Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
152 - Die Tochter des Magiers

152 - Die Tochter des Magiers

Titel: 152 - Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
hättest dich präziser ausdrücken sollen. Das ist Höllenabschaum. Damit kann man doch keinen Kampf gegen Asmodis führen. Wenn Gupp das denkt, ist er ein Dummkopf.«
    Corona ging weiter. Die Horrorgestalten wichen zur Seite. Mortimer Kull folgte dem Mädchen. Er bemühte sich nicht, seine Enttäuschung zu verbergen. Armee! Was für eine hochtrabende Bezeichnung für diesen lächerlichen Haufen. Diese Figuren waren wertlos.
    Drüben traten große, kräftige Männer aus dem Wald, schwer bewaffnet, muskulös, jeder ein Herkules - sieben Mann. Dabei mußte es sich um Gupps Elite handeln. Wenn alle so ausgesehen hätten, wäre das schon erfreulicher gewesen.
    Einer der sieben hieß Inobreth. Er war Gupps Stellvertreter. Corona sprach mit ihm und sagte, wen sie mitgebracht hatte. Inobreth musterte Mortimer Kull kurz. Er schien von ihm schon gehört zu haben.
    Kull versuchte Gupp zu entdecken. Warum versteckt er sich? dachte der Professor. Gupp, der große Rebell, hat die Hosen voll!
    »Sei uns herzlich willkommen, Mortimer Kull«, sagte Inobreth.
    »Wo ist Gupp?«
    Inobreth zog unwillig die Augenbrauen zusammen. Kull hatte ihm zu verstehen gegeben, daß er nicht gewillt war, sich mit einem Unterhändler abzugeben.
    »Ich bringe dich zu ihm«, sagte der kraftstrotzende Mann und forderte Kull mit einer einladenden Handbewegung auf, ihm zu folgen.
    Der Professor ging mit ihm. Corona blieb neben Kull. Inobreth führte sie an mehreren Bäumen mit wachsglatten Stämmen vorbei. Vor einem Baum blieb er stehen und wies nach oben.
    Mortimer Kull sah ihn entrüstet an. »Du denkst doch nicht im Ernst, ich klettere da hinauf. Warum versteckt ihr euch auf den Bäumen?«
    »Der Wald ist voller Gefahren. Dort oben sind wir sicher«, antwortete Inobreth.
    »Ich bin kein Schimpanse«, sagte Mortimer Kull verdrossen. »Sag Gupp, er soll herunterkommen.«
    Es war nicht nötig, daß Inobreth auf den Baum kletterte. Gupp rutschte am glatten Stamm herunter. Als er dann vor Mortimer Kull stand, hätte dieser beinahe laut gelacht.
    ***
    Seysaus war der mieseste Ort, den ich je gesehen hatte - bevölkert von widerlichem Gelichter, das in halb verfallenen Häusern wohnte. Ich sah abgezehrte, ausgemergelte Reittiere im Schatten dieser Häuser liegen. Sie schienen nicht mehr die Kraft zu haben, sich zu erheben, geschweige denn eine Last zu tragen.
    Wir waren lange unterwegs gewesen. Die Nacht des Silbermondes war zu Ende, und ich dachte deprimiert an Lomina. War sie Ronsidor geopfert worden? Oder war es meinen Freunden gelungen, sie zu befreien und zu ihrem greisen Vater zurückzubringen? Wenn letzteres der Fall war, wußten Mr. Silver und die anderen, in wessen Gewalt ich mich zum zweitenmal befand. Dann mußte ihnen auch bekannt sein, daß mich die Sklavenjäger nach Seysaus bringen würden.
    Aber hatte es einen Sinn zu hoffen, daß meine Freunde auf dem Sklavenmarkt erscheinen würden?
    Ich konnte wieder sprechen, und ich hatte zwei Fluchtversuche unternommen, aber das war mir schlecht bekommen, denn Theck und Arson hatte es großen Spaß gemacht, mich dafür brutal zu züchtigen.
    Von überallher kamen die Sklavenjäger mit ihrer Beute, um sie in Seysaus anzubieten. Ich stand mit einem Dutzend Männer und Frauen auf einem steinernen Podest. Unten drängten sich die Interessenten, Ein Sklave nach dem anderen wurde vorgeführt und an den Meistbietenden verkauft.
    Als Otuna mich - in Ketten - vorführte, ging ein Raunen durch die Menge. Alle wußten, daß diese Ware nicht billig sein würde. Nur ein reicher Käufer kam in Frage. Die Gebote erreichten eine astronomische Höhe, in einer Währung, die ich nicht kannte.
    Allen war anzusehen, daß auf diesem Marktplatz für einen Sklaven noch nie soviel verlangt und geboten worden war. Eine Handvoll Interessenten wollte mich, das Wesen von einer anderen Welt, unbedingt haben.
    Das Rennen machte schließlich ein feister Silberdämon namens Kettwen. Er war so dick, daß ich hinter ihm hätte Purzelbäume schlagen können, ohne daß es jemand gesehen hätte.
    Otuna und ihre Freunde waren mit dem erzielten Gewinn höchst zufrieden. Anscheinend hatten sie mehr eingenommen als erwartet. Man hatte mich zu einem Ding, zu einer Handelsware gemacht, die in den Besitz eines Silberdämons übergegangen war.
    Ich gehörte nicht mehr mir selbst, sondern war Eigentum von Kettwen!
    Das war nicht leicht zu verkraften.
    ***
    Gupp war schmalbrüstig und zwei Köpfe kleiner als Mortimer Kull. Wie sollte der Professor ihn

Weitere Kostenlose Bücher