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1528 - Im Schlund der Bestie

1528 - Im Schlund der Bestie

Titel: 1528 - Im Schlund der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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HöllenPhantoms auf Sie stattfand?«
    Sie stieß die Luft aus und überlegte. »Wenn ich das noch genau wüsste.«
    »Ungefähr, meine ich.«
    »Ja, ja, ich verstehe, was Sie damit sagen wollen. Es ist so fremd für mich gewesen, ich muss erst noch darüber nachdenken, dann finde ich bestimmt die richtigen Worte. Aber wie das genau abgelaufen ist, weiß ich auch nicht.«
    »Erinnern Sie sich bitte an Ihre Empfindungen. Die unbekannte Kraft kam auf sie zu. Sie können sie nicht erklären, aber mich würde interessieren, was sie von Ihnen wollte. Haben Sie nicht das Gefühl gehabt, dass Sie übernommen werden sollten? Dass etwas in Sie eindringen wollte?«
    Steffi dachte nach. Dabei runzelte sie die Stirn. Einige Male zog sie die Nase hoch. Ihre Augen flackerten, und plötzlich schien sie den richtigen Gedanken erfasst zu haben.
    »Ja, ich weiß es!«
    »Super.«
    »Diese Dunkelheit - diese Schatten - sie wollten etwas von mir. Sie wollten tatsächlich in mich eindringen. Ich kann das schlecht beschreiben, aber ich konnte mich nicht wehren. Auch wenn Sie jetzt lachen, ich hatte das Gefühl, als würde ihnen mein Körper offen stehen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ja, regelrecht offen. Da gab es kein Hindernis. Ich war wirklich so offen wie ein Scheunentor, und ich hatte wirklich den Eindruck, als sollte mir etwas geraubt werden. Die Bestie war da. Ich ich - fühlte mich wie in einem Schlund gefangen. Wie in einem Tunnel, der sich nach dem Tod öffnet und alles verschlingt.«
    Ich nickte und fragte sie noch mal: »Und Sie hatten wirklich das Gefühl, dass Ihnen etwas geraubt werden sollte?«
    »Ja, das hatte ich.«
    »Und was?«
    Da hob sie die Schultern und breitete die Arme aus. »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Aber ich habe eine Idee.«
    »Bitte.«
    »Ich denke nicht, dass er mich als Person rauben wollte. Da gab es etwas ganz anderes, und zwar das, was mich als Menschen ausmacht. Sie ahnen, was ich meine?«
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Dann sagen Sie es.«
    »Ihre Seele?«
    Nach dieser Frage waren wir beide still. Die Zeit schien plötzlich stehen geblieben zu sein. Stefanie bewegte die Lippen, ohne allerdings auch nur ein Wort zu sagen. Ich ahnte, was sie antworten wollte, und flüsterte: »Habe ich recht?«
    »Ja«, hauchte sie. »Ja, John, Sie haben recht. Die Seele, die jeder Mensch besitzt, obwohl das einige bestreiten, genau die sollte mir wohl geraubt werden. Aber was ist ein Mensch ohne Seele? Ein Nichts, nicht wahr? Nur eine Hülle, eine Maschine. Nur so kann man es sehen. Ich sollte seelenlos sein! Mein Gott, ist das überhaupt möglich? Kann ein Mensch ohne Seele leben?«
    »Ich denke nicht. Leben ist die falsche Vokabel. Ich glaube eher, dass er ohne Seele existieren kann, aber nicht mehr richtig lebt. Er bewegt sich dann wie ein Roboter, der nicht aus Fleisch und Blut ist. Ich denke, wir könnten uns darauf einigen. Oder wie sehen Sie das?«
    »Ja«, sagte sie mit leiser Stimme. »Dagegen kann ich nichts sagen. Wirklich nicht.«
    »Okay. Aber er hat es nicht geschafft. Wir waren stärker, und das sollte uns Hoffnung geben.«
    Steffi wollte erst nicken. Sie überlegte es sich aber anders und schüttelte den Kopf. »Damit habe ich meine Probleme, denn ich weiß noch immer nicht, wo wir uns befinden. Mir fällt es schwer, die Frage zu stellen, aber ich tue es trotzdem. Sind wir noch in der normalen Welt oder ganz woanders?«
    »Wir waren woanders, doch jetzt, so glaube ich, sind wir wieder in unserer normalen Umgebung.«
    »Im Haus?«
    Ich lächelte sie an und dachte daran, dass ich ihr die Antwort nicht ohne Grund gegeben hatte. Den sollte auch sie erfahren, denn ich sagte zu ihr: »Drehen Sie sich um, Steffi.«
    Sie wollte noch eine Frage stellen, doch dann hob sie die Schultern und kam meiner Bitte nach.
    Mir war aufgefallen, dass sich die Schwärze zurückgezogen hatte, und genau das sah auch sie jetzt. Trotzdem blieb es dunkel, aber der Strahl meiner Lampe erhellte die normale Finsternis, und so erhielt ich von Stefanie die erstaunte Antwort.
    »Ja, hier kenne ich mich aus.«
    »Super. Und wo befinden wir uns?«
    »Im Keller des Hauses…«
    ***
    Die Macht des Kreuzes hatte uns zurück in die eigene Welt transportiert.
    Das war schon mehr als ein Aufatmen wert, und Steffi reagierte ähnlich.
    Allerdings konnte sie sich eine Bemerkung nicht verkneifen.
    »Dann haben wir es also geschafft.«
    »Vorläufig.«
    »Sie glauben, dass es noch nicht vorbei ist?«
    »Leider.«
    »Und was sollen wir

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