1524 - Die Uhren von Wanderer
Rede sein. Denn Perry Rhodan hatte seinen Aktivator im Jahre 2103 erhalten, also vor etwas mehr als sechsundzwanzigeinhalb Jahrhunderten. Und selbst für Atlan, der seinen Aktivator rund 11.000 Jahre früher bekommen hatte, wäre die Zeit noch lange nicht abgelaufen gewesen.
Doch diesbezüglich war mit ES nicht zu argumentieren gewesen, ebensowenig wie über die Frage, ob die Terraner, eigentlich die Galaktiker ganz allgemein, denn auch wirklich versagt hatten.
Die Superintelligenz beharrte auf ihrem Standpunkt - und zog die Aktivatoren ein.
Diese realitätsfremde Handlungsweise und die Tatsache, daß ES mitsamt Wanderer sofort wieder von der kosmischen Bühne verschwand, offenbarte, daß ES in Schwierigkeiten war, mit denen ES nicht selbst fertig werden konnte. Über die Art der Schwierigkeiten zu spekulieren, war müßig, bevor nicht mehr über die Hintergründe bekannt war.
Darum setzte Perry Rhodan alles daran, Wanderer, den Kunstplaneten, der der Sitz von ES war, schnellstens zu finden und mit der Superintelligenz Kontakt aufzunehmen. Bislang jedoch ohne Erfolg.
Das von Perry Rhodan initiierte Unternehmen UBI ES war erfolgversprechend, aber nur auf lange Sicht. Es war ein Langzeitprojekt, das ehemalige Kontrollfunknetz der Cantaro in ein Taster- und Ortungssystem umzufunktionieren, über das man die Bewegungen von Wanderer registrieren konnte. Das Unternehmen UBI ES würde erst in Jahren voll wirksam werden können.
Eine andere Chance, ES zu kontaktieren, boten die Nakken. Diese 5-dimensional orientierten Wesen, die sich zudem noch selbst als ES-Sucher sahen, besaßen die besten Chancen, Kontakt zu der Superintelligenz zu bekommen. Es war jedoch schwer, mit diesen Schneckenartigen zu kommunizieren, und bisher war es lediglich Eirene gelungen, sich geistig in ihre Nähe zu rücken. Inwieweit dies auch Sato Ambush, der auf Akkartil unter Nakken lebte, gelungen war, wußte Perry Rhodan noch nicht. Aber er hatte den Pararealisten in einem Hyperkom aufgefordert, über seine Fortschritte Bericht zu erstatten, und harrte ungeduldig der Antwort. Von dieser erwartete er auch die Aussage, ob die Nakken zur Zusammenarbeit bereit waren oder nicht.
Es war insgesamt eine Zeit der Ungewißheit, des bangen Wartens und des Hoffens auf ein Wunder.
Erst vor knapp drei Monaten hatte es ausgesehen, als sei so ein Wunder passiert.
Damals war über Efrem, dem innersten Planeten der Sonne Opra, nur 11,4 Lichtjahre vom Solsystem entfernt, ein gewaltiges Objekt materialisiert, das sich später als Wanderer entpuppt hatte.
Efrem war eine jener zehn terranischen Kolonien, die von Topsidern okkupiert worden waren.
Die topsidischen Besatzer waren provokant und aggressiv gegen die Siedler vorgegangen und hatten ihnen das Leben zur Hölle gemacht. Die Terraner hatten sich schließlich nicht anders zu helfen gewußt, als Perry Rhodans Rat anzunehmen und die linguidischen Friedensstifter um Hilfe zu bitten.
Auf Efrem hatte sich der Einsatz der Friedensstifter inzwischen allerdings erübrigt. Denn nach dem Auftauchen des Riesenobjekts, bei dem es sich nur um Wanderer gehandelt haben konnte, waren die Topsider auf einmal friedlich wie die Lämmer und räumten den Planeten freiwillig.
Dies war ein solches „Wunder" gewesen, von denen sich Perry Rhodan mehrere wünschte. Aber bisher hatte es sich nicht wiederholt, und Wanderer war nicht wiederaufgetaucht.
Dafür hatte es erst vor wenigen Tagen im Techma-Sektor, 36.000 Lichtjahre von Sol entfernt, einen Zwischenfall ganz anderer Art gegeben, der aber ebenfalls mit dem Komplex ES zu tun zu haben schien.
In diesem Gebiet war Nikki Frickels TABATINGA mit dem Schwesterschiff LORETO für das Projekt UBI ES unterwegs. Die beiden Schiffe hatten den Auftrag, auf Quorda, dem 3. Planeten des Kymran-Systems, einen Orter- und Tastermechanismus zu installieren, über den 10.000 Satelliten des cantarischen Kontrollfunknetzes kontrolliert werden konnten.
Die Errichtung dieser Kontrollstation bereitete weiter keine Schwierigkeiten, obwohl das Erscheinen eines unbekannten Energiegebildes für kurzen Nervenkitzel sorgte. Diese bedrohlich wirkende Erscheinung konnte jedoch mühelos eliminiert werden; vermutlich kündigte sie aber das folgende Ereignis bereits an.
Wie gesagt, die Kontrollstation ging in Betrieb, und die TABATINGA und die LORETO hatten sich nur noch durch Stichproben davon zu überzeugen, daß die cantarischen Satelliten im Sinne des Ortungssystems funktionierten. Beim Verlassen des
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