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1531 - Besuch auf Terra

Titel: 1531 - Besuch auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der Senkrechten. Zwischen jeder Etage klaffte eine durch und durch transparente Lücke von knapp zwei Metern. Dadurch entstand der Eindruck, daß hier mehr Freiraum vorherrschte als Nutzraum. Diese Lichtpassagen bewirkten, daß das ganze zehnstöckige Gebäude vierundfünfzig Meter hoch war.
    In der Gerüstkonstruktion, die alles zusammenhielt, waren unsichtbar die Versorgungsleitungen enthalten. Die Farben der Fenster wechselten von Stockwerk zu Stockwerk und spielten zehn Nuancen des Regenbogens von der zweiten bis zur zehnten Etage durch. Die unterste Wohnfläche hingegen war völlig farblos und transparent. „Wir wohnen ganz oben in Violett-3", erklärte Imodo Perenz, als sie einen der durchsichtigen Antigravlifte bestiegen. Perry Rhodan erwiderte nichts und ließ die leise Musik und die Architektur des Hauses auf sich wirken. Es war schon erstaunlich, daß der Ideenstrom der Architekten nie versiegte.
    Als sie ausstiegen, standen sie Kelamar Tesson gegenüber, der den Gast herzlich begrüßte und in die Wohneinheit bat. Perenz folgte den beiden. Getränke standen bereu, und die drei Männer nahmen Platz. Von den anderen Schülern des Friedensstifters war nichts zu sehen. Rhodan vermutete, daß sie sich auf dem Raumschiff aufhielten.
    Perry Rhodan überließ dem Linguiden zunächst die Gesprächsführung. Schließlich hatte Kelamar Tesson um dieses Treffen ersucht. Der Friedensstifter begann vorsichtig, sprach über allgemeine und eigentlich uninteressante Dinge. Dann lenkte er das Thema aber geschickt in die Bahnen, die ihm genehm waren.
    Perry Rhodan verfolgte diese Entwicklung sehr aufmerksam. Er ließ sich aber nichts anmerken.
    Der Friedensstifter besaß eine gewisse Überlegenheit, wenn es um die Führung eines Gesprächs ging.
    Der Terraner wollte ihn ganz bewußt in dem Glauben lassen, daß er darauf im Sinn Tessons reagierte.
    Das bedeutete Schweigen, Nicken und Zuhören. Und eine Mimik, die Unsicherheit ausstrahlte.
    Ein bißchen schauspielern konnte Rhodan. „Du bist sicher über die Fortschritte, auf den verbliebenen neun Arbeitswelten informiert."
    Kelamar Tesson steuerte immer konsequenter auf das Thema zu, das für ihn allein wichtig war. „Nur ganz oberflächlich", antwortete der Terraner. „Ich komme gerade aus dem Sektor Provcon-Faust, und da haben andere Dinge im Vordergrund meines Handelns und Denkens gestanden."
    „Dann laß dir sagen, wie es auf diesen neun Welten aussieht. Mesta Saronove, meine wichtigste Partnerin im Bemühen um Frieden, und dazu Yoanu Herrah und Pindor Gheekan, diese drei werden in spätestens vier Tagen eine endgültige Erfolgsmeldung schicken."
    „Das hört sich gut an." Perry Rhodan spielte den Überraschten. Dann setzte er eine nachdenkliche Miene auf. „Aber das sind nur dreißig Prozent. Wie sieht es bei deinen anderen Friedensstiftern aus?"
    „Durchaus zufriedenstellend." Kelamar Tesson gefiel sich wohl in seiner Rolle. „Farid a-Nesram, Helon Quont und Narada Sonkar werden noch höchstens zwölf Tage brauchen, um die Situation auf ihren Welten zu klären.
    Damit hast du schon sechzig Prozent unter Dach und Fach. Zähle Efrem dazu, dann sind es sogar siebzig Prozent."
    „Bleiben noch Jubaar Ulpit, Landram Eshim und Cebu Jandavari." Perry Rhodan stellte damit sein gutes Gedächtnis unter Beweis. Er kannte alle zehn Friedensstifter mit Namen. „Da hat es wohl noch nicht so ganz geklappt", fügte er etwas spöttisch hinzu. „Wir werden wohl wieder ein paar Prozent des Lohnes abziehen müssen. Oder wie siehst du das, Kelamar Tesson?"
    Der Linguide stutzte kurz. „Das ist nur eine Frage der Zeit", wiegelte der Chef der Friedensstifter dann ab. „Die drei schaffen es auch.
    Nach meinen Informationen wird es dort noch höchstens zwanzig Tage dauern."
    Der Terraner atmete auf, ohne daß es die beiden Linguiden merkten. Zwanzig Tage, damit hatten die Spezialisten von Wilson Offermann genügend Zeit, um die Speicher der SERUNS zu verändern.
    Perry Rhodan war zufrieden, und das zeigte er auch mit seiner Mimik und Gestik. Daß sich seine Zufriedenheit auf andere Dinge bezog, als die Linguiden annehmen mußten, blieb sein Geheimnis. „Du bist dir darüber im klaren", sagte der Terraner, „daß du höchstens 90 Prozent der ausgehandelten Informationen bekommen kannst?"
    „Natürlich." Kelamar Tesson wirkte fast jovial. „Da sehe ich kein Problem."
    „Ich auch nicht. Aber es würde mich schon interessieren, warum ihr Linguiden den Preis so festgesetzt

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