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153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

Titel: 153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Niemand will dir etwas tun, du bist in Sicherheit.«
    Ich spürte, wie sich die harte Verkrampfung allmählich von ihr löste, wie ihr Körper wieder weich und geschmeidig wurde.
    »Hattest du wieder diesen quälenden Alptraum?« fragte ich.
    Sie hielt sich an mir fest und nickte schluchzend. »Zum zweitenmal schon. Ich habe Angst, Tony. Was hat dieser Traum zu bedeuten?«
    Ich trennte mich von ihr und musterte sie ernst. »Wie war es diesmal?«
    »Noch schlimmer«, antwortete Vicky. »Bedrohlicher… Direkter… Näher! Tony, da kommt irgend etwas auf mich zu!«
    »Unsinn«, sagte ich, während es mir eiskalt über den Rücken lief.
    »Es scheint sich auf diese Weise anzukündigen.«
    »So etwas darfst du dir nicht einreden!« sagte ich energisch. Insgeheim aber befürchtete ich, daß meine Freundin mit ihrer Vermutung recht haben könnte.
    »Diese blutigen Augen…«, flüsterte Vicky unglücklich. »Ich werde sie eines Tages wirklich sehen.«
    »Was soll der Quatsch?« fragte ich ärgerlich. »Jeder Mensch hat hin und wieder einen bösen Traum. Es ist ein Traum und nichts weiter. Er kann nicht wahr werden. Was du erlebst, entspringt deiner eigenen Phantasie. Sobald du aufwachst, ist es vorbei.«
    »Du vergißt, daß mich dieser Alptraum nun schon zum zweitenmal heimgesucht hat. Da liegt die Sache doch wohl ein bißchen anders.«
    »Auch das ist keine Seltenheit, daß jemand zweimal das gleiche träumt. Glaub mir, dir droht bestimmt keine Gefahr.«
    Vicky begab sich ins Bad. Ich lehnte mich an die Stirnseite unseres Doppelbettes und verschränkte grimmig die Arme vor der Brust, während ich das Rauschen der Dusche hörte.
    Es gibt Träume, die etwas ankündigen, aber dem wollte ich Vicky gegenüber nicht beipflichten, denn damit hätte ich ihre Furcht geschürt, und sie hatte schon genug Angst.
    Verflucht noch mal, was kommt da auf uns zu? fragte ich mich beklommen. Wenn die Gefahr nur mir gedroht hätte, wäre es nicht so schlimm gewesen. Vicky war mein wunder Punkt. Alles, was ihr zustieß, traf mich doppelt.
    Vielleicht sollten wir mit Roxane und Mr. Silver über diese Alpträume reden, überlegte ich.
    Vicky kehrte ins Schlafzimmer zurück. Sie hatte ein anderes Nachthemd an. »Geht es dir wieder besser?« fragte ich besorgt.
    Sie nickte, wohl um mich zu beruhigen, aber sie war noch ziemlich blaß um die Nase. Ich schaute auf die Digitalanzeige des Radioweckers. Es war 3.55 Uhr.
    ***
    Ganz untypisch für einen waschechten Engländer trank ich meinen Frühstückskaffee. Ich verzichtete auf Bacon and Eggs, aß eine Schnitte Vollkornbrot, und damit hatte es sich.
    Viele meiner Landsleute zelebrieren ihr Frühstück regelrecht, und das jeden Morgen, sonst sind sie den ganzen Tag nicht ansprechbar.
    Vicky nahm einen Schluck von einem Früchtetee, der einen herrlichen Geruch verströmte. Wir sprachen wenig. Vor allem ein Thema mieden wir während des Frühstücks: Vickys Alpträume.
    Wir wußten beide, daß dieses Thema an einem sehr dünnen Faden über unseren Köpfen hing. Bestimmt würde es bald herunterfallen. Ich wollte bis dahin fertiggegessen haben, denn Vickys böse Träume würden mir das Essen verleiden.
    Ich kannte eine Gefahr gern. Wenn ich sie sah, wenn ich ihr gegenüberstand, konnte ich mich auf sie einstellen. Diese Ungewißheit aber machte mich nervös.
    War nun etwas dran an diesen Träumen, oder hatte Vicky nichts zu befürchten? Für mich stand jedenfalls fest, daß wir die Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter nehmen durften. Lieber einmal zuviel vorsichtig sein als einmal zuwenig.
    Als Vicky das Geschirr versorgte, sagte sie: »Ich würde gern mit Roxane und Mr. Silver reden, Tony.«
    »Dieselbe Idee hatte ich bereits in der Nacht«, gab ich zurück.
    »Vielleicht können sie verhindern, daß mich dieser Alptraum ein drittesmal heimsucht.«
    »Vielleicht können sie ihn deuten.« Wir verließen eine halbe Stunde später das Haus. Ich schob mir ein Lakritzenbonbon in den Mund und holte den schwarzen Rover aus der Garage.
    Früher hatten Roxane und Mr. Silver bei uns gewohnt, aber dann war der Ex-Dämon zu einer eigenen Familie gekommen und ausgezogen. Mit Cuca und Metal hatte er sich in ein Haus eingenistet, das ihm unser alter Freund und Partner Tucker Peckinpah zur Verfügung stellte.
    Inzwischen hatte sich die Familie wieder aufgelöst. Die Hexe Cuca, Metals Mutter, war in die Hölle gegangen. Niemand wußte, wo sie sich aufhielt. Vielleicht lebte sie auch gar nicht mehr.
    Metal hatte

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