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1531 - Besuch auf Terra

Titel: 1531 - Besuch auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bemerkung zu verstehen gegeben, daß er die vielen Lichtreklamen und die starke Geräuschkulisse aus Musik und Ansagen unappetitlich fände. Im Museum würde er hingegen Ruhe haben.
    Die Touristenführerin beobachtete den Mandeläugigen unauffällig. Auch nach dem Betreten des Museums ließ dieser seine Blicke immer wieder schweifen. Dabei achtete er oft gar nicht auf die Erklärungen des robotischen Führers.
    Das 1 zu 100 verkleinerte Modell eines Zeppelins weckte Ho-Munn-Kuns besonderes Interesse.
    Er blieb vor dem Ausstellungsstück stehen und las mehrmals die Erklärungen. Dazwischen blickte er immer wieder kurz auf.
    Der Roboterführer, der sein Pensum heruntergespult hatte, wartete unterdessen geduldig und schweigend.
    Als Ho-Munn-Kun wieder einmal mißtrauisch in den Nachbarraum schielte, sprach Daniela Prioretti ihn an. „Suchst du jemanden? Oder warum blickst du dich dauernd um?"
    Der Mann winkte und trat hinter das Zeppelin-Modell. Daniela folgte ihm. „Ich spüre ganz deutlich", behauptete er dort leise, „daß uns jemand verfolgt. Vielleicht arbeitet er mit einem Deflektorschirm oder etwas Ähnlichem. Ich habe den Burschen schon heute nachmittag am Raumhafen gespürt."
    „Mir ist nichts aufgefallen", gestand die Frau. „Ich glaube auch nicht, daß uns jemand verfolgt.
    Das ergäbe doch gar keinen Sinn."
    „Das sehe ich etwas anders. Aber gehen wir weiter."
    In den folgenden Minuten achtete auch die Frau auf die Umgebung. Der Saal, in dem sie jetzt weilten, war etwa hundert Meter lang. Die ersten Flugzeugtypen, die auf Terra gebaut worden waren, standen hier aneinandergereiht. Es waren sogar acht Originale darunter, die mit speziellen Verfahren konserviert waren.
    Zwischen den Maschinen war der Blick in viele Richtungen frei. Zu den angrenzenden Hallen führten große Tore. Unterschiedliche Beleuchtungskörper sorgten für Helligkeit und für ein effektvolles Aussehen der uralten Ausstellungsstücke.
    Als sich Daniela einmal ruckartig umdrehte, sah sie den Schatten einer Gestalt hinter einen Sockel huschen. Sie lief sofort zu der Stelle, aber hier entdeckte sie niemanden. Sie umrundete den Sockel, und achtete auf jede verdächtige Bewegung, aber sie fand nichts.
    Ho-Munn-Kun trat an ihre Seite. „Ich habe ihn auch wiedergesehen", sagte er laut. „Er verfolgt mich seit heute nachmittag. Er muß noch hier in der Nähe sein."
    „Dich oder uns?" fragte die Touristenführerin. „Wen verfolgt er? Und warum tut er das?"
    „Ich glaube, es geht um mich." Mehr bemerkte Ho-Munn-Kun dazu nicht. „Irgendwann werde ich ihn lange genug sehen, um ihn zu erkennen. Jedenfalls scheint es sich um ein männliches Wesen zu handeln."
    In diesem Augenblick begann das Multiarmband der Frau durchdringend zu piepsen. Daniela berührte eine Sensortaste und hielt dann das kleine Gerät vor den Mund. „Ja, Massimo, ich höre dich. Was ist los?"
    Es erfolgte aber keine Antwort. Auf dem kleinen Display erschienen mehrere Symbole. Ho-Munn-Kun beugte sich neugierig nach vorn und fragte, was das zu bedeuten habe. „Ein Ruf von meinem Bruder", erklärte die Frau. „Ein automatisch ausgelöster Ruf allerdings.
    Das ist seltsam."
    „Ist ihm etwas passiert?"
    „Ich weiß nicht", meinte Daniela Prioretti unsicher. „Ich kann euch nicht allein lassen. Eigentlich müßte ich mich um Massimo kümmern."
    „Er ist mit den Frauen ins Hyperdrom gegangen", erinnerte sich Ho-Munn-Kun. „Am besten ist es doch, wenn du dort nachsiehst. Costa und ich werden hier warten. Wenn du bis zur verabredeten Zeit nicht zurück bist, begeben wir uns ins Bistro."
    Die Frau zögerte, denn schließlich war sie für ihre Gäste da. „Geh ruhig!" drängte Ho-Munn-Kun. „Wir kommen ein oder zwei Stunden auch allein zurecht."
    „Wenn ich daran denke, daß hier jemand in einem Deflektorschirm herumschleicht, dann ist mir nicht ganz wohl. Schließlich bin ich für euch verantwortlich."
    Inzwischen war auch Costa Alexoudis zu ihnen getreten. Er hatte die letzten Wort Wechsel verfolgt, aber er bemerkte nichts dazu. „Das Piepsen ist ein Hilferuf", behauptete der Mandeläugige. „Geh nur! Mir kann nichts passieren."
    Auf eine unbeschreibliche Weise klang das sehr überzeugend, ja fast zwingend. „Bis später!" Daniela Prioretti eilte davon.
     
    *
     
    Daniela Prioretti: Das Hyperdrom war eine in allen Belangen vollrobotische Anlage. Die Frau hatte es einmal in ihrem Leben besucht und konnte sich daher an die wichtigsten Dinge hier erinnern.
    Die Halle

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