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1508 - Der Templerjunge

1508 - Der Templerjunge

Titel: 1508 - Der Templerjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flüsterstimme. So nahe, als würde jemand neben ihm sitzen.
    Er schaute nach links.
    Da war niemand.
    Dafür wiederholte die Stimme ihre Worte.
    »Heute wirst du eine andere Strecke fahren…«
    Nein, aus dem Radio war sie nicht gedrungen, denn das hatte er gar nicht eingeschaltet. Und eingebildet hatte er sie sich auch nicht, denn dass er sich Stimmen einbildete, so weit war er noch nicht.
    »Fahr weiter, nicht stoppen…«
    Nick zuckte erneut zusammen. Aus seinem sonnenbraunen Gesicht wich allmählich die Farbe. Seine Lippen begannen zu zittern.
    Nick fuhr weiter. Nur schaute er nicht unbedingt voll konzentriert durch die Frontscheibe. Sein Blick wechselte permanent von einer Richtung in die andere, dabei jagten sich die Gedanken in seinem Kopf. Doch so sehr er sich auch anstrengte, er fand keine Erklärung. Dabei war er sicher, sich die Stimme nicht eingebildet zu haben.
    Nur - wo steckte der Sprecher?
    Er fuhr weiter.
    Es war keine leere Straße, die vor ihm lag. Es herrschte normaler Verkehr, und so kamen ihm auch genügend Fahrzeuge entgegen.
    Sekunden verstrichen, und die unbekannte Stimme meldete sich nicht mehr. Das Gesicht des Mannes nahm wieder die normale Farbe an, und er dachte auch daran, sich wieder zu entspannen. Doch da hatte er seine Probleme. Er schaffte es nicht, schüttelte einige Male den Kopf und stellte fest, dass die Sprechfunkanlage ausgeschaltet war. Es gab also nichts, woher die Stimme hätte kommen können.
    Sie war trotzdem vorhanden gewesen. Nick überlegte auch, ob er anhalten und in der Koje nachschauen sollte, die durch einen bunten Vorhang abgedeckt war.
    Das ließ er jedoch bleiben, denn er hatte die Stimme nicht hinter seinem Rücken gehört, sondern in der Kabine, und zwar links neben sich. Da war er sich absolut sicher.
    »Ja, so ist es gut, fahr nur weiter…«
    Erneut schrak er zusammen. Sein Kopf zuckte nach vorn. Für zwei, drei Sekunden verlor er die Übersicht. Dann hob er den Kopf wieder an und schaute nach vorn, denn die Straße war für ihn jetzt wichtiger, alles andere musste er vergessen.
    Er schielte nach rechts.
    Da saß niemand. Eigentlich war es zum Lachen, aber er lachte nicht und wartete darauf, dass ihm diese fremde und unerklärliche Person wieder etwas sagen würde.
    Das tat sie dann auch. Nick Toplin musste schon genau hinhören, um das Flüstern zu verstehen.
    »Du wirst deine Tankstellen abfahren, aber nur die ersten beiden. Danach gebe ich dir eine andere Route an, und die wirst du einhalten, wenn dir dein Leben lieb ist.«
    Es war die erste Drohung, und die schockte den Familienvater schon.
    »Verflucht, was willst du denn?«
    »Nichts mehr. Ich habe schon, was ich wollte. Jetzt wirst du nur noch meinen Befehlen folgen.«
    »Scheiße ist das! Wo steckst du denn? Ich sehe dich nicht. Hast du dich in der Koje verkrochen?«
    »Hätte ich das nötig?«
    »Keine Ahnung, weiß ich nicht.«
    »Nein, das hätte ich nicht nötig. Ich bin in deiner Nähe, da musst du keine Sorge haben.«
    Nick konnte das nicht akzeptieren. Er ärgerte sich darüber, dass ihm wieder der Schweiß auf die Stirn getreten war. Auch sein Herz schlug schneller, und seine Nerven waren auch nicht mehr die stabilsten. Er atmete nicht, er keuchte, und er fand die Luft in seiner Fahrerkabine plötzlich stickig und kaum noch zu atmen.
    Er wollte nicht mehr fahren und suchte links am Straßenrand nach einer Stelle, wo er parken konnte, ohne den Verkehr zu behindern.
    »Lass dir nichts einfallen, Nick, Tu nur das, was ich dir sage, mein Freund.«
    »Das mache dich doch.«
    »Beschäftige dich nicht mal mit dem Gedanken, deinen Truck anhalten zu wollen.«
    »Aber ich…«
    »Keine Sorge, du wirst bald erleben, was gespielt wird. Heute ist alles anders. Für dich wird die Welt nicht mehr sein, wie sie bisher war. Das ist Schicksal.«
    »Und wenn ich nicht will?«
    »Du hast keinen Willen mehr, mein Freund. Keinen eigenen, denn den habe ich übernommen.«
    Allmählich wurde es Nick Toplin unheimlich. So etwas hatte er noch nie erlebt. Hier versuchte jemand, ihn zu manipulieren, und das konnte er auf keinen Fall zulassen.
    »Nein«, flüsterte er knirschend. »Ich lass mich doch nicht fertigmachen.«
    Er hatte sich den richten Ort für eine Antwort ausgesucht. Wenn er nach links in die schmale Straße fuhr, gelangte er in die Nähe eines alten Kanals. Die Gegend darum herum war leer. Man hatte die Häuser abgerissen und dann eine Plakatwand aufgestellt. Sie besagte, dass auf diesem Gelände bald

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