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1512 - Der Höllenpunk

1512 - Der Höllenpunk

Titel: 1512 - Der Höllenpunk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen, bitte«, flüsterte sie. »Es ist einfach zu grauenhaft, was passiert ist.«
    »Ich weiß, Leila.«
    Eine gewisse Zeit gab ich ihr, dann drehte ich mich um, ohne sie allerdings loszulassen. Da ich jetzt vor ihr stand, verwehrte ich ihr den Blick auf den Toten.
    »Komm, es ist vorbei.«
    Sie wollte noch nicht gehen und fragte mit kaum verständlicher Stimme: »Das ist Hero gewesen, nicht?«
    »Im Endeffekt schon. Er kooperiert mit der Hölle. Pete hat dafür zahlen müssen, und genau deshalb ist das eben so abgelaufen.«
    »Ja, das fürchte ich auch. Und es gibt außer Pete noch fünf andere in der Clique.«
    »Ich weiß.«
    »Müssen wir davon ausgehen, dass sie alle von diesem Höllenfeuer erfüllt sind?«
    »Man kann es nicht ausschließen.«
    Leila schwankte. Wahrscheinlich hatte sie ähnlich gedacht. Aber die Wahrheit jetzt aus meinem Mund hören zu müssen, das machte sie einfach fertig, und sie hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.
    »Komm, wir gehen«, sagte ich.
    »Und wohin?«
    »Zum Wagen.«
    »Ja, und dann?«
    »Sehen wir weiter.«
    Ich war froh, dass Leila keine Fragen mehr stellte. Ich hatte genug mit meinen eigenen Gedanken zu tun und hatte auch die Aussagen des Punkers nicht vergessen. Es gab ein Ziel. Es lag nicht weit von hier.
    Hinter dem Wald, und er hatte von Häusern gesprochen.
    Neubauten, alten Gemäuern?
    Ich wusste die Antwort nicht, denn ich kannte mich hier nicht aus. Aber das würde sich ändern.
    Leila wollte nicht allein gehen. Sie brauchte den Körperkontakt und hielt deshalb meine Hand fest. Hin und wieder hörte ich sie schniefen oder tief durchatmen.
    Ich hielt ihr die Tür auf, damit sie in den Rover klettern konnte. Als sie auf dem Beifahrersitz saß, legte sie wieder die Hände vor ihr Gesicht. Ich ließ sie in Ruhe, denn das Weinen, das jetzt über sie kam, würde ihr gut tun und ihr auch ein wenig Entspannung bringen.
    Dafür blieb ich stumm und schaute die Straße entlang, die in der Dunkelheit verschwand. Die Lichter der nicht weit weg liegenden Ortschaft interessierten mich nicht. Dort war die Lösung des Falls nicht zu finden, sondern weiter vorn, wo die Straße nicht mehr zu sehen war und unter einem irgendwie fleckigen Nachthimmel lag.
    Auch als Punkerin trug Leila etwas Bürgerliches bei sich, denn sie holte ein Taschentuch hervor und putzte ihre Nase. Dann trocknete sie das Tränenwasser in ihren Augen und sprach mich an, wobei ihre Stimme noch immer leicht gepresst klang.
    »Jetzt hältst du mich für eine dumme Ziege, nicht wahr?«
    »Nein, das auf keinen Fall.«
    »Aber ich habe mich blöd benommen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht, Leila. Du hast dich völlig normal benommen.«
    »Es war einfach zu viel für mich.«
    »Das weiß ich, Leila. Es wäre auch für die meisten Menschen zu viel gewesen. Was wir erlebt haben, gehört nicht in die Normalität des Daseins. Das ist einfach schlimm, grauenhaft und wird von Kräften geleitet, die im Verborgenen lauern. Aber leider gibt es sie, das ist nicht zu ändern.«
    »Und du, was tust du?«
    Ich hob die Schultern. »Einige Freunde von mir und ich versuchen seit Jahren, diese Mächte zu bekämpfen.«
    »Und? Lohnt es sich?«
    Mein Schulterzucken sagte eigentlich genug, aber ich fügte noch eine Erklärung hinzu.
    »Wir geben nicht auf, Leila, auch wenn wir den großen Sieg noch nicht errungen haben und vielleicht niemals erringen werden. Nach wie vor existieren die Mächte der Finsternis. Das wird wohl immer so bleiben, denn sie waren bereits am Beginn der Zeiten vorhanden.«
    »Gut und Böse?«
    »Genau.«
    »Dann habe ich mich wohl für das Falsche entschieden und meine Freunde ebenfalls.«
    »Noch lässt es sich ändern.«
    »Ha, das hat sich schon bei mir geändert. Sollte ich hier lebend rauskommen und nicht verbrennen, ist die Zeit für mich als Punk abgeschlossen, da schwöre ich dir.«
    »Eine gute Wahl«, erwiderte ich lächelnd, obwohl meine Gedanken kein Lächeln zuließen, denn so sehr sich Leila auch gewandelt hatte, sie war in diesem Fall für mich ein Klotz am Bein.
    Ich musste weiter, ich wollte diesen Hero finden, und ich wusste auch, dass es verdammt gefährlich war. Für mich allein war das kein Problem, mehr Routine, aber was war mit meiner Begleiterin?
    »Du denkst über mich nach, John.«
    »Erraten.«
    »War nicht schwer.«
    »Gut, ich habe mit dir ein Problem, denn ich muss den Fall lösen, wie man so schön sagt. Dabei spielt auch der Faktor Zeit eine Rolle, und die habe

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