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1528 - Im Schlund der Bestie

1528 - Im Schlund der Bestie

Titel: 1528 - Im Schlund der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach zu fantastisch. Ich wundere mich schon darüber, dass man mich noch nicht verhaftet hat.«
    »Und was hast du über mich erzählt?«
    Harry lachte in mein Ohr. »Du wirst es kaum glauben, John, aber ich habe es tatsächlich geschafft, dich aus dem Geschehen herauszuhalten. Ich hoffe, dass ich dabei bleiben kann und niemand deine Nachforschungen stört. Du bist doch noch am Ball - oder?«
    »Ja, das bin ich.«
    »He, deine Stimme klang nicht gut.«
    »Es hat einen Toten gegeben, Harry.«
    »Verdammt.« Sein Schlucken war zu hören. »Wer, zum Henker, ist es denn diesmal?«
    »Du kennst ihn nicht. Der Mann heißt Pat Windrock. Er ist Hausmeister in dem Gebäude, in dem Appelts Kollegin Stefanie Kirchner wohnt.«
    »Dann bist du bei ihr?«
    »Ja.«
    »Und warum…?«
    »Ich werde es dir erzählen.« Harry Stahl erfuhr alles. Er konnte nicht zuhören, ohne Kommentare abzugeben. Die verstand ich aber nicht, weil sie nur aus einem Flüstern bestanden. Ich ging nur davon aus, dass er schon geschockt war.
    Auch als ich nicht mehr sprach, dauerte es eine Weile, bis er sich gefangen hatte. »Da habt ihr Glück gehabt.« Seine Antwort glich mehr einem Stöhnen. »Dieses HöllenPhantom ist nicht erledigt, oder?«
    »Leider nicht.«
    »Ich komme hier nicht weg, John. Wie ich dich kenne, wirst du nicht aufgeben.«
    »Auf keinen Fall.«
    »Und was habt ihr vor?«
    »Ich will zunächst mal weg von hier. Es sollen keine anderen Menschen in Gefahr geraten.«
    »Habt ihr schon ein Ziel?«
    »Frau Kirchner sprach von einer Kirche.«
    Harry überlegte und fragte dann: »Welche ist es denn?«
    »Das hat sie mir noch nicht gesagt. Ich glaube, sie denkt noch darüber nach. Ich werde sie mal…«
    »Nein, John, lass es. Man braucht mich hier. Man will wieder eine Aussage haben. Melde du dich. Ich komme mir hier vor wie jemand, der unter ständiger Beobachtung steht.«
    »Verstehe. Bis dann.«
    Steffi Kirchner, die bisher nur die Umgebung im Auge behalten hatte, kam zu mir. »Und? Was hat er gesagt?«
    »Harry hat Probleme mit der Polizei.«
    »Das kann ich mir denken. Aber er ist doch selbst Polizist und…«
    »Mehr ein halber.«
    »Wieso?«
    »Harry Stahl arbeitet für die Regierung, sage ich mal.«
    Steffi bekam große Augen. »Verstehe. Könnte man auch Geheimdienst dazu sagen?«
    »So ähnlich.«
    »Dann stelle ich mal keine Fragen.«
    »Das ist gut.« Ich wechselte das Thema. »Haben Sie schon einen Entschluss gefasst? Steht fest, welche Kirche Sie ausgesucht haben?«
    Sie wiegte den Kopf. Auf ihrem Gesicht erschien ein Ausdruck des Zweifels.
    »Ich bin mir nicht so sicher.«
    »Und warum nicht?«
    Sie sprach davon, dass wir verfolgt würden. Sie wusste auch, dass immer wieder Menschen die eine oder andere Kirche aufsuchten. Und sie wollte nicht, dass Unschuldige in Gefahr gerieten.
    Was sie sagte, war in meinem Sinn. »Aber gibt es eine Alternative?«, fragte ich.
    »Das glaube ich schon.«
    »Welche ist es?«
    »Auch eine Kirche.«
    »He, das überrascht mich.«
    »Nun ja, es ist mehr eine Kapelle. Ich weiß, dass sie die meiste Zeit über leer steht. Nur hin und wieder finden dort kleine Feiern statt. Trauungen, mal eine Messe zu hohen Feiertagen und so weiter. Aber sonst ist sie verlassen. Wir müssen zu ihr fahren. Sie liegt auf dem Land, und sie ist von einem alten Friedhof umgeben. Sie, so meine ich, wäre der sicherste Ort für uns.«
    »Woher kennen Sie die kleine Kirche?«
    »Ha.« Sie winkte ab. »Das war komisch und ist trotzdem ganz normal. Eine Freundin von mir wollte unbedingt dort heiraten. Das hat sie auch durchgesetzt. Ich war zur Hochzeit eingeladen und habe die Kirche nicht vergessen.«
    »Nicht schlecht«, sagte ich. »Wie kommen wir dorthin?«
    »Mit meinem Auto. Es steht hier auf einem der Parkplätze. Mehr kann ich Ihnen nicht anbieten, John.«
    »Das reicht.«
    Ich wollte schon gehen, aber ihre Hand hielt mich zurück.
    »Bitte, John, eine Frage noch.«
    »Ich höre.«
    »Meinen Sie, dass wir das Richtige tun, wenn wir jetzt zu dieser kleinen Kirche fahren?«
    »War das nicht Ihr Vorschlag?«
    »Schon. Nun sind mir Bedenken gekommen.«
    »Welcher Art?«
    »Mehr allgemein«, gab sie zu und schaute dabei zu Boden. »Ich schäme mich zu sagen, dass ich Angst habe.«
    Ich fasste unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an. »Sie brauchen sich nicht zu schämen. Wer keine Angst hat, der hat auch keinen Mut. So sehe ich die Dinge.«
    Sie hielt jetzt meinem Blick stand. »Dann fürchten Sie sich auch, John?«
    »Ja,

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