopfer. Wir gingen einfach mal davon aus, dass die Haustür nicht verschlossen war.
    Ich probierte es mit der Klinke. Die Tür war offen.
    Das erste Hindernis war genommen. Es war bestimmt nicht unbedingt nötig, aber wir benahmen uns trotzdem wie Diebe, die in ein fremdes Haus eindrangen, so leise waren wir.
    Gehört wurden wir nicht, aber wir vernahmen die Stimme des Vorlesers aus dem Zimmer, in das wir schon mal hineingeblickt hatten. Zum ersten Mal nahmen wir den Autor akustisch wahr. Ich empfand seine Stimme schon als angenehm. Er las nicht zu schnell und wusste auch, wie er die Betonungen setzen musste.
    Wir hatten eine wirklich günstige Situation vorgefunden und wollten sie auch ausnutzen.
    »Begeistert wird er nicht über die Störung sein«, bemerkte Suko, aber ich winkte ab.
    »Keine Panik. Wir schauen uns zunächst mal um. Er kann so lange weiterlesen.«
    »Gute Idee.«
    Das Umschauen nahmen wir wörtlich. In unserer jetzigen Umgebung war nicht viel zu sehen. Ein viereckiger Vorraum, in dem der Garderobenständer auffiel, an dem einige Jacken hingen, die wohl den Zuhörern gehörten. Der Boden bestand aus fast farblosen Steinen, und die Türen zu den anderen Zimmern hatten einen grauen Anstrich. Eine schmale

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